Laut den von POLITICO erhaltenen Zollunterlagen haben russische Käufer Bestellungen für Hunderttausende kugelsichere Westen und Helme von Shanghai H Win angemeldet – die in den Dokumenten aufgeführten Artikel stimmen mit denen im Online-Katalog des Unternehmens überein.

Die Schutzausrüstung würde ausreichen, um viele der von Russland seit der Invasion mobilisierten Männer auszurüsten. Dann gibt es noch Drohnen, mit denen Artilleriefeuer gelenkt oder Granaten abgeworfen werden können, und thermische optische Visiere, mit denen man den Feind bei Nacht ins Visier nehmen kann. Der Verkauf sogenannter Dual-Use-Technologie, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke genutzt werden kann, wird Konsequenzen haben.

Aktuell sind westliche Firmen extrem unwillig, Geld in China zu investieren. Umgekehrt ziehen sich chinesische Firmen aus dem Westen zurück.

Russland hat in diesem Jahr bisher Drohnen im Wert von über 100 Millionen US-Dollar aus China importiert. Und die chinesischen Exporte von Spezial-Keramik, einer Komponente für Schutzplatten in Schutzwesten, stiegen um 69 Prozent auf über 225 Millionen US-Dollar.

Sollte China die rote Linie überschreiten und Waffen oder militärische Ausrüstung an Russland verkaufen, könnte die EU sekundäre Sanktionen verhängen.

Silva, ein Unternehmen mit Hauptsitz in der abgelegenen ostsibirischen Region Burjatien, reichte im Januar dieses Jahres Erklärungen ein, in denen es um detaillierte Bestellungen für 100.000 kugelsichere Westen und 100.000 Helme ging. Der Hersteller? Shanghai H Win.

Solche Importeure tragen oft die Handschrift von „Eintagesfirmen“, wie Briefkastenfirmen in Russland genannt werden, die von Akteuren gegründet werden, die ihre Geschäfte verbergen wollen.

Laut öffentlichen Aufzeichnungen wurde Silva erst im vergangenen September registriert. Das Unternehmen meldete für 2022 keine Einnahmen. Eine Google Street View-Suche nach seiner Adresse in Ulan-Ude, der Hauptstadt Burjatiens, führt Besucher zu einem heruntergekommenen Wohnblock.

Ein weiteres russisches Unternehmen namens Legittelekom, das auf seiner Homepage als Moskauer Speditionsunternehmen ausgewiesen ist, tritt ebenfalls als Käufer von 100.000 Kopfbedeckungen und 100.000 Oberbekleidungsstücken von Deekon Shanghai auf, wie aus Unterlagen vom 24. November hervorgeht.

Zu den Käufern von Drohnen von DJI und seinen Tochtergesellschaften gehören neben Pozitron auch Firmen namens Gigantshina und Vozdukh – die jedoch nicht auf per E-Mail gesendete Anfragen nach Kommentaren reagierten.

Ein DJI-Sprecher sagte, dass das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften am 26. April 2022 – zwei Monate nach Kriegsausbruch – freiwillig alle Lieferungen nach und den Betrieb in Russland und der Ukraine eingestellt hätten.

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