Kommentar

Das „Manifest für Frieden“ von Sahra Wagenknecht enthält erstaunlich viel und harte Russland-Kritik. Das hätte man von Wagenknecht nicht erwartet. Es heißt:

Über 200.000 Soldaten und 50.000 Zivilisten wurden bisher getötet.

Nach offizieller Darstellung Moskaus sind nur rund 15.000 russische Soldaten gestorben. Hätte Wagenknecht in Russland einen solchen Aufruf veröffentlicht, hätte sie Ärger bekommen wegen „Falschinformationen“.

Frauen wurden vergewaltigt, Kinder verängstigt, ein ganzes Volk traumatisiert.

Auch diese Darstellung gefällt dem Kreml sicherlich nicht. Offiziell handelte es sich um eine Spezial-Operation zur Rettung von Menschen.

Wenn die Kämpfe so weitergehen, ist die Ukraine bald ein entvölkertes, zerstörtes Land. Und auch viele Menschen in ganz Europa haben Angst vor einer Ausweitung des Krieges. Sie fürchten um ihre und die Zukunft ihrer Kinder.

Hier wird im Prinzip erklärt, dass Russland bereit dazu ist, so lange weiterzukämpfen, bis nur noch verbrannte Erde übrig ist und außerdem sei Russland bereit, weitere Länder anzugreifen in „ganz Europa“.

Die von Russland brutal überfallene ukrainische Bevölkerung braucht unsere Solidarität.

Dieser Satz bedeutet, dass es sich um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg handelt.


Es ist zu befürchten, dass Putin spätestens bei einem Angriff auf die Krim zu einem maximalen Gegenschlag ausholt. Geraten wir dann unaufhaltsam auf eine Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg? Es wäre nicht der erste große Krieg, der so begonnen hat. Aber es wäre vielleicht der letzte.

Putin sei also bereit, Atomwaffen einzusetzen. Das wird zwar auch von russischer Seite so immer wieder kommuniziert, aber diese Darstellung im Manifest ist überhaupt nicht schmeichelhaft.

Ansonsten ist das Manifest ziemlich leer. Es wird nicht erklärt, wie genau eine Verhandlungslösung aussehen soll und was passiert, wenn Russlands Forderungen einfach viel zu hoch bleiben.


Verhandeln heißt nicht kapitulieren. Verhandeln heißt, Kompromisse machen, auf beiden Seiten.

Die Forderung an den Bundeskanzler, weitere Waffenlieferungen zu stoppen, verhallt im Nirvana. Die Verfügbarkeit von Waffen wird nämlich entscheiden, wie eine Verhandlungslösung überhaupt aussehen wird.

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Antony Sutton

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