Ein ukrainischer Angriff auf Wladimir Putins Moskauer Areal sei unausweichlich, so ein hochrangiger Kreml-Beamter. Russlands ehemaliger stellvertretender Außenminister Andrej Fjodorow meinte im russischen Staatsfernsehen, was Putin veranlassen würde, seine Invasion in der Ukraine in einen ausgewachsenen Weltkrieg zu verwandeln.

„Es ist ein Angriff gegen die Kommandozentralen in Moskau. Ein Angriff, kein Versuch.“

Er sagte, dass die Ukraine anfangen könnte, sich direkt an Russland zu rächen, indem sie mehrere russische Städte bombardiert. Seit Beginn der Invasion vor ziemlich genau einem Jahr kämpft die Ukraine hauptsächlich in defensiver Position. Die Raketen die die Ukraine von den NATO-Ländern erhält, haben eine relativ geringe Reichweite und wurden bislang nur innerhalb ukrainischen Territoriums benutzt. Eine strategische Bomberflotte hat Kiew nicht; auch fehlt es an hochmodernen Flugzeugen für solch einen Angriff.

Es ist durchaus möglich, dass Russland einen ukrainischen Angriff vortäuscht und sich im Prinzip selbst bombardiert. Der Weltöffentlichkeit präsentiert man sich hinterher als Opfer. Im Zuge einer Großoffensive gegen Kiew könnten auch wenig-tödliche chemische und biologische Waffen eingesetzt werden.

Der Russlandexperte Andreas Umland befürchtet, dass Moskau einen Angriff gegen sich selbst mit Massenvernichtungswaffen inszenieren könnte, als Rechtfertigung für eine Eskalation des Krieges:

Die erste Atombombe in einem möglichen russischen Atomkrieg gegen die Ukraine könnte nicht in Kiew, sondern auf von Moskau kontrolliertem Gebiet explodieren. Dabei könnten, wie schon 1999, viele russische Bürger getötet werden.

Bei den Appartment-Anschlägen 1999 könnte der russische Geheimdienst FSB dahinterstecken, den Putin anführte. Der blasse Politiker wurde schnell zum populären Feldherren.

Diesmal kann eine solche Sabotageaktion nicht Hunderte, sondern Tausende oder sogar Zehntausende von Opfern erfordern. Eine solche Explosion oder ein anderer Massenmord könnte dieses Mal nicht in Russland selbst stattfinden, sondern in den kürzlich von Russland annektierten ukrainischen Gebieten.

Ein primitiver nuklearer Sprengsatz mit einem Gewicht von 15 Kilogramm würde ausreichen. Der Kreml präsentiert unmittelbar die Erklärung, ein faschistisches Terror-Netzwerk mit Verbindungen zur Ukraine stecke dahinter und habe für den Zweck Plutonium aus verschiedenen Quellen zusammengestohlen. In den russischen Medien würde man die Opferrolle beanspruchen. Aber selbst ein solcher Trick würde nicht magischerweise die Probleme Moskaus verschwinden lassen. Auch ein begrenzter atomarer Angriff gegen die Ukraine mit kleineren Sprengköpfen wäre nicht unbedingt gleich die Entscheidung.

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