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Es gab für westliche Bürger früher auch nichts zu holen durch Russland

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Kommentar

Bei unzähligen Debatten im Zusammenhang mit Russland geht es im Kern um die Hoffnung mancher, durch Russland Hilfe oder gar Rettung zu erfahren. Ansonsten würden diese Leute die Debatten gar nicht führen. Wozu sich den Mund fusselig reden und die Finger wund tippen, wenn man sich nichts davon erwartet?

Wenn jemand darauf beharrt, dass Russland bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine in der Opferrolle ist, dann erhofft sich derjenige, durch Russland selbst etwas zu gewinnen. Wenn jemand agitiert, die Ukraine solle keine Waffen mehr bekommen, dann nur, weil derjenige durch Russlands Macht einen Gewinn für sich selbst erwartet. Statt an allen Ecken und Enden solche Debatten zu führen, kann man sich auf die eine Kern-Debatte konzentrieren: Kann man durch Russland etwas gewinnen? Die Antwort lautet nein. Und das war auch schon früher zu.

Die westlichen Linken waren voller Sturm und Drang und begriffen nicht, dass Russland im Kommunismus auch nur ein ganz gewöhnliches Empire wie in vergangenen Jahrhunderten war. Eigentümer der Äcker waren nun auf dem Papier alle Bürger, aber die Partei hatte die volle Kontrolle, während die Bauern keine Forderungen stellen durften. Es war einfach eine neue Leibeigenschaft. Ohne westliche Technologieverkäufe hätte sich in der UdSSR nicht einmal die Öl-, Chemie-, oder Fahrzeugindustrie heranbilden können. Westliche Linke sollten schlichtweg Werbung machen für die UdSSR und an die große Rettung bzw. Revolution hoffen.

Heute gibt es immer noch westliche Linke, die zu Moskau halten und wie ein Cargo-Kult irgendwie auf die Rückkehr des Kommunismus warten. Das konservative Spektrum hat gezeigt, dass es sich alles andrehen lässt, solange es nur als konservativ vermarktet wird. Russlands Demografie ist eine Katastrophe, aber die christliche Fassade hält. Außer Oberflächlichkeiten gibt es keine echten, belastbaren Traditionen. Moskau würde jede Gelegenheit eiskalt ausnutzen, um Kontrolle über Deutschland zu gewinnen. Russlands Interessen stehen den deutschen diametral entgegengesetzt.

Dennoch überlagert das Wunschdenken bei einigen die Realitätswahrnehmung. Russland sei der Widerstand gegen die links-woke Weltverschwörung. Russland seien „die Guten“ gegen „die Bösen“. Selbst trauen sich die Konservativen nichts wirklich zu.

Weder die Linken noch die Rechten haben jemals wirklich realisiert, wie nahe sich die Supermächte stehen und wie sie sich gegenseitig im Gleichgewicht halten. Der Westen gab dem Ostblock die entscheidende Technologie. Wir haben es mit einer Art heimlichem Kartell zu tun. Sich an die Russen zu klammern, ist genau der falsche Weg. Es ist eine Hinhaltetaktik und Beschäftigungstherapie. Die westliche Oberschicht will ja gerade, dass die unzufriedensten Leute in die Russenfalle tappen.

  • Medien und Aktivisten schreiben über die Sprengung der Nordstream-Pipelines weil sie Russland als Hoffnung vermarkten wollen
  • Es wird panisch vor einem Atomkrieg gewarnt, weil man den falschen Eindruck erwecken möchte, Russland sei unser Partner
  • Es wird über links-woke Exzesse berichtet, weil man Russland als Gegenmodell anpreist und falsche Versprechungen machen möchte.
  • Es wird getönt, die Ukraine solle im Stich gelassen werden, weil dies irgendwie den westlichen Bürgern später helfen würde
  • usw.

Die Russenpropaganda hält seit Jahrzehnten westliche Bürger gefangen auf Irrwegen. Russiche Propaganda gebetsmühlenartig zu wiederholen, ist die das Aufführen eines Regentanzes. Die meisten Debatten sind Schein-Debatten und man sollte zunächst den Kern der Angelegenheit ansprechen: Was erhoffst du dir konkret durch Russland?

AlexBenesch
AlexBenesch
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