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Warum bisher jedes Gesellschaftssystem versagt hat – Teil 5

Datum:

socialism-500

Von Alexander Benesch

Kommentierte Auszüge aus Politische Ponerologie – die Wissenschaft über das Böse, eines der bedeutendsten Bücher die je geschrieben wurden, heimlich und unter Lebensgefahr im sowjetisch kontrollierten Polen

Unterdrückung alleine durch eine ideologische, politische Diskussion und Analyse verstehen zu wollen, muss zwangsläufig scheitern. Sozialisten beklagen heute stärker denn je die Verbrechen des westlichen Klassenfeindes und ignorieren die Verbrechen in sozialistischen Ländern oder versuchen, diese wegzuerklären oder als kapitalistische Lügen abzustempeln. Westliche Eliten wiederum blockten jahrzehntelang jegliche Kritik ab und erklärten, alle Vorwürfe seien praktisch nichts anderes als kommunistische Subversion.

Direkt konfrontiert mit dem Phänomen eines rücksichtslosen, autokratischen Herrschaftssystems, das auf einer fanatischen Ideologie beruht, bekommt ein Mensch mit gesunden Instinkten und entsprechender Grundintelligenz unvermeidbar ein Gefühl der Hilflosigkeit. All seine bisherigen Vorstellungen werden sich als praktisch unbrauchbar herausstellen; sie geben ihm so gut wie keinen Einblick.

Wir müssen in der Lage sein, psychologische Phänomene beobachten zu können und uns Wissen und Immunisierung anzueignen.

Die naiven Mitläufer und Helfer einer ideologischen, revolutionären Bewegung haben in aller Regel kein tieferes Verständnis über das Wesen ihrer Anführer und über haltbare Definitionen von „gut“, „böse“, „Freund“ und „Feind“. Irgendwann ist es dann vobei mit der Selbsttäuschung und es macht sich dort starke Unzufriedenheit breit, wo eigentlich das Paradies entstehen sollte. Dummerweise können die Betroffenen in einer solchen Situation immer noch nicht unterscheiden, wem sie trauen sollten:

Auch wenn sie dazu gedrängt waren, der pathokratischen Partei beizutreten, wurden die früheren Vorkriegskommunisten in Polen schrittweise zu Kritikern, die ihrer Unzufriedenheit mit besonders starkem Nachdruck Luft machten. Sie waren die ersten, die überzeugend die Unterschiede zwischen der Ideologie und der Realität festmachten. Sie versuchten mit Briefen ihre Genossen in den anderen, noch unabhängigen Ländern davon zu informieren. Besorgt über diesen ‚Verrat‘ leiteten die Genossen diese Briefe an die jeweiligen Landesparteien weiter, die diese wiederum an die Geheimpolizei des pathokratischen Landes zurücksandten. Die Urheber dieser Briefe bezahlten mit ihrem Leben oder mit jahrelanger Gefangenschaft. Letzten Endes wurde keine andere soziale Gruppe derart streng von der Polizei überwacht wie diese Leute.

Die allermeisten Menschen, egal welche Marotten, reale und eingebildete Schwächen sie noch mit sich herumtragen, sind tatsächlich weitaus fähiger als Psychopathen und sie sind gleichzeitig in der überwältigenden Überzahl.

Die Faszination am eigentlich nicht vorhandenen geheimen Wissen und der nicht vorhandenen Genialität der neuen Machthaber beginnt bald zu schwinden. Das psychologische Wissen der Psychopathen verliert seine hypnotisierende Kraft dann, wenn normale Menschen ebenfalls lernen, diese Phänomene zu verstehen. Aus diesem Grund überrascht es einen Psychopathologen nicht, dass in Bezug auf Fähigkeiten und Talente die Welt der normalen Menschen dominant ist. Für eine betroffene Gesellschaft ist dies jedoch eine Entdeckung, die Hoffnung und psychologische Entspannung erzeugt.

Das ermöglicht der Gesellschaft, sich die Schwachpunkte des herrschenden Systems besser zunutze zu machen und erlaubt eine schrittweise Neuorganisation der gesellschaftlichen Verbindungen, was mit der Zeit Früchte trägt.

Diejenigen, die keine Psychopathen sind, sich in einem Unrechtssystem aber dennoch der Obrigkeit andienen, werden früher oder später davon krank.

Damals war mir nicht nur klar, dass bis zu 20% aller Geheimdienstbeamten in Irrenanstalten landen, mir war ebenfalls bewusst, dass ihre ‚Berufskrankheit‘ die kongestive Demenz ist, die früher nur unter alten Prostituierten anzutreffen war. Man kann nicht ungestraft seine eigenen natürlichen menschlichen Gefühle verletzen, egal welchen Beruf man ausübt.

AlexBenesch
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