Parler, das Social Media Netzwerk für die rechte Sphäre, ist nach dem Rauswurf bei amazon Hosting einen Schritt weiter: Man hat nun einen russischen Schutzschild, der DDoS-Angriffe und ähnliche Attacken blocken soll. Ohne einen solchen Schutzschild oder Hosting bei amazons AWS ist es heute kaum möglich, eine kontroverse Plattform zu betreiben.

Am Montag war Parlers Website wieder erreichbar, allerdings nur mit einer Nachricht des Vorstandsvorsitzenden, dass er daran arbeite, die Funktionalität wiederherzustellen.

Die verwendete Internetprotokolladresse gehört DDos-Guard, das von zwei russischen Männern kontrolliert wird und Dienste wie den Schutz vor verteilten Denial-of-Service-Angriffen bietet, sagte der Infrastrukturexperte Ronald Guilmette gegenüber Reuters.

Man hofft, bis Ende Januar wieder komplett online zu sein. Parlers Anforderungen an einen neuen Hoster sind extrem hoch. Es ist nicht klar, ob der Screenshot unten eine echte Mail von Parler zeigt, aber Fachleute halten es für realistisch, dass Parler viel zu viele Ressourcen benötigt, obwohl man eigentlich nur eine Chat-App ist mit der Möglichkeit, zusätzlich Fotos und Videos hochzuladen. Hoster müssten viel zu viel Geld verlangen und Parler kann sich das nicht leisten.

Zu Beginn erhielt Parler Geld von Rebekah Mercer. Die Mercers, Kochs usw. hätten eigentlich längst soziale Netzwerke hochziehen können mit ihren Milliarden in der Hinterhand. Seltsamerweise hielt man Parler an der kurzen Leine und bemühte sich anderweitig nicht. Und so trieb man die Plattformen und Nutzer in die Hände der Russen.

Kochen die Ost-West-Spannungen hoch, könnte das russische Internet vom Rest der Welt abgetrennt werden.

DDoS-Guard hat mit anderen kontroversen Seiten zusammengearbeitet, die auch von Massenmördern genutzt wurden, um Nachrichten auszutauschen, darunter 8kun. Es hat auch Websites der russischen Regierung unterstützt.

Auf der Website von DDoS-Guard ist eine Adresse in Schottland unter dem Firmennamen Cognitive Cloud LP aufgeführt, die jedoch zwei Männern in Rostow am Don, Russland, gehört, sagte Guilmette. Einer von ihnen teilte dem Guardian kürzlich mit, dass ihm nicht alle Inhalte bekannt seien, die das Unternehmen ermöglicht.

Parler-Gründer John Matze traf seine heutige Frau Alina Mukhutdinova am 15. Mai 2016 in Las Vegas. Alina kommt aus Kasan, Russland. Sie war mit einer Freundin auf einem zweiwöchigen Roadtrip durch die USA. Sie reisten im November 2017 nach Russland. John und Alina heirateten am 2. Dezember 2017 in Kasan, Tatarstan, Russland. Sie heirateten in einer Regierungseinrichtung, die von Alinas Mutter Gulnara Mukhutdinova, einer langjährigen Regierungsfunktionärin, beaufsichtigt wurde. Gulnaras Mutter war zu Sowjetzeiten eine „Geehrte Baumeisterin Russlands“.

In der neurechten Szene wird seit Jahren geworben für eine Annäherung an Russland. Alinas Instagram-Bilder zeigen, dass das Paar mindestens ein Kind hat. Auf einem Bild hält sie Gewehre in den Händen und trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Vertrau mir, ich bin ein russischer Spion.“

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