Die australische Truppe steht vor ihrer größten Überholung seit Jahrzehnten. Unter anderem werden Milliarden in die Bewaffnung des Landes mit Raketen gesteckt, die mehr als 500 km weit fliegen können. Die Bemühungen kommen reichlich spät, angesichts der militärischen Expansion Chinas seit einigen Jahren.
Die australische Regierung hat alle Empfehlungen des Defense Strategic Review akzeptiert. Premierminister Anthony Albanese und Verteidigungsminister Richard Marles sprachen mit Reportern und sagten, die Kosten für die Umsetzung ihrer Empfehlungen würden sich in den nächsten vier Jahren auf etwa 19 Milliarden US-Dollar belaufen. Für die USA sind so etwas nur geringe Beträge.
Falls die US-Basis in Guam zerstört wird, sowie weitere Standorte in der Region, müssten die Amerikaner sich nach Australien zurückziehen.
„Die Regierung trifft die harten Entscheidungen, die notwendig sind, um Verteidigungsprojekte und -aktivitäten abzubrechen oder neu zu priorisieren, die nicht mehr unseren strategischen Umständen entsprechen“,
sagten der australische Premierminister und der Verteidigungsminister in einer Erklärung. Zu den sechs neuen vorrangigen Bereichen gehören der Erwerb von U-Booten mit Atomantrieb, die Entwicklung der Fähigkeit, Ziele auf größere Entfernung genau zu treffen, der Bau von Munition vor Ort und die Verbesserung der Fähigkeit der Verteidigung, von Nordaustralien aus zu operieren.
Als Prioritäten wurden auch der Aufbau und Erhalt einer hochqualifizierten Verteidigungstruppe, die enge Zusammenarbeit mit der australischen Industrie und die Vertiefung der diplomatischen Beziehungen in der Region, unter anderem über die ASEAN und das Pacific Islands Forum, identifiziert.
Präsident Biden plant ein wegweisendes Abkommen mit den Führern Großbritanniens und Australiens, um Flotten von atomgetriebenen Angriffs-U-Booten zu entwickeln, mit denen die drei Nationen ihre Seestreitkräfte im asiatisch-pazifischen Raum stärken würden. Die Kauf- und Ausbildungsvereinbarungen für U-Boote stellen die ersten konkreten Schritte der drei englischsprachigen Nationen dar, um die ehrgeizige strategische Partnerschaft namens AUKUS zu vertiefen, die sie vor 18 Monaten angekündigt haben. Das Militärabkommen, bei dem Australien zuerst die Angriffs-U-Boote von den Vereinigten Staaten und dann von Großbritannien kauft, bevor es seine eigenen herstellt, markiert das erste Mal seit 65 Jahren, dass die Vereinigten Staaten die Nukleartechnologie für solche Schiffe teilen.
„Die USA hoffen, Australien zu nutzen, um China in eine kostspielige und langwierige strategische Falle zu ziehen, die schwer zu durchbrechen ist, Chinas umfassende Stärke und sein wirtschaftliches Potenzial im größten Umfang mit dem geringsten Risiko zu verbrauchen und China in der asiatisch-pazifischen Region zu isolieren,“
argumentierte der in Peking ansässige Akademiker Xu Shanpin in einem Leitartikel der Global Times.
Japan, Taiwan, die Philippinen, Malaysia, Borneo, Indonesien und Indien sind anderer Meinung. Alle beklagen massive chinesische Militäraufrüstungen an ihren Grenzen und aggressive Einfälle in Gebiete, die sie für sich beanspruchen.
In einem möglichen Konfliktszenario in Ostasien wären die Maßnahmen Japans und Südkoreas, beides US-Verbündete, viel wichtiger als die Australiens. Andere Länder der Region wie Singapur oder Indonesien spielen auch eine wesentliche Rolle.
Ein solcher Krieg, sagt er, wäre in erster Linie ein maritimer Konflikt und hätte ein seit dem Zweiten Weltkrieg beispielloses Ausmaß.
Washington würde erwarten, dass Australien die gesamte Palette an Luft- und Seestreitkräfte im maximalen Umfang der Fähigkeiten beisteuert, einschließlich Überwasserkriegsschiffen, U-Booten, F-18- und F-35-Jägern, P-8-Seeaufklärungsflugzeugen und luftgestützten Frühwarnflugzeugen und Tankflugzeuge.
