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„Friedensschwurbler“ müssten einfach nur mal konkret sein

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Kommentar

Im SPIEGEL wurde ein neues Wort geschaffen: Friedensschwurbler, ein Kampfbegriff gegen Aktivisten, die im Prinzip alte Slogans aufgewärmt haben aus dem Vietnamkrieg. Man müsse „Frieden schaffen ohne Waffen“ usw. Sahra Wagenknecht, die früher sogar Verständnis für Stalin gezeigt hat, zeigt jetzt Verständnis für die aktuelle russische Regierung und redet immerzu schwammig von „Frieden“ und „Verhandlungen“. Im Kern bei Wagenknecht standen immer zwei Kernaspekte: Es sollen keine Waffen mehr an Kiew geliefert werden und die Sanktionen gegen Russland sollen aufhören. Darum geht es. Das ist, was der Kreml braucht. Der Begriff Friedensschwurbler wäre erst dann nicht mehr angebracht, wenn die Aktivisten endlich mal konkret sagen würden, welche russischen Forderungen für sie akzeptabel wären. Russland forderte bisher die Entwaffnung der Ukraine, die Einsetzung einer pro-russischen Regierung, weite Teile des Staatsgebiets usw. Ist das die Position der „Friedens“-Crowd? Das ist kein Frieden. Sondern eine gewaltsame Übernahme, auf die dann anschließend Säuberungsaktionen folgen.

Die Pro-Ukraine-Fraktion ist relativ konkret in ihren Forderungen: Russland soll sich zurückziehen von sämtlichem ukrainischen Staatsgebiet. Die Ukraine soll Teil der EU und NATO werden. Es ist natürlich unrealistisch, dass das alles komplett erreicht wird. Aber irgendwo zwischen ukrainischen Minimalzielen und der totalen Kapitulation wird es sich einpendeln, je nachdem wie gut die Ukraine sich verteidigen kann. Und das braucht Waffen und Munition. So wenig wie man den Motiven der USA trauen möchte.

Wenn Aktivisten konkret erklären würden, wie weit sie bereit sind, Russland entgegenzukommen, würden einige von ihnen ziemlich mies aussehen. Sie würden im Prinzip erklären, Russland solle sich nehmen was es will, und dann auch noch belohnt werden mit neuen Gas-Deals und was sonst noch so gebraucht wird. Darum geht es ihnen, weil sie keine Ahnung von der Supermächten haben und sich haben einreden lassen, dass Papa Putin der Retter sei vor der Weltverschwörung. In Wirklichkeit haben wir es mit einem heimlichen Kartell der Supermächte zu tun, dass künstliche Spannungen inszeniert und die Welt in Panik hält.

Denken wir ein paar Monate oder Jahre in die Zukunft. China attackiert Taiwan und andere Länder. Und ist offen verbunden mit Nordkorea und Russland. Werden die „Friedensaktivisten“ dann immer noch so tun, als hätten sie den großen Plan und säßen auf dem hohen moralischen Ross? Wo ist die Schmerzgrenze? Ich denke, es gibt da keine. Nur die Schwelle, an denen die Aktivisten verstehen, dass diese Regime ihnen nichts bringen.

AlexBenesch
AlexBenesch
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