Die Auseinandersetzung wird häßlich und nebulös: Ein Bombenanschlag gegen die AfD in ihrer Hochburg Sachsen sowie ein Massen-Hack gegen die Altparteien (alle außer AfD) mit der Veröffentlichung vieler persönlicher Daten.

In Döbeln wurden Scheiben und Türen beschädigt, also handelte es sich um nicht allzuviel Sprengkraft, möglicherweise eine simple Schwarzpulverbombe. Ein Zeuge will einen Mann mit einem alten Kombi gesehen haben. Drei verdächtige Personen sind in Haft, die entweder durch V-Personen, KFZ-Kennzeichen, Überwachungskamerabilder oder abgefangene Kommunikationen aufgegriffen wurden. Sie sollen aber bald wieder freikommen. Bisher gab es etwa 80 Attacken auf AfD-Bürgerbüros und Privathäuser von AfD-Politikern. Sachsens stellvertretender Ministerpräsident Martin Dulig (SPD) deutete die Vielschichtigkeit des Falles an:

„Dieser Anschlag hilft der AfD und schadet der Demokratie.“

Ein Szenario, in dem AfDler oder Sympathisanten selber dahinterstecken, kann man momentan nicht ausschließen und wird Teil der Ermittlungen sein. Es wäre eine Möglichkeit, gegen die Gemäßigten in der Partei mehr Druck zu machen. Andererseits könnte auch ein Geheimdienst (auch Ausland) eine solche Aktion inszenieren, um sich mehr einzubringen.

Es kam gegen 19:20 Uhr zu der Explosion vor dem AfD-Büro in Döbeln auf der Bahnhofstraße. Am Gebäude entstanden erhebliche Schäden an der Tür, am Rollladen und an der Fensterscheibe. Es wurden keine Personen verletzt. Im Büro gerieten Werbematerialien in Brand. Der Brand konnte durch die eingesetzte Feuerwehr gelöscht werden. Durch die Explosion wurden außerdem das Nachbargebäude und zwei vor dem Gebäude geparkte Transporter beschädigt.

In den letzten Wochen ist eine Zunahme von politisch motivierten Angriffen auf Büros der AfD in Sachsen festzustellen. Dabei handelte es sich vorwiegend um Sachbeschädigungen an den jeweiligen Gebäuden. Menschen kamen bislang nicht zu Schaden. Der Anschlag auf das AfD Büro in Döbeln stellt insofern eine Besonderheit dar, da durch die herbeigeführte Explosion die Schädigung von Menschen bewusst in Kauf genommen wurde.

Die Task Force Gewaltdelikte des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrums (PTAZ) im Landeskriminalamt Sachsen wurde sofort involviert, da der Verdacht auf eine politisch motivierte Straftat bestand.

Hack

Der Hack gegen die Altparteien sowie gegen politisch links stehende Prominente wie Til Schweiger und Jan Böhmermann könnte zu Spekulationen führen, dass Russen-Hacker dahinterstecken. Es gibt seit langer Zeit massive Hackerangriffe gegen die Systeme des Bundestags. Aber prinzipiell kann jeder mit gezielten und einfachen Phishing-Attacken Mail-Konten der Politiker angreifen, um Daten zu ergattern. Geheimdienste nutzen gerne Mittelsmänner, die gewöhnliche, aber aktuelle Techniken und Exploits benutzen, damit niemand hinterher sehen kann, was die tatsächlichen Kapazitäten des Geheimdienstes sind. Ausländische Dienste werden zwangsläufig immer versuchen, Agenten einzuschleusen bei deutschen und amerikanischen Internet-Firmen oder Mitarbeiter anzuwerben.

Es geht aktuell um Handynummern, Adressen, Personalausweise, Chats, Briefe, Rechnungen, Mietverträge, Kreditkartendaten, persönliche Nachrichten aus dem Familienkreis sowie Kreditkarteninformationen von Familienmitgliedern

Wenn Rechtsextreme bei uns russisches Material benutzen, wird es angesichts des Ost-West-Konflikts heikel. Dann haben westliche Dienste mehr Vorwand, sich einzubringen.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz prüft laut „Bild“ den Fall in Abstimmung mit ausländischen Nachrichtendiensten.

Was wohl GCHQ und NSA dazu sagen?

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