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Wer ist der Guardian-Reporter, der NSA-Whistleblower Snowden half?

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Von Alexander Benesch

Der Reporter Glenn Greenwald der britischen Zeitung London Guardian, der dem flüchtigen Edward Snowdon dabei half, Informationen über geheime Überwachungsprogramme der NSA an die Öffentlichkeit zu kommunizieren, ist Synonym geworden mit dem Investigativjournalismus.

Egal ob die Wikileaks-Kontroverse um Bradley Manning und Julian Assange oder die Exzesse im Zuge des Kriegs gegen den Terror, Greenwald ist zu der Anlaufstelle geworden. Selbst Snowdon traute dem Guardian-Schreiber genug, um jenen in sein Hotelzimmer in Hong Kong zu lassen. Selbstverständlich gab es die üblichen Rufe aus der Politik, Greenwald wegen Beihilfe anzuklagen, ähnlich wie in der Vergangenheit bei Assange oder Manning. Aber wer ist dieser Reporter, der inzwischen zu den 25 oder 10 wichtigsten Kolumnisten der USA gerechnet wird?

Der 46-jährige wurde im Stadtteil Queens von New York geboren, seinen Vater hätte er nie gekannt und seine Mutter sei gestorben als er fünf Jahre alt war. 1995 machte er seinen Abschluss als Anwalt. Im dritten Jahr seines Studiums arbeitete er für eine große Kanzlei, die die Bank Goldman Sachs vertrat. Nach eigenen Aussagen hätte er aus einem Gewissenskonflikt heraus seine eigene Kanzlei aufgemacht die unter anderem Neonazis und weitere unpopuläre Klienten vertrat.

2002 hatte er einen Firmen-Klienten aus der Porno-Industrie namens „HJ“, was für „Hairy Jocks“ steht, haarige Sportler. Greenwald und sein Geschäftspartner Jason Buchtel halfen dem Besitzer HJ im Tausch für 50% der Firmenprofite. Greenwald selbst ist homosexuell und lebt die meiste Zeit in Rio de Janeiro mit seinem Partner David Michael Miranda, den er als 19-Jährigen am Strand traf während er bereits 38 war. Obwohl er regelmäßig die Establishment-Parteien kritisiert und sich mit fast keinem der politischen Kandidaten anfreunden kann, tendiert er stark zum Sozialismus.

2011 sprach er bei einer marxistisch-leninistischen Konferenz, wo er öffentlich die Schwächung von Amerika forderte. 2012 sprach er dort nochmal und wird in ein paar Tagen wieder dort sprechen. Die ISO Socialism Conference 2011 hat zum Ziel, in der Welt eie marxistische Agenda umzusetzen und wird unter anderem finanziert durch die trotzkistisch ausgerichtete International Socialist Organization.

Ziele der Internationalsozialisten sind die „Zerstörung des kapitalistischen Systems“, die Umsetzung sozialistischer Planwirtschaft und die Einrichtung von Arbeiterräten und Arbeitermilizen. Die Sowjetunion, China und Kuba hätten „nichts mit Sozialismus zu tun“ sondern seien staatskapitalistische Ausbeutersysteme. Man wolle stattdessen den Sozialismus „richtig umsetzen“, was in aller Regel nur vorgehalten wird um die Ideologie in Sektenmanier „rein“ zu halten von weltlichem Schmutz. Schließlich will man eine radikale ISO-Partei bauen.

Greenwald selbst spricht auffällig deutlich über rein westliche Unterdrückungsapparate und Programme, verteidigt muslimische Länder und spart Kritik an Russland und China aus.

AlexBenesch
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