Kommentar

Joe Biden sorgte für einen diplomatischen Zwischenfall mit der Äußerung, der russische Staatschef Wladimir Putin sei ein Mörder ohne Seele, und schwor, dass Putin bald „einen Preis zahlen wird“, weil jener sich in die US-Wahlen 2020 eingemischt hätte.

Würde Biden jemanden in seinen Behörden fragen, der sich auskennt, erhielte er die Antwort, dass Russland sich seit vielen Jahrzehnten in einem gewissen Rahmen in amerikanische Wahlkämpfe einmischt, dass dies aber für das angloamerikanische Empire keine nennenswerten Konsequenzen hat. Was den „Mörder“-Vorwurf anbelangt, ist das jetzt nicht erst bekannt seit einer Reihe Kremlkritiker, die tot umfallen oder mit seltenen Nervengiften aus den Latschen kippen.

Kein Wunder, dass der Kreml der Bush-Administration großzügig beim „Krieg gegen den islamischen Terror“ half. CNN berichtete 2002:

„In einer erstaunlichen Entscheidung koordinierte der russische Präsident mit den zentralasiatischen Nationen, um den US-Streitkräften erstmals die Nutzung von Militärbasen der ehemaligen Sowjetunion zu ermöglichen. Weitere Zugeständnisse von Putin folgten. Als Bush ankündigte, dass die Vereinigten Staaten sich aus dem Raketenabwehrvertrag zurückzogen, nahm Putin das gelassen hin – so beendete er einen Streit, der einst drohte, die Beziehungen zwischen den USA und Russland zu stören. Und als Washington US-Militärtrainer nach Georgien nahe der Grenze zu Russland schickte, war Putin völlig gelassen.“

Russland durfte im Gegenzug Mitglied der G8-Staaten werden und immer mehr Gas und Öl an Europa liefern und damit Milliardenprofite erwirtschaften, mit denen das russische Militär und die Geheimdienste erneuert werden konnten. Westliche Medien waren recht leise über den Tschetschenienkrieg, über die systematische Vernichtung von Freiheit in Russland und erst recht über die Terror-Anschläge in Russland, die höchstwahrscheinlich von Putins Geheimdienst FSB verübt worden waren und Putin zum Star gemacht hatten.

Ruslan Martagow, der Sprecher einer von Moskau installierten Regierung in Tschetschenien gewesen war, meinte:

„Der 11. September war ein unerwartetes Geschenk für Herrn Putin“, sagt Martagov. „Von da an nannte er den Kampf gegen die tschetschenische separatistische Bewegung im Nordkaukasus einen „Kampf gegen den internationalen Terrorismus“.

Biden war ein starker Befürworter des Krieges in Afghanistan und sagte: „Was auch immer nötig ist, wir sollten es tun.“ Als Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des Senats sagte er 2002, dass der irakische Präsident Saddam Hussein eine Bedrohung darstelle und es keine andere Möglichkeit gäbe, als diese Bedrohung zu „beseitigen“. Im Oktober 2002 stimmte er für die Genehmigung zur Anwendung militärischer Gewalt gegen den Irak und genehmigte die US-Invasion im Irak. Als Vorsitzender des Ausschusses versammelte er eine Reihe von Zeugen, um für die Genehmigung auszusagen. Sie gaben Zeugnis, in dem sie die Absicht, Geschichte und den Status von Saddam und seiner säkularen Regierung grob falsch darstellten, und betonten den Besitz von Massenvernichtungswaffen des Iraks, was eine Falschinformation war.

Ähnliche Beiträge

Infiltration der AfD komplett? Roewer und Compact klatschen

2ndAdmin

Hacker unter dem Anonymous-Banner behaupten Datendiebstahl bei der russischen Zentralbank

2ndAdmin

Nordkorea plant den Test einer Atomexplosion

2ndAdmin