Stellen wir uns vor, wir hätten eine verantwortungsvolle Politik, die das Thema Bevölkerungsschutz als hohe Priorität behandelt. Statt über Silvesterböller und Trans-Themen würde man über Sicherheit sprechen und Infoprogramme zur besten Sendezeit im öffentlich-rechtlichen TV bringen. Dann könnten die gravierenden Rückstände bei den Bürgern flott aufgeholt werden, richtig? Nicht unbedingt.

Das Warenangebot ist recht knapp bemessen und entspricht der normalen Nachfrage. Sobald die Nachfrage steigt, kommt das Warenangebot nicht mehr hinterher. Und die Regierungen kaufen zuerst.

Wir sahen diesen Umstand immer wieder bei europäischen Firmen für Langzeitlebensmittel. Das Gefriertrocknungsverfahren ist so beliebt, dass europäische Streitkräfte und Vorratslager immer mehr darauf umgestellt werden. Wenn also ein Land für 100.000 Soldaten gerade einmal 100 Malzeiten ordert, sind das 10 Millionen Malzeiten. Der gewöhnliche zivile Markt muss hintenanstehen und Monate warten. Es sind Spezialmaschinen für die Herstellung und auch für die Verpackung notwendig. Es kam vor, dass bei dem Dauerbetrieb eine Maschine schlapp macht und somit die Produktion ins Stocken gerät. Die Spezialmaschine braucht nämlich spezielle Teile und Techniker. Und um diese Teile herzustellen, braucht es auch wieder Maschinen und Techniker.

Von manchen Stromgeneratoren europäischer Hersteller sind aktuell einstellige Stückzahlen kurzfristig verfügbar. Je mehr Bauteile aus unterschiedlichen Ländern stammen, umso mehr Verzögerungen gibt es. Jedes Teil muss in einem Metallcontainer nach Deutschland geschippert werden über den Ozean. Manche Lieferzeiten haben sich verdoppelt und an manchen Terminals an deutschen Häfen ist Mega-Stau.

Wenn mal ein Artikel von 5.11 Tactical oder eine Artikelvariante nicht verfügbar ist, liegt das daran, dass der Fokus der Marke auf den USA liegt (und Regierungskunden). Das europäische Zentrallager in Schweden hat von dem einen Artikel vielleicht 200 Stück, von dem nächsten vielleicht 68 oder 25. Von diesem Zentrallager werden ALLE europäischen Händler beliefert.

Manchen Kunden ist 5.11 nicht exklusiv genug, sondern sie möchten lieber eine obskure Marke, die es vielleicht nicht einmal schafft, den US-Markt zuverlässig zu bedienen.

Die Wasserfilter von Katadyn sind weltweit im Einsatz. Auch bei Streitkräften. Kommen Großaufträge von Regierungen, schaut der normale Markt in die Röhre.

Die Bundeswehr machte es eigentlich so kompliziert, neue Gegenstände anzuschaffen, dass man sich vorkam, als wolle man einen Raumstation auf dem Mars planen. Inzwischen wurde jedoch so gelockert, dass Soldaten sich bei ganz normalen Händlern eindecken können. Nun stelle man sich vor, zehntausende Soldaten wollen plötzlich Stiefel, Plattenträger oder Chestrigs. Der Markt für Normalbürger wäre ausgetrocknet.

Ukraine

Die Ukraine mobilisierte hunderttausende zusätzliche Truppen, die alle ausgestattet werden müssen, von Stiefeln über Hemden, Parkas bis hin zu taktischen Systemen.

Das US-Militär hat zehntausende Kleidungsstücke für kaltes Wetter an die ukrainischen Truppen geliefert, die gegen die russischen Streitkräfte kämpfen, in der Hoffnung, den Verteidigern einen Vorteil im Kampf zu verschaffen, wenn der Winter einsetzt. Bulgarien wird jeweils 5.000 gefütterte Halbmäntel bereitstellen, Leggings, langärmlige Hemden, Hüte und Schuhe.

Von der deutschen Regierung kamen:

  • 116.000 Winterjacken
  • 80.000 Winterhosen
  • 240.000 Wintermützen
  • 100.000 Erste-Hilfe-Koffer*
  • 405.000 vorverpackte militärische Mahlzeiten

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