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Rishi Sunak ist der Lakai des Kronrats, nicht der „britische Obama“

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Bild: Fred Duval / Shutterstock.com

Kommentar

Rishi Sunak ist der neue Premierminister Britanniens und das politische Marketing versucht ihn an möglichst viele Zielgruppen zu vermitteln. Einerseits ist er Mitglied des Kronrats und hat in einen schwerreichen Clan eingeheiratet. Andererseits ist er Hindu und seine Großeltern waren Migranten, weswegen ihn ein Hauch von Barack Obama umweht. Wenn aber so ziemlich alle Kandidaten für seinen Posten und die Minister-Jobs eng mit dem Kronrat verbunden sind und die Kaderschmieden des Empires durchlaufen haben, dann sieht man, dass das Kolonialreich nie wirklich untergegangen ist. Sunak besucht als erstes den Palast, um König Charles zu treffen und sich den Segen abzuholen, bevor er dann gegen 11.35 Uhr seine erste Ansprache an die Nation hält.

Seine Vorgängerin Liz Truss ist nach nur wenigen Wochen gescheitert. Sie war Oxford-Absolventin, arbeitete für Royal Dutch Shell und war Vizedirektorin im „Reform“-Think Tank, der von einem Baron aus dem Kronrat geschaffen worden war.

Rishi Sunaks Großeltern waren Migranten, „die nichts hatten“. Warum war Armut ein solches Problem in Indien? Weil das britische Kolonialreich die Kontrolle über Indien übernommen hatte und die Wirtschaft zerstörte. Zuvor fand in Indien fast ein Viertel der weltweiten Industrieproduktion statt und dieser Wert kollabierte auf ca. 3%. Nachzulesen in „What the British did to India“ von Shashi Tharoor.

Louis Mountbatten war daran beteiligt, Indien in die Schein-Unabhängigkeit zu entlassen. In der Folgezeit lieferten sich Anglo-Geheimdienste einen Wettbewerb mit dem sowjetischen KGB darum, die indische Politik und Wirtschaft mit Koffern voller Geld zu bestechen. Britanniens Universität „London School of Economics and Political Science“ sollte dabei helfen, in den ehemaligen Kolonien eine staatgesteuerte Wirtschaft zu etablieren, die einen modernen, sozialdemokratischen, und keinen faschistischen Anstrich hatte.


Rishi Sunaks Großvater mütterlicherseits, Raghubir Sain Berry, arbeitete als Steuerbeamter (also Geldeintreiber) in Indien und hatte eine arrangierte Ehe mit der 16-jährigen Sraksha, mit der er drei Kinder hatte, und die Familie zog 1966 nach Großbritannien. Man hatte nichts, hießt es. In Großbritannien trat Raghubir Berry der Steuerbehörde bei und wurde ausgezeichnet mit dem Orden des britischen Imperiums (MBE) für besondere Dienste.

Rishi bekam einen Platz am Lincoln College in Oxford und erwarb einen Abschluss in Philosophie, Politik und Wirtschaft. Nach Oxford nahm Rishi einen prestigeträchtigen Job bei Goldman Sachs an und zog nach London, wo er mit Hilfe seiner Eltern eine Wohnung in South Kensington für 210.000 Pfund kaufte. Nach drei Jahren dort gewann er 2005 ein Fulbright-Stipendium für ein MBA-Studium in Stanford, Kalifornien.

Das Stipendium geht zurück auf den gleichnamigen US-Senator Fulbright, der an der Oxford University per Sonder-Stipendium („Rhodes Scholar“, eine Tradition des Empires) am Pembroke College war und 1928 seinen Abschluss machte. Fulbright wollte mehr Brücken bauen zwischen den USA und Britannien. Er wurde deshalb Mitglied des Gründungsrates des Rothermere American Institute an der University of Oxford.

Der Vater von Rishi Sunaks Frau ist Narayana Murthy, ein Milliardär, der manchmal als „Bill Gates of India“ bezeichnet wird, Anfang der 1980er Jahre eine Softwarefirma Infosys gründete und heute der sechstreichste Mann des Landes ist.

Sunak unterstützte den Brexit beim EU-Mitgliedschaftsreferendum im Juni 2016. Er wurde am 24. Juli 2019 von Premierminister Boris Johnson zum Chefsekretär des Finanzministeriums ernannt. Sehr schnell wurde er Mitglied des Kronrats (Privy Council).

Gestern Abend wurde auch berichtet, dass Dominic Raab die Rolle des Innenministers bekommen könnte. Eine Quelle sagte dem Guardian, er könne den Job bekommen, den er immer wollte. Raab war auch an Oxford und an Cambridge.

Jeremy Hunt könnte in seinem Posten bleiben, um eine weitere Verunsicherung der Märkte zu vermeiden. Hunt ist ein Nachkomme von Sir Streynsham Master, einem Pionier der berüchtigten British East India Company, die Indien verwüstete. Er ist auch ein entfernter Verwandter von Elizabeth II und Sir Oswald Mosley. Und er besuchte Oxford.

Sunak bevorzugt eigentlich Mel Stride – der Tory-Vorsitzende des Commons Treasury Committee. Er studierte auch an Oxford.

Chancen auf einen Posten hat auch Penny Mordaunt. Sie ist verwandt mit Philip Snowden, dem 1st Viscount Snowden aus dem Kronrat.

AlexBenesch
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