Bild: Alan Santos/PR, Palácio do Planalto/cc-by-2.0 

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat COVID, 65.000 seiner Bürger sind bereits daran gestorben und über 1,6 Millionen Menschen gelten als infiziert. Trotzdem wehrte sich Bolsonaro gegen eine Maskenpflicht und die Lockdowns.

Die COVID-19-Pandemie hält Bolsonaro für eine Verschwörung, die „ihm und Donald Trump schaden“ solle. Weltweite Maßnahmen zur Eindämmung bezeichnete er als „Extremismus“, das Virus selbst nannte er wiederholt „Hysterie“ und „Fantasie“ sowie „kleine Grippe“.

Besonders interessant in dem Zusammenhang ist, dass Brasilien als überbevölkert gilt und er unter Verdacht steht, ein CIA-Eugeniker zu sein.

Strenge Eindämmungsmaßnahmen gegen die COVID-19-Pandemie in Brasilien lehnt er ab, stattdessen startete er eine Kampagne „Brasilien darf nicht stillstehen“, bei der er der Bevölkerung gegen den Rat der Gesundheitsbehörden empfahl, gegen die Ausgangsbeschränkung zu verstoßen. Daraufhin urteilte ein Gericht, dass er die Kampagne einstellen müsse.

Entgegen dem Rat seiner Ärzte und der Anordnung örtlicher Sicherheitsbehörden nahm Bolsonaro am 15. März 2020 an Großveranstaltungen seiner Anhänger teil, bei denen unter anderem das Militär zur Beseitigung der verfassungsmäßigen Ordnung Brasiliens aufgerufen wurde.

Mitten in den ersten Wochen der Pandemie entließ Bolsonaro am 16. April 2020 aufgrund der Meinungsunterschiede Minister Mandetta, dessen Umfragewerte bei etwa 76 % Zustimmung für dessen Corona-Maßnahmen lagen gegenüber etwa 33 % für die Bolsonaros. Er ernannte den politikunerfahrenen Onkologen Nelson Teich zum Gesundheitsminister, der allerdings seine Positionen eher vertritt. In seiner Ansprache im Planalto-Palast betonte Teich, „dass es eine ‚vollständige Übereinstimmung‘ zwischen ihm, Bolsonaro und ‚der gesamten Ministeriumsgruppe‘ gibt.“

Mitte Mai trat der erst neu ernannte Gesundheitsminister Teich nach gerade einmal 27 Tagen im Amt zurück. Einen offiziellen Grund gab Teich nicht an, allerdings hatte sich der Arzt Teich zuvor geweigert, die Anweisung Bolsonaros zu befolgen, COVID-19-Infizierten das für diesen Einsatz nicht getestete Malariamedikament Chloroquin zu verabreichen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Brasilien mehr als 230.000 bestätigte Infizierte und über 15.000 Todesfälle; Zahlen die wohl deutlich zu niedrig gegriffen sind, da in Brasilien viel weniger getestet wird als in vielen anderen Staaten.

Im Juni 2020 ordnete ein Gericht an, dass der Maskengegner Bolsonaro in der Öffentlichkeit immer eine Gesichtsmaske tragen müsse, so wie in der Hauptstadt gesetzlich vorgeschrieben. Bolsonaro legte Einspruch dagegen ein.

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