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Die Nordstream-Pipelines haben einen militärischen Zweck, keinen wirtschaftlichen

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Bild: Kletr/Shutterstock.com

Das „loyal“-Magazin für Reservisten der deutschen Bundeswehr berichtete in der Ausgabe #1 von 2022 über die militärischen Möglichkeiten, die sich Russland bieten durch den Bau und den Betrieb der Nordstream-Pipelines quer durch die Ostsee.

Genannt werden die Autoren einer Studie, Michail Gonchar, Andrei Ryschenko und Bogdan Ustimenko vom Zentrum für globale Studien. Die Pipeline erlaubt es Russland, an der Pipeline und um diese herum Einrichtungen wie Passiv-Sonar zu installieren, die für eine Unterwasserkriegsführung geeignet sind, „ohne dass diese Manipulationen sofort auffallen“. Ein breiter Streifen um die Pipelines herum stünde Russland zur Verfügung. Auch Unterwasser-Kommunikation könnte verbessert werden durch ein System aus Transmittern. Letztendlich könnten unbemannte russische Unterwasserdrohnen durch die Ostsee fahren und alle „feindseligen“ Kräfte wie NATO-Staaten, Finnland und Schweden fernhalten. Das Thema Unterwasserkriegsführung oder speziell „Seabed Warfare“ ist eigentlich längst bekannt und die Nordstream-Pipelines haben keinen nennenswerten wirtschaftlichen Nutzen. Warum ließ man den Bau dann zu?

Viel zu spät musste sich das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestags in einer geheimen Sitzung genau damit befassen und befragte den Bundesnachrichtendienst, der aber keine Erkenntnisse habe und anscheinend auch nicht von den USA oder Britannien informiert worden ist. Der Grünen-Außenpolitiker Omid Nouripour hatte die Geheimdienstkontrolleure auf die Spur gebracht. Schließlich hatte die „FAZ“ berichtet, wie bei Turkstream, Gazproms Schwarzmeerpipeline von Südrussland in die Türkei, Spionagetechnologie montiert worden sei.

Marineexperten hätten früh auf das Risiko aufmerksam gemacht. Es wurde aber abgewunken, weil die Amerikaner nicht warnten und weil ja deutsche Firmen an der Pipeline beteiligt seien.

https://calhoun.nps.edu/bitstream/handle/10945/59584/18Jun_SE_Capstone_Carr_et_al.pdf?sequence=1&isAllowed=y

Meeresboden-Anlagen können Unterwasserdrohnen (UUV) aufladen, sich gesammelte Daten herunterladen und neue Missionsbefehle auf die UUVs laden. In einer Krise können Gegner Angriffe auf Untersee-Datenkabel koordinieren. Der Unterwasser-Krieg hat sich seit dem Kalten Krieg stark erweitert. Traditionelle Uboote bleiben uns zwar erhalten; diese sind aber langsam und schwer zu manövrieren. Ihre Sonaranlagen haben eine begrenzte Reichweite und sie sind ausgesprochen teuer. Ein Netz aus Dockingstationen und waffenfähige Unterwasserdrohnen ist hingegen die Zukunft. Selbst China baut solch ein Netz in seinem Einflussbereich. Warum akzeptierten wir dann die Nordstream-Pipelines durch die Ostsee.

Ein CSIS Report von 2016 hätte der deutschen Regierung klar machen können, wohin die Reise geht.

https://www.csis.org/analysis/undersea-warfare-northern-europe

Für Unterwasserkriegsführung hat Russland richtig viel Geld ausgegeben; anders als bei regulären Streitkräften. Russland kann schließlich nicht mit den Amerikanern mithalten was eine offensive Kriegsmarine anbetrifft, also setzte man den Fokus auf „Area Denial“, also den Gegner auszubremsen und fernzuhalten. So könnte Russland die Ostsee blockieren und von Kaliningrad aus den Luftraum.

Es braucht viel High Tech und Know How, vor allem bei unbemannten Unterwasserdrohnen. Der Wegfall der Produktion in der Ukraine war ein Riesenproblem, das teilweise aufgewogen wurde durch die Besatzung der Krim mit den wertvollen Werfen. Aber viele Teile stammten aus verschiedenen ukrainischen Industriekomplexen und letzten Endes bleibt wohl nur noch China als Lieferant.

Das russische Directorate for Deep Sea Research ist sehr geheim und bezahlt seine Leute außerordentlich gut für russische Verhältnisse.

AlexBenesch
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