Donald Trump riss die meiste Aufmerksamkeit an sich und dies betraf auch seine vielen Verfehlungen und potenziellen Gesetzesübertretungen wegen denen er angeklagt wurde. Bei Joe Biden entbrannte ein dicker Skandal um seinen Sohn Hunter, der mit Prostituierten und Drogen abfeierte bis zum Umfallen.

Weniger bekannt ist das Sündenregister um Biden selbst. Seine Gegner versuchten es mit dessen Geschäftsbeziehungen zum Ausland und denen seines Sohnes. Wenn Hunter allerdings beispielsweise mit Cofer Black bei einem ukrainischen Energieunternehmen tätig war, dann gab es höchstwahrscheinlich eine geheimdienstlich-außenpolitische Komponente, was bedeutet, dass die Aktivitäten rechtlich abgesichert waren.

Der Verbraucheraktivist Ralph Nader schrieb 1971 in einem Untersuchungsbericht, dass „praktisch jeder wichtige Aspekt des Lebens in Delaware … durchgängig und entscheidend von der DuPont Company, der DuPont-Familie oder ihren Vertretern beeinflusst wird.“

1975 kaufte der neue Senator Biden eine 10.000 Quadratmeter große Villa, die einst von der DuPont-Familie erbaut und besessen worden war. Er half DuPont, Bundeszuschüsse und Sonderzuwendungen zu erhalten.

Biden und PFOA

Der Film „Dark Waters“ aus dem Jahr 2019 erzählt die wahre Geschichte des Wirtschaftsanwalts Rob Bilott, der den Fall eines Landwirts übernahm, der ein Chemie-Unternehmen verklagen wollte: DuPont. Der Gigant war der Förderer der Karriere von Biden und dessen Familie.

Während er die Klage stieß Bilott auf Informationen, die darauf hindeuteten, dass DuPont jahrzehntelang eine extrem gefährliche Chemikalie (PFOA) in den Ohio River und angrenzende Gebiete gekippt hatte.

PFOA ist biopersistent und akkumulativ, was bedeutet, dass es in der Umwelt nicht abgebaut wird und sich im Laufe der Zeit in unserem Blut anreichert. Informationen über die extremen Risiken dieser Verschmutzung gab es intern zumindest seit 1984, doch das Unternehmen entschied sich offenbar dafür, die Produktion zu verdoppeln (ohne in wirksame Maßnahmen zur Schadstoffminderung zu investieren) und sich später um die Folgen zu kümmern.

Bezeichnenderweise hat DuPont all diese Jahrzehnte lang Informationen über die Risiken intern behandelt und sich dafür entschieden, sie den Aufsichtsbehörden oder den umliegenden Gemeinden nicht vollständig zu melden.

Das Arbeitspapier des Stigler Center von Shapira und Zingales zum DuPont-PFOA-Debakel zeigt, dass die weitere Verschmutzung ohne Investitionen in die Schadstoffminderung aus Sicht der Maximierung des Aktionärsvermögens tatsächlich die optimale Entscheidung war, wenn auch eine sozial schädliche. Umweltverschmutzung zahlt sich aus.

DuPonts Entscheidungsträger konnten damit rechnen, dass die Strafe – wenn überhaupt – erst viel später verhängt würde, und sie hatten recht: Während das Unternehmen jahrzehntelang Gewinne aus der Verwendung von PFOA zur Herstellung seines bekannten Teflonprodukts erzielte, kam es erst 2017 zu einer bedeutsamen Strafe.

Grob vereinfacht ausgedrückt entspricht eine Geldstrafe von einer Milliarde Dollar im Jahr 2017 einer Geldstrafe von 100 Millionen Dollar im Jahr 1984, als die Entscheidung getroffen wurde, weiterhin die Umwelt zu verschmutzen.

Die Umweltaktivistin Erin Brockovich veröffentlichte einen Meinungsartikel mit dem Titel „Lieber Joe Biden: Willst du mich verarschen?“, in dem sie Biden dafür kritisiert, dass er einen Top-Berater von DuPont in sein Übergangsteam für die Environmental Protection Agency (EPA) aufgenommen hat. Bei diesem Berater handelt es sich um Michael McCabe, den stellvertretenden Leiter der EPA, den DuPont 2003 eingestellt hatte, um dem Unternehmen zu helfen, die regulatorischen Gegenreaktionen einzudämmen, als schlechte Nachrichten über die PFOA-Verschmutzung auftauchten.

Eines der Ergebnisse der monatelangen Verhandlungen war eine Vereinbarung zur schrittweisen Abschaffung von PFOA. Im Rahmen der Verhandlungen zu diesem Abkommen forderte McCabes Team die EPA auf, beruhigende Aussagen zur Sicherheit von Chemikalien und Produkten, die PFOA enthielten, abzugeben. Die EPA kam dieser Bitte nach.

Der Deal, den McCabes Team aushandelte, war auch in anderer Hinsicht eindeutig vorteilhaft für DuPont. Die schrittweise Einstellung des Betriebs erfolgte über neun Jahre, was dem Unternehmen reichlich Zeit gab, einen Ersatz für die gefährliche Chemikalie einzuführen. Eine Vizepräsidentin von DuPont namens Susan Stalnecker schickte einen Brief an den damaligen EPA-Administrator Stephen Johnson, in dem sie die Zustimmung des Unternehmens zur Teilnahme an der Ausstiegsphase bestätigte und auf seinen Plan anspielte, PFOA durch eine andere Chemikalie zu ersetzen. Stalnecker bemerkte, dass „der Erfolg dieser Bemühungen von einer rechtzeitigen Überprüfung und Zulassung dieser neuen Produkte abhängt“.

DuPont erhielt tatsächlich rechtzeitig die Zulassung für seinen PFOA-Ersatz GenX. Aber auch diese Verbindung erwies sich als giftig. Wie bei PFOA wurde dies erst erkannt, nachdem DuPont sie und mehrere andere verwandte PFAS-Verbindungen in das Trinkwasser der Menschen abgegeben hatte.

DuPont hat sich inzwischen aus dem PFAS-Geschäft zurückgezogen und es als neues Unternehmen namens Chemours ausgegliedert – zusammen mit einem Großteil der rechtlichen Haftung für die durch die Chemikalien verursachten Schäden. Letztes Jahr verklagte Chemours DuPont und warf dem ehemaligen Mutterunternehmen vor, seine Umwelthaftung zum Zeitpunkt der Ausgliederung heruntergespielt zu haben. Ein Richter wies den Fall im März ab.

Die EPA hat noch immer keine Chemikalie der PFAS-Familie reguliert, von der man mittlerweile annimmt, dass sie Tausende von Verbindungen enthält. Obwohl die Trump-EPA versprach, PFOA und die eng verwandte Chemikalie PFOS als gefährlich einzustufen, hat sie dies nicht getan.

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