Bild: Ureem2805/CC BY-SA 4.0
Wissenschaftler am Wuhan Institute of Virology führten laut US-Ermittlern riskante Experimente durch, um tödliche mutierte Coronaviren durch Fusion neu entdeckter Stämme zu erzeugen – kurz vor dem Ausbruch von Covid-19. US-Ermittler glauben, dass Covid-19 von Wissenschaftlern im Wuhan-Labor durch Experimente mit einem ähnlichen Coronavirus entstanden ist, das in einem Minenschacht in Südchina entdeckt wurde.
Das Forschungsprogramm sei geheim gehalten und vertuscht worden, da es vom chinesischen Militär mit dem Ziel finanziert werde, Biowaffen zu entwickeln. Die Grenzen zwischen ziviler und militärischer Forschung verlaufen fließend, genauso zwischen defensiv und offensiv. Neue Erreger werden in der freien Wildbahn gesucht und im Labor verbastelt, damit man eine Grundlage hat für die Entwicklung von Impfstoffen.
Die geheime Initiative führte angeblich zur Entstehung von Covid-19, das dann durch einen Laborunfall in die Stadt Wuhan gelangte, bevor es sich über den Globus ausbreitete. Das Wuhan-Labor hatte sich ursprünglich vorgenommen, die Ursprünge des tödlichen SARS-Virus aufzudecken, das 2002 erstmals in Südchina ausbrach, sagten US-Ermittler der Sunday Times.
Doch bald beschäftigte sich das Forschungsinstitut mit zunehmend riskanten Experimenten mit Coronaviren, die aus Höhlen im Süden Chinas entnommen wurden. Das Wuhan-Labor veröffentlichte zunächst alle seine Ergebnisse und behauptete, seine Forschung sei notwendig, um Impfstoffe gegen das Coronavirus zu entwickeln.
Die Position des Instituts änderte sich jedoch im Jahr 2016, als Forscher des Wuhan-Instituts in einem Minenschacht in Mojiang, Yunnan, nahe der chinesischen Grenze zu Laos, ein neues Coronavirus entdeckten.
Es wird angenommen, dass das im Mojiang-Minenschacht entdeckte Coronavirus das einzige Mitglied der unmittelbaren Familie von Covid-19 ist, das vor der Pandemie existierte. Die chinesischen Behörden versäumten es jedoch, Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus zu melden, das im Mojiang-Minenschacht entdeckt wurde. Es ist nicht ausgeschlossen, dass irgendein unbekannter Akteur das neue Virus in der Mine und bei den Minenarbeitern verbreitet hat. Auch Sabotage im Labor oder extern an Labormitarbeitern ist möglich.
Angeblich wurden die Minenschachtviren zum Wuhan-Institut für Virologie zurückgebracht, wo Forscher ein geheimes Forschungsprogramm starteten, sagen die Ermittler. US-Ermittler glauben, dass diese geheime Forschungsinitiative darauf abzielte, das neu entdeckte Virus durch die Fusion mit anderen Coronaviren ansteckender zu machen. Diese Art von Funktionsgewinn-Forschung gilt als standardmäßig und die USA lieferten den Chinesen hierfür vor Jahren bereits Unterstützung.
Bei den Experimenten wurden genetisch veränderte Albino-Mäuse mit menschenähnlichen Lungenzellen mit SARS-ähnlichen Viren infiziert, was eine Todesrate von 75 Prozent verursachte.
Bei dem riskanten Experiment wurden die Mäuse mit drei im Labor gezüchteten Viren infiziert, die durch die Fusion von SARS-ähnlichen Viren mit einem 2012 in einer Höhle in Yunnan entdeckten Virus hergestellt wurden. Die Ermittler glauben, dass diese geheimen Experimente schließlich zur Entstehung von Covid-19 führten, bevor es versehentlich aus dem Wuhan-Labor gelangte.
Laborunfälle passieren häufiger, als viele annehmen. In Labors der Stufe zwei und drei sind die Vorkehrungen viel harmloser als in Stufe vier und werden nicht immer korrekt eingehalten.
Dr. Shi Zhengli, eine führende Virologin am Wuhan Institute of Virology, erforschte jahrelang Fledermaus-Coronaviren mit dem Ziel, diejenigen zu identifizieren, die das Potenzial haben, Menschen zu infizieren.
Sowohl sie als auch Peking selbst haben vehement und öffentlich die Möglichkeit bestritten, dass Covid durch im Labor durchgeführte Experimente entstanden sein könnte. Einer ihrer Kollegen verriet jedoch nun, dass Dr. Shi zu Beginn der Pandemie genau das befürchtet hatte.
Professor Wang Linfa, von der BBC als eine Freundin von ihr beschrieben, sagte, die angesehene Wissenschaftlerin habe „schlaflose Nächte“ damit verbracht, gefrorene Virusproben am WIV zu durchforsten, aus Angst, „was passieren könnte“, wenn sie in ihrem Labor eine exakte Übereinstimmung mit Covid finden würde. Professor Wang, ein in Singapur ansässiger Experte für neu auftretende Infektionskrankheiten, ist Honorarprofessor am WIV.
Bereits im Januar 2020 arbeitete er eng mit dem dortigen Team zusammen, als in Wuhan gerade erst die ersten Covid-Fälle auftraten.
Er erzählte Fever: The Hunt for Covid’s Origin, einer achtteiligen BBC Radio 4-Serie, dass Dr. Shi zutiefst besorgt über den Zufall sei, dass sich in der Stadt, in der sich das Labor befand, ein Coronavirus ausbreitete, das denen ähnelte, die das WIV untersuchte.
Die Ermittler gehen auch davon aus, dass sich mehrere Forscher des Wuhan Institute of Virology im November 2019 mit Covid infiziert haben – einen Monat bevor der Westen auf das Virus aufmerksam wurde.
Verbindungen zum Wuhan-Labor wurden jedoch vertuscht, sagen die Ermittler, da die Chinesen suggerierten, der Ausbruch sei stattdessen dem Huanan-Markt zugeschrieben worden, der sich auf der anderen Seite des mehrere Meilen entfernten Jangtse-Flusses befindet, der durch die Stadt fließt.
Die Ermittler behaupten außerdem, dass das Wuhan-Labor bereits vor der Pandemie, im Herbst 2019, mit der Arbeit an einem Impfstoff begonnen habe. Ein hochdekorierter Militärwissenschaftler, Zhou Yusen, brachte später im Februar 2020, nur wenige Monate nach der Aufdeckung des Ausbruchs, mit bemerkenswerter Geschwindigkeit ein Impfstoffpatent vor.
In einem Bericht wurde später behauptet, Zhou müsse spätestens im November 2019 mit der Entwicklung seines Impfstoffs begonnen haben – genau zu dem Zeitpunkt, als die Pandemie begann. Es wird nun angenommen, dass der 54-jährige militärische Impfstoffspezialist gestorben ist. US-Ermittlern zufolge wurde er laut Zeugenaussagen vom Dach des Wuhan-Instituts geworfen.
Ausländischen Wissenschaftlern wurde der Zutritt zu den Höhlen, in denen das Coronavirus ursprünglich entdeckt wurde, verweigert und ihre Proben wurden von der Polizei entnommen.
