Alexander Benesch
Die Halbschwester und der Neffe des verstorbenen Star-Autors Gore Vidal äußerten nun in der New York Times Vorwürfe, dass die Linken-Ikone pädophil gewesen sein und mit minderjährigen männlichen Prostituierten verkehrt haben soll.
Gore Vidal stammte aus einer Politikerfamilie mit Verbindungen zum Kennedy-Clan. Sein Großvater Thomas Pryor Gore war demokratischer US-Senator für Oklahoma. Vidal selbst bezeichnete sich gerne als das „schwarze Schaf“ in der Gore-Dynastie, womit nicht nur seine radikale Kritik an den politischen Verhältnissen in den USA gemeint war, sondern auch seine unverblümt gelebte und in Büchern geschilderte Homosexualität.
Sein politisches Engagement demonstrierte Vidal als Kritiker des politischen Systems der USA, die er als einen Polizeistaat auffasste, in dem Republikaner und Demokraten als Einheitspartei für die Interessen von Großkonzernen eintreten und die Medieninstrumente der Propaganda sind. So trat Vidal auch bei Kundgebungen gegen den Irakkrieg auf.
Sein Neffe, der Regisseur Burr Steers, erzählt dass der konservative Kolumnist William F. Buckley, den eine lange Feindschaft mit Vidal verband, einen ganzen Schrank voll belastendes Material über letzteren besessen hätte. In der New York Times kommentierte Steers, dass sein Onkel Vidal viel Zeit in Bankok verbracht hätte, dem Mekka für Pädophile, die sich die grassierende Kinderprostitution zunutze machen.
Dummerweise entsorgte der Sohn von Buckley nach dessen Tod die gesamten Akten ungelesen in einem Müllcontainer. Vidal äußerte regelmäßig auffällige Ansichten über Pädophilieskandale, wie etwa im Hinblick auf die katholische Kirche. Die missbrauchten Jungen seien „Stricher gewesen die Signale aussendeten“. 2009 nannte er das 13-jährige Opfer des international gesuchten Regisseurs Roman Polanski, welches im Swimming Pool von Jack Nicholson mit Drogen gefügig gemacht worden war, als eine „junge Nutte“.
Gegen Ende seines Lebens war er dermaßen alkoholabhängig, dass er regelmäßig Scotch trank bis er das Bewusstsein verlor.