Die Britischen Konservativen taten exakt das, was ihre Wähler nicht erwartet hatten und bekommen nun die Antwort: Wähler strömen zunehmend zur Unabhängigkeitspartei UKIP und stellen die großen Forderungen nach einem EU-Referendum und weiterem Rollback, wie etwa bei den Brüsseler Gesetzen über Zuwanderung.
Als Reaktion auf die davonschwimmenden Felle kopierten die Konservativen die UKIP-Rhetorik und inszenierten mit dem Premierminister öffentliche Polit-Dramen um den Eindruck zu erwecken, nicht das Land bereitwillig an Brüssel aushändigen zu wollen. Selbst dem UKIP-Chef Nigel Farage machte man das Angebot eines Nichtangriffspaktes bei den Wahlen für das Versprechen eines EU-Referendums.
Die Kritik der Innenministerin Theresa May sowie von Duncan Smith aus den Tories an den fehlenden rechtlichen Möglichkeiten, einen Zustrom von Einwanderern zu bremsen, bezeichnete Farage als „Pantomimenspiel“ um zunehmend misstrauischere Wähler zu beruhigen im Hinblick auf eine bevorstehende unbegrenzte Migration von Bulgaren und Rumänen ab nächstem Jahr, die sofort Anspruch auf steuerfinanzierte Krankenversicherung, Schulen und Wohnungsgeld hätten:
„Welches Mickey Maus-Gesetz Theresa May auch immer durch das Parlament peitschen will, es wird so nützlich sein wie eine Teekanne aus Schokolade.“
Seine Partei sei die einzige, die den Ausstieg aus der EU forciere. Die EU-Parlamentsabgeordnete für UKIP Marta Andreasen lief zu den Konservativen über und erklärte der UK Daily Mail, für die Liberalen abzustimmen würde nur die Sozialisten bei den kommenden Wahlen stärken. Unzufrieden mit einer Personalentscheidung von Nigel Farage äußerte sie den Vorwurf, die Partei beabsichtige lediglich, Druck auszuüben und meine es nicht ernst mit ihren Ambitionen, Sitze zu erobern. Das offizielle Statement von Farage lautete: „Die konservative Partei verdient was sie bekommt. Diese Frau ist unmöglich.“
Gleichzeitig laufen neben Konservativen auch Liberal Democrats zu den Liberalen über.