Kommentar

Das Verhalten der SPD vor und während dem russischen Überall auf die Ukraine ist höchst suspekt. Es wurde anscheinend einiges an Informationen bereinigt zu dem Verhalten der SPD im Kalten Krieg, abseits von den üblichen Aufhängern wie den neuen Ostverträgen unter Willy Brandt mit dem Slogan „Wandel durch Annäherung“.

Wie reagierte aber die SPD beispielsweise auf die Enthüllungen zu den Gulags in der UdSSR? Im Netz wurde fast alles bereinigt. Berge an Literatur sind geschönt. Auch die Darstellung der SPD-Vorläufer sind ins Mythische abgedriftet. Man schreibt sich die Heldenrolle zu, Deutschlands ärmere Schichten aus dem Dunkel herausgeholt zu haben. Dass es für die Behörden, insbesondere die Geheimpolizeien, recht einfach war, die Sozialdemokraten frühzeitig zu infiltrieren und zu übernehmen, wird völlig ignoriert.

Für die Eliten ging es nur darum, dass Arbeiter zuverlässig in den Fabriken arbeiten, ohne dass größere Probleme entstehen. In Preußen war die Bevölkerung recht klein, die Lebenserwartung niedrig, es gab Kinderarbeit und es war abzusehen, dass die Briten mit ihrer „konstitutionellen Monarchie“ und die Amerikaner mit ihrer Pseudorepublik davonziehen werden. Sozialdemokratie konnte ein passables Instrument für die Mächtigen werden.

Im Zuge der von oben gesteuerten Aufklärungsbewegung ließen sich bereist etablierte Netzwerke nutzen. Insbesondere die deutschen Territorien der Welfen, Wettiner und Reginare waren hier aktiv und diese Adelslinien waren familiär eher dem britischen Empire treu.

Einer der frühen Handlanger war Oskar Mothes, Sohn eines Gerichtsdirektors in Sachsen. Er wurde 1848 in die Leipziger Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen aufgenommen. 1870 wurde er mit dem Ehrentitel Königlich sächsischer Baurat ausgezeichnet. Unter Mothes‘ Leitung wurde 1861 der Gewerbliche Bildungsverein in Leipzig gegründet. Mitglieder schufen später den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein. Man besuchte die englischen Trade Unions.

Karl Marx heiratete in den preußischen Adel ein mit Verbindungen nach Britannien und wurde aufgenommen in die britische Royal Society of Arts. Als es ihm in Deutschland zu heiß wurde, arbeitete von Britannien aus. Seine Verwandten leiteten das preußische Innenministerium, dessen Aufgabe es war, linke Kreise auszuforschen.

Hermann Schulze-Delitzsch aus privilegierten Verhältnissen experimentierte mit linken Konzepten.

Ferdinand Lassalle war Sohn des wohlhabenden Seidenhändlers Heyman Lassal. Er las die typischen Texte von Autoren der gesteuerten Aufklärungsbewegung Mit 20 Jahren lernte er die doppelt so alte Sophie Gräfin von Hatzfeldt in Berlin kennen aus dem Hochadel. Später heiratete der älteste Sohn von Otto von Bismarck eine Frau aus der Hatzfeld-Linie.

1861 trafen Lasalle und die Gräfin in Italien den Revoluzzer Giuseppe Garibaldi, der mit Giuseppe Mazzini und angloamerikanischer Hilfe Italien eroberte. Die Gräfin war nach Lasalles Tod in dem von Lassalle gegründeten Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein ADAV tätig. Sophie von Hatzfeldt wurde auch „Mutter der Sozialdemokratie“ genannt. Ihre Schwester heiratete einen preußischen General. Ihr jüngerer Bruder Maximilian von Hatzfeldt-Trachenberg (1813–1859) wurde preußischer Diplomat und Gesandter in Paris.

Der Allgemeine Deutscher Arbeiterverein (ADAV) ab 1863 gilt für die spätere SPD als die erste sozialdemokratische Arbeiterpartei mit ein paar tausend Mitgliedern. Es gab diverse Orgas, die miteinander verstritten waren. Ein Ausdruck von Amateurhaftigkeit, aber auch von Infiltration. Gerade Karl Marx spaltete wo er konnte.

Es kam zur Gründung der SDAP, der Sozialdemokratische Arbeiterpartei. Sowohl ADAV als auch SDAP waren obrigkeitstreu im preußisch-französischen Krieg 1870/1871. Eine Wahl hatten sie nicht, da Kritik als Hochverrat galt und man die Linken auch sonst jederzeit unter einem Vorwand hätte verhaften können.

Sogar Marx meinte, die Franzosen „brauchen Prügel“. Als Preußen sich Elsass-Lotringen holte, kam Kritik der SDAP und die Parteiführung wurde verhaftet. Wilhelm Liebknecht hatte verdächtige Verbindungen, auch durch seine Familie: Sein Vater war der „großherzoglich hessische Regierungsregistrator zu Darmstadt und Gießen“ Ludwig Christian Liebknecht (1787–1832) und die Mutter Katharina, geb. Hirsch (1803–1831) war Tochter eines „landgräflich-hessischen Oberpostmeisters“ in Hanau.

Der Leipziger Hochverratsprozess gegen die Linken war ein Schauprozess. Die Angeklagten konnten sich dabei öffentlichkeitswirksam verteidigen. Bei den Reichstagswahlen von 1877 zogen zwölf Abgeordnete der Sozialdemokraten in den Reichstag ein.

ADAV und SDAP fusionierten letztendlich zum einer Art Proto-SPD.

Die frühen Sozialdemokraten in Deutschland konnten unter Wilhelm II. in die politische Klasse aufsteigen und unterhielten vom gutbezahlten Amtssessel aus die Parteibasis weiterhin mit revolutionären Luftschlössern.

Auf der Straße ließ man die Unterlinge 1914 gegen den bevorstehenden Krieg protestieren während die SPD-Parlamentarier bei Kriegsausbruch mit 96 gegen 14 Stimmen den Kriegskrediten zustimmten mit pragmatischen Worten die heutzutage furchtbar politisch unkorrekt klingen:

„Der Krieg mit Russland und Frankreich war zur Tatsache geworden. England lag auf der Lauer, um unter irgendeinem Vorwand ebenfalls loszuschlagen. Italien macht nicht mit, und Österreich ist eben Österreich.“

Nach dem Krieg ließ sich SPD-Chef Friedrich Ebert einspannen, um die wachsende unkontrollierte marxistische Revolution mit Waffen niederzuknüppeln.

Die Freikorps, aus denen später die SS und SA hervorgehen sollten, haben ihren Ursprung in seiner Regierungszeit, denn sie waren gegründet worden um gegen die linken Bewegungen zu kämpfen, die der SPD unwillkommen waren. Die brachial-linken Ikonen Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg spielten zwar gegen Ende der Linksrevolution kaum noch eine operative Rolle, es handelte sich jedoch immer noch um Symbolfiguren. Als die beiden von Fahndern verhaftet wurden und Hauptmann Waldemar Pabst sie schnell „erledigen lassen“ wollte, rief er in der Reichskanzlei an um Gustav Noske zu kontaktieren, den ersten sozialdemokratischen Minister mit der Zuständigkeit für das Deutsche Militär in der deutschen Geschichte:

Noske forderte ihn auf, noch mit General von Lüttwitz Rücksprache zu halten und von diesem nach Möglichkeit für den Mord eine „formelle Anordnung“ zu erwirken. Pabst hielt das für ausgeschlossen. Daraufhin erwiderte Noske: „Dann müssen Sie selbst wissen, was zu tun ist.“ Mit der Ermordung Liebknechts beauftragte Pabst eine Gruppe ausgewählter Marineoffiziere unter dem Kommando des Kapitänleutnants Horst von Pflugk-Harttung. Diese verließen – zur Tarnung in Mannschaftsuniformen gekleidet – gegen 22.45 Uhr mit Liebknecht das Hotel. Beim Verlassen des Gebäudes wurde Liebknecht von Hotelgästen bespuckt, beschimpft und geschlagen. Der Jäger Otto Runge, dem von einem nicht eingeweihten GKSD-Offizier dafür Geld versprochen worden war, versetzte dem gerade im Wagen platzierten Gefangenen einen Schlag mit dem Gewehrkolben. Das Automobil, auf das noch der von Pabst ebenfalls nicht über die Mordabsicht informierte Leutnant Rudolf Liepmann aufsprang, fuhr in den nahegelegenen Tiergarten. Hier täuschte der Fahrer an einer Stelle, „wo ein völlig unbeleuchteter Fußweg abging“, eine Panne vor. Liebknecht wurde aus dem Auto geführt und nach wenigen Metern am Ufer des Neuen Sees „aus nächster Nähe“ von hinten erschossen! Schüsse gaben Kapitänleutnant Horst von Pflugk-Harttung, Leutnant zur See Heinrich Stiege, Oberleutnant zur See Ulrich von Ritgen und auch Rudolf Liepmann – der „instinktiv mitmachte“ – ab. Anwesend waren außerdem Hauptmann Heinz von Pflugk-Harttung, Leutnant zur See Bruno Schulze sowie der Jäger Clemens Friedrich, der einzige tatbeteiligte Mannschaftsdienstgrad. Die Täter lieferten den Toten um 23.15 Uhr als „unbekannte Leiche“ in der dem Eden-Hotel gegenüberliegenden Rettungswache ein und erstatteten anschließend bei Pabst Meldung. Eine halbe Stunde später wurde die in einem offenen Wagen abtransportierte Rosa Luxemburg etwa 40 Meter vom Eingang des Eden-Hotels entfernt von Leutnant zur See Hermann Souchon erschossen. Ihren Leichnam warf man zwischen Lichtenstein- und Corneliusbrücke in den Landwehrkanal. Pabsts Presseoffizier Friedrich Grabowski verbreitete anschließend ein Kommuniqué, in dem behauptet wurde, dass Liebknecht „auf der Flucht erschossen“ und Luxemburg „von der Menge getötet“ worden sei.

SPD-Chef Friedrich Ebert erlebte nach der Zerschlagung und Zersetzung der Linksrevolution eine SPD-Beteiligung an der Regierung und die Kanzlerschaft. Die SPD wurde jedoch nur benutzt um zusammen mit der Regierungsverantwortung in den Augen der Bevölkerung die Verantwortung für die Kapitulation Deutschlands zu übernehmen. Ebert verriet die Revolution und später verrieten die Generäle Ebert.

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