Kommentar
Es gibt ja nur drei Wege, auf denen man dafür sorgen kann, dass andere Leute deinen Willen akzeptieren:
- Reden: Verhandeln, Überzeugen, Debattieren
- Gewalt und Gewaltandrohung: In Form von Polizei und Militär
- Geheimoperationen: Beispielsweise jemanden wie einen Politiker rekrutieren, auch mit schmutzigen Tricks, der über Entscheidungsgewalt verfügt. Oder zumindest jemanden geheimdienstlich führen, auf den Menschen hören, wie z.B. einen populären Geistlichen
In Demokratien gehen Menschen mehr oder minder bewusst davon aus, dass Reden ungefähr 90% aller wichtigen Entscheidungen beeinflusst und der Rest sich verteilt auf Militär/Polizei und Geheimdienste. Allerdings fällt schnell auf, dass beim Reden eigentlich fast immer nur unzulässige Argumentations- und Agitations-Tricks verwendet werden. Eigentlich gibt es nur zwei legitime Diskussionstechniken: Fakten nennen und logische Schlüsse ziehen.
Auf dem Papier wird in Demokratien fast alles durch Reden entschieden, also überrascht es nicht, dass internationale Geheimdienste versuchen, alle möglichen Narrative zu kontrollieren oder zumindest zu manipulieren. Ein Politiker im Amt kann stur sein und sich nicht bewegen lassen durch Fakten und Logik. Wenn aber ein Geheimdienst seine Karriere aufgebaut hat oder ihn anderweitig rekrutiert hat, dann kann man ihm einfach befehlen, was er zu tun hat, ohne lästige Debatten. Je mehr Kontrolle Geheimdienste haben, umso besser lassen sich breite Debatten aus verschiedenen Richtungen managen. Das heißt, der Geheimdienst kann unterschiedliche Funktionsträger benutzen, die unterschiedliche Standpunkte äußern. Auf diese Weise fühlen sich die Bürger, als würden sie angehört und ihre Interessen wären vertreten.
Der sowjetische KGB hatte eine ganze Abteilung für Desinformation, wo fulltime Experten daran arbeiteten, aktuelle Narrative zu basteln und zu zirkulieren an ihre Agenten in westlichen Medien, Aktivistenkreisen und in der Politik. In den USA entwickelten sich die Geheimdienste ganz einfach aus der gesellschaftlichen Oberschicht heraus. Man kann bei jedem wichtigen Thema festlegen, was nun die „linke“ und die „rechtskonservative“ Meinung dazu sein wird. Egal ob es sich um eine Pandemie handelt oder um einen Ukraine-Krieg.
Auch Mega-Konzerne können Profis unter Vertrag halten und mit der Regierung kooperieren, um Narrative zu manipulieren. Wieviel Prozent der bedeutenden Entscheidungen werden tatsächlich getroffen auf der Basis von Reden, ohne bedeutende Manipulation durch Geheimoperationen? Vielleicht nur 5%? Die neuen Technologien der Psychometrie können automatisierte Profile von Bürgern erstellen und in Simulationen durchrechnen lassen um abzuschätzen, wie die Bürger auf was reagieren würden.
Über tausende Jahre an Imperien hinweg war Gewalt und Gewaltandrohung unabdingbar, um die Kontrolle zu halten, aber auch ruinös teuer. Ein stehendes Heer ist genauso teuer wie ein gewaltiger Polizeiapparat. Außerdem muss staatliche Gewalt sehr wohlüberlegt und korrekt dosiert sein, weil ansonsten der Backlash zu groß ist. Geheimoperationen sind viel billiger als militärische Operationen und Polizeiarbeit. Wie viele bedeutenden Entscheidungen werden also durch klassische physische Gewalt getroffen? Vielleicht 5%? Damit verblieben 90% der Entscheidungen, die bestimmt würden durch Geheimoperationen.
Selbstverständlich lernt man in der Schule nichts über Geheimdienste und so gut wie nichts an gewöhnlichen Universitäten. Sich selbst zu bilden, ist aufwändig:
Man sollte nicht auf das Marketing hereinfallen, dass „alternative“ Medien bzw. klassische Verschwörungsmedien eine Abkürzung seien, um vergangene und aktuelle Geheimdienstoperationen zu verstehen. Erst recht nicht sollte man denken, diese Medien seien eine Art Nachrichtendienst. Man findet dort auch nur wirkungsloses Gerede, manipulatives Gerede und von diversen Geheimdiensten gesteuerte Narrative.