Kommentar

Die Lockdowns stoßen an ihre physikalische Grenze und könne nicht ewig fortgesetzt werden. Die Pandemie einfach laufen lassen und über 17 Millionen Menschen aus Risikogruppen gefährden, geht auch nicht. Bleibt nur noch die Hoffnung, möglichst schnell die Risikogruppen zu impfen. Andere Länder wie die USA und Israel drücken dabei mächtig aufs Gas, aber in Deutschland herrscht seltsamerweise Flaute. Kanzlerin Merkel hatte die Verhandlungen an die EU abgegeben, um „Impf-Nationalismus“ zu verhindern, was gelinde gesagt Schwachsinn ist. Nach BILD-Informationen wollte Merkel damit ein Signal für ihre EU-Ratspräsidentschaft (ab 1. Juli) setzen. Es erinnert frappierend an die Flüchtlingskrise, wo viele Länder ihre Grenzen schlossen, aber Merkel die deutschen Grenzen öffnete. Man versprach, die EU werde einen Mechanismus schaffen, um künftig Flüchtlinge auf einzelne EU-Mitgliedsstaaten zu verteilen, aber diesen Mechanismus gibt es bis heute nicht. Es ist eine Illusion, dass man mit einem Bürokratiemonster wie der EU Probleme lösen und die Menschen schützen kann.

Selbst Jens Spahn war verärgert und warnte vor massiven Verzögerungen. Für den Impfstoff des deutschen Herstellers Biontech war bei der EU dann plötzlich kein Geld mehr da, sondern die EU machte einen Deal mit Sanofi, um die Franzosen zufriedenzustellen, und einen Deal mit Johnson & Johnson aus den USA. Erst dann war Biontech dran. Dummerweise verzögert sich der Sanofi-Impfstoff bis Ende des Jahres 2021. Bei Biontech und Moderna, die schneller verfügbar gewesen wären, bestellte die EU zu wenig. Biontech-Chef Ugur Sahin kritisierte im „Spiegel“, ihn habe die zögerliche Bestellung der EU verwundert. Wäre die EU auf Nummer Sicher gegangen und hätte eine Massenbestellung getätigt, wäre der Preis bei 26 Milliarden € gelegen, was angesichts der Lockdown-Kosten wenig ins Gewicht fällt.

Spahn versprach nun, dass Ende Januar alle Bewohnerinnen und Bewohner deutscher Pflegeheime geimpft sein werden. Ob das klappt, werden wir sehen. Mehrere Regierungsfunktionäre schoben das Problem auf die zu geringen Produktionskapazitäten. Selbstverständlich war seit Jahrzehnten klar, dass irgendwann eine Pandemie geschehen wird, ob nun aus Zufall oder durch einen gezielten Angriff. Jeder staatliche und nicht-staatliche Akteur mit einem Biowaffenprogramm konnte nun genau sehen, wie Europa, die USA, Russland und weitere Länder sich abmühten mit COVID und gewaltig ins Schlingern gerieten.

In mehreren Ländern will man nun die Zeit zwischen den zwei nötigen Impfdosen einfach strecken., weil nicht genügend Impfstoff vorhanden ist.

Coronavirus-Impfstoffe könnten gegen die hochinfektiöse südafrikanische Mutation unwirksam sein, warnte ein Wissenschaftler, der bei der Entwicklung des Oxford-Stichs mitgewirkt hat. Sir John Bell, Regius-Professor für Medizin an der Universität Oxford, sagte, die afrikanische Sorte sei besorgniserregender als die von Kent. Es wird angenommen, dass Impfstoffe gegen die hochinfektiöse britische Variante VUI-202012/01 wirksam sind, die derzeit in Fällen im ganzen Land einen massiven Anstieg verursacht. Aber er sagte, dass die südafrikanische Variante 501.V2 – die an zwei Orten in Großbritannien nachgewiesen wurde – „wirklich ziemlich wesentliche Änderungen in der Struktur des Proteins“ aufweist, was bedeutet, dass Impfstoffe möglicherweise nicht funktionieren.

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