Kommentar
Die Debatte um Joe Bidens Gesundheitszustand war längst überflüssig geworden. Die ganze Welt konnte einen tattrigen verwirrten Mann beobachten, der von Jahr zu Jahr auch noch deutlich schwächer wurde.
Die Democrats wollten ihn unbedingt noch auf den letzten Metern über die Ziellinie schieben. Jetzt ist er aus dem Rennen und Kamala Harris steht im Mittelpunkt, der eigentlich niemand etwas zutraut.
Sie verbrachte ihre prägenden Teenager-Jahre in Kanada und ging dort aufs College. Anschließend fand sie ihren Weg nach Washington D.C., wurde an einer überwiegend afroamerikanischen Uni Mitglied der Vereinigung Alpha Kappa Alpha und arbeitete als Brieföffner für Senator Alan Cranston aus Kalifornien.
Eine Prüfung ergab, dass die spätere Vorsitzende von Alpha Kappa Alpha und die anderen Funktionäre heimlich eine zweite Reihe von Finanzbüchern anlegten, um die Buchhaltung der Studentenverbindung zu umgehen. Laut der Prüfung „wurden (un)autorisiert Zahlungen in Höhe von 1,7 Millionen Dollar an die ehemalige Präsidentin Barbara McKinzie geleistet. Etwa 282.000 Dollar an Kreditkartenabbuchungen in einer zweiten Reihe von Büchern scheinen betrügerisch zu sein, darunter auch persönliche Abbuchungen, die der Studentenverbindung nicht erstattet wurden.“ Die Studentenverbindung schloss McKinzie später aus.
Nach dem Abschluss in Politikwissenschaften und Wirtschaft studierte sie obendrauf noch Jura in Kalifornien und begann als Staatsanwältin zu arbeiten. Schließlich brachte sie es durch den Parteiapparat der Democrats und mit Hilfe von Prominenten zur Staatsanwältin von San Franciso und dann ganz Kalifornien.
Mit der Unterstützung von Präsident Barack Obama und Vize Joe Biden wurde sie 2016 Senatorin.
Ein junger Polizist namens Isaac Espinosa wurde 2004 in San Francisco erschossen. Kamala Harris hatte sich im Wahlkampf verpflichtet, die Todesstrafe nicht anzustreben. Als Bezirksstaatsanwältin und Anklägerin in diesem Fall lehnte sie es ab, die Todesstrafe anzustreben. Senatorin Dianne Feinstein war sehr gegen Kamala Harris‘ Entscheidung und sagte sogar, wenn sie gewusst hätte, dass Kamala Harris so etwas tun würde, hätte sie sie nicht als Bezirksstaatsanwältin unterstützt.
Als Generalstaatsanwältin von Kalifornien verteidigte sie die Anwendung der Todesstrafe. Nachdem der Oberste Gerichtshof entschieden hatte, dass Kalifornien viel zu viele Menschen in zu enge Gefängnisse pferchte, argumentierte ihr Büro, dass diese Menschen im Gefängnis bleiben müssten, da sie für die Gefängnisarbeit unverzichtbar seien.
Jamal Trulove, ein junger Schwarzer, der in San Francisco aufwuchs, saß wegen eines Mordes im Gefängnis, den er ganz klar nicht begangen hatte. Später stellte ein Berufungsgericht fest, dass Kamala Harris‘ Büro seinen Fall übereifrig verfolgt hatte, obwohl es Beweise für seine Unschuld gab.
Harris‘ chaotischer Präsidentschaftswahlkampf 2020 war das nächste Fiasko. Sie wollte sich nicht auf politische Positionen festlegen. Sie konnte ihre früheren Handlungen nicht verteidigen. Immer wieder gab es Berichte über ihren schlechten Umgang mit ihren Mitarbeitern. Sie ging als Spitzenkandidatin ins Rennen, mit glänzender Presse und einigen großen Unterstützern, und stieg zwei Monate vor den Vorwahlen in Iowa aus, als sie landesweit nur 3 Prozent der Stimmen erhielt. In ihrem Heimatstaat Kalifornien wurde sie nicht einmal als Spitzenkandidatin eingestuft.
In der Öffentlichkeit sprach sie über Rassengerechtigkeit und liberale Werte und stärkte damit ihren Ruf als einer der aufsteigenden Stars der Demokratischen Partei. Doch hinter geschlossenen Türen kämpfte sie wiederholt für eine aggressivere Verfolgung nicht nur von Gewaltverbrechern, sondern auch von Menschen, die Vergehen und weniger dramatische Verbrechen begangen hatten.
Harris ging über ihre Pflicht hinaus und kämpfte für härtere Strafen, höhere Kautionsauflagen, längere Gefängnisstrafen, eine stärkere Verfolgung geringfügiger Straftaten, eine stärkere Einbindung der Justiz in einkommensschwache und Minderheitengemeinden, weniger faire Verfahren für die Menschen im System, weniger Transparenz und weniger Rechenschaftspflicht für schlechte Polizisten.
Kein anderer führender Demokrat kündigte bisher Pläne an, sie herauszufordern, obwohl einige, darunter die führenden Kongressabgeordneten der Partei und der ehemalige Präsident Barack Obama, von einer Unterstützung absahen. In einem internen Telefonat teilten die Leiter der Biden-Kampagne den Mitarbeitern mit, dass sie nun für Frau Harris arbeiten würden. Harris muss einen Vizepräsidentenkandidaten auswählen und die Leitung der Kampagne übernehmen, und zwar kurz bevor in einigen Staaten im September die vorzeitige Stimmabgabe beginnt. Eine Flotte von Gouverneuren – darunter Roy Cooper aus North Carolina, Andy Beshear aus Kentucky, Josh Shapiro aus Pennsylvania und Tim Walz aus Minnesota – sowie Senator Mark Kelly aus Arizona wurden von Spendern, Beamten und anderen Gesetzgebern häufig erwähnt.
Familie
Vor Jahren ergab sich, dass sowohl Bidens als auch Kamala Harris‘ Vorfahren Kolonialverwalter des britischen Empires waren.
Im Vertrag von Allahabad musste der Mogulkaiser von Indien der britischen East India Company gestatten, Bengalen, Bihar und Orissa zu verwalten und zu besteuern. Warren Hastings wurde Generalgouverneur. Sogar innerhalb der Kompanie herrschte eine strenge Klassengesellschaft: Nur die Auserwählten wurden wirklich reich.
Später wurde alles offizieller gemacht und die verschiedenen neuen Generaldirektoren wurden gezeilt ausgewählt von der Krone, wie der Earl of Cornwallis. Der neue indische öffentliche Dienst brachte neue Kader von Verwaltern hervor, wie die Vorfahren von Kamala Harris und anscheinend auch Joe Biden. 1803 akzeptierte der Mogulkaiser offiziell den britischen „Schutz“. Joe Biden bezieht sich oft auf seine irischen Vorfahren, aber in einer Rede, die er 2013 hielt, behauptete er, Vorfahren in der britischen Kolonie Indien gehabt zu haben.
„In den 1970er Jahren erhielt ich einen Brief von einem Herrn [Nachname] Biden aus Mumbai, in dem er behauptete, wir seien verwandt“,
„Er sagte, unser gemeinsamer Ururururgroßvater habe für die East India Trading Company gearbeitet und sei nach Mumbai gekommen.“
Tim Willasey-Wilsey, Gastprofessor für Kriegsstudien am King’s College London, sagt, es sei wahrscheinlich, dass der Präsident mit Christopher Biden verwandt war, der tatsächlich für die East India Company gearbeitet habe.
Harris‘ Mutter war in dem südasiatischen Land geboren worden. Interessanterweise lebte und starb Christopher Biden in Madras (heute Chennai), demselben Ort, an dem Harris‘ Mutter geboren wurde.
Harris‘ Großvater, der ihre Inspiration gewesen sein soll, war ein Beamter des britischen Kolonialreichs in Indien. Die indische Regierung hatte P.V. Gopalan entsandt, um Sambia bei der Bewältigung eines Zustroms von Flüchtlingen aus Rhodesien – dem früheren Namen Simbabwes – zu helfen, das gerade seine „Unabhängigkeit“ von Großbritannien erklärt hatte. Dies war der Höhepunkt einer vier Jahrzehnte währenden Karriere, die begann, als Gopalan in den 1930er Jahren, in den letzten Jahren der britischen Herrschaft in Indien, direkt nach seinem College-Abschluss in den Staatsdienst eintrat.
Gopalan war Mitglied des Imperial Secretariat Service und später Beamter des Central Secretariat Service.
Shashi Tharoor, ein indischer Anwalt, Politiker und Diplomat, sagte in seiner Rede vor der Oxford Union Society in Großbritannien am 22. Juli 2015, dass der Aufstieg Großbritanniens 200 Jahre lang durch die Plünderung der Kolonie Indien finanziert wurde. Vor der Ankunft der Briten betrug Indiens Anteil an der Weltwirtschaft 24 % und fiel dann wegen Großbritannien auf 3 %. Großbritannien ist für bis zu 30 Millionen Hungertote in Indien verantwortlich.