Eine neue Studie des Robert-Koch-Instituts zeigt, dass nur maximal 1,3 Prozent der getesteten Blutspender Antikörper gegen SARS-CoV-2 hatten. So heißt es in dem Bulletin:

Das heißt, mindestens 98,7 Prozent der Blutspender sind offensichtlich noch gar nicht mit SARS-CoV-2 in Berührung gekommen. Von den bisher 75 in einem ergänzenden Neutralisationstest untersuchten Proben hatten wiederum nur 30 Prozent der im ELISA (ELISA = Enzyme-linked Immunosorbent Assay) positiv getesteten Personen auch nachweisbare neutralisierende Antikörper. Diese Untersuchungen seien zwar noch nicht vollständig, so dass der Anteil der seropositiven Personen mit nachweisbaren neutralisierenden Antikörpern noch nicht endgültig abgeschätzt werden könne, aber das dürfte bedeuten, dass es sogar noch weniger als 1,3 Prozent sein könnten, die tatsächlich Antikörper aufweisen.  Der Großteil der deutschen Bevölkerung hat noch keinerlei Antikörper, also keinen Schutz vor SARS-CoV-2.

Sollten also die Zwischenergebnisse der RKI-Antikörper-Studie einigermaßen repräsentativ sein für die Gesamtbevölkerung Deutschlands, so müssten wir eventuell mit 0,85 bis 1,02 Prozent Letalität rechnen statt mit 0,36 Prozent.

Vergangene Studien untersuchten andere Gruppen und kamen zu ganz anderen Ergebnissen, die dann auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet und mit den Todesfällen abgeglichen wurden.

Antikörper können laut aktuellen Studien nach Wochen oder wenigen Monaten verschwinden. Hat man Glück, „erinnert“ sich das eigene Immunsystem an gewöhnliche saisonale Coronaviren und bietet Schutz.

Die Zahlen sind also ständig im Fluss und die Berechnungen wesentlich komplizierter.

Die „REACT – REal-time Assessment of Community Transmission“-Studie aus England untersuchte 120.000 Teilnehmer:

Die Prävalenz von SARS-CoV-2 in der englischen Bevölkerung beträgt 0,13%, ist also deutlich geringer als in den meisten Modellen geschätzt, in denen sie zwischen 2% und 8% liegt. Die Prävalenz von SARS-CoV-2 hat sich vom 1. Mai 2020 bis zum 1. Juni 2020, also dem Beobachtungszeitraum der vorliegenden Studie, alle 8,6 Tage halbiert. Der Lockdown ist ein effizientes Mittel gewesen, um die Verbreitung von SARS-CoV-2 einzuschränken.

Für Britannien werden rund 40.000 Tote geschätzt. War die Anzahl der Infizierten tatsächlich geringer als gedacht, wäre somit die Todesrate deutlich höher und/oder das Immunsystem „vergisst“ die Infektion sehr schnell und bietet nur sehr wenig Schutz.

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