Nordkorea verfügt über Raketen, die die US-Basis Guam erreichen kann, die zwischen Japan und Australien liegt. Nordkorea hat angesichts der neuesten Raketentests verlautbart, es sei offen für Diplomatie. Das ungewöhnlich schnelle Tempo der Tests deutet auf die Absicht Nordkoreas hin, die Biden-Regierung wegen lang ins Stocken geratener Atomverhandlungen unter Druck zu setzen.
Da Nordkorea nicht überlebensfähig war ohne massive chinesische Hilfe, und angesichts der Ausweitung des nordkoreanischen Atomprogramms muss man erwägen, dass China dort längst die Fäden zieht. Geschieht etwas Schockierendes, wie ein Raketenangriff auf Guam und/oder eine Invasion von Südkorea durch den Norden, kann China behaupten, daran nicht Schuld zu sein. Sobald die Amerikaner und Japaner stärker in den Konflikt eingreifen, kann China verkünden, dass dadurch die eigenen Interessen gefährdet seien. Der Personenkult um die Diktatorenfamilie in Nordkorea lässt sich genauso strategisch missbrauchen wie der Personenkult um Wladimir Putin. Ein bedeutender Angriff wird den verrückten Ambitionen des Diktators angelastet, der Diktator lässt sich verheizen und beseitigen, worauf dann die eigentlichen, echten Kommandostrukturen neue Marionetten präsentieren und einen diplomatischen Neuanfang in Aussicht stellen.
Verheizt China Kim Jong-Un und macht einen dramatischeren Kriegsschauplatz auf, würden die Amerikaner wohl den Fokus auf die Ukraine und Osteuropa verlieren, was Russland entlastet. Über Chinas Belt Road Initiative können bis nach Europa Bauteile und fertige Waffen geliefert werden.
Westliche Bauteile in Nordkoreas Raketen
Als Nordkorea erfolgreich einen Satelliten ins All geschossen hatte, fielen Bruchstücke der Trägerrakete ins südchinesische Meer. Die Südkoreaner schnappten sich den Müll, analysierten ihn und stellten fest, dass die Bauteile aus China stammten, bzw. dass es westliche High-End-Bauteile und europäische Softwareprodukte waren, die von chinesischen Distributionsfirmen nach Nordkorea gebracht wurden. Europäische Technologie landete auch in chinesischen High-End-Fräsmaschinen und schließlich in Nordkorea. Damit kann man auch Zentrifugen herstellen für die Anreicherung von Uran.
Ein Atomwaffenprogramm inklusive Mittel- und Langstreckenraketen ist enorm teuer und erfordert eine lebendige Industrie, die es in Nordkorea nicht gibt. Das einzige, was Kim Jong Un nicht aus dem Ausland beschaffen muss, ist das Roh-Uran; ansonsten holt man sich anscheinend westliche Bauteile und Software. Kommt es tatsächlich zu einem begrenzten nuklearen Konflikt, hätte der Westen überhaupt erst Nordkoreas Schlagkraft möglich gemacht.
Nordkorea benutzt allerhand Tarnfirmen in China um Sanktionen zu umgehen und China benutzt höchstwahrscheinlich die gleiche Methode, um Nordkorea heimlich zu helfen bzw. um bewusst wegzuschauen. China stellt sich dumm und verhaftet hier und da ein paar Schmuggler, um den Eindruck zu wahren, etwas zu tun. Was kauft China nochmal so alles in Europa? Ganze Technologiefirmen, welche Dinge produzieren, die sich auch militärisch nutzen lassen und die man theoretisch alle nach Nordkorea schaffen könnte.
Der US-Vizepräsident Mike Pence meinte vor wenigen Jahren, dass nun die „Ära der strategischen Geduld“ mit Nordkorea zu Ende sei.
Bereits im letzten Koreakrieg wurde westliches Kriegsgerät auf allen Seiten verwendet.