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Ukraines Rüstungsindustrie, Russlands versäumte Beute, ist am Leben und teils ins Ausland verlagert

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Bild: Vitaly V. Kuzmin/CC BY-SA 4.0

Von Anfang an war klar, dass es Russland bei der Ukraine hauptsächlich um die potenzielle Beute ging in Form von dringend benötigten 40 Millionen Bürger und der Rüstungsindustrie, von der man seit Jahrzehnten abhängig war. Ein schneller Erfolg der Invasion hätte das gesamte russische Imperium auf Vordermann gebracht.

Stattdessen erstarb die russische Offensive. Einige ukrainische Bürger flohen in die EU; insbesondere Frauen und Kinder. Was mit der Rüstungsinddustrie passierte, ist jedoch weitgehend ein Geheimnis. Aus der westlichen Presse wurde das Thema so gut wie komplett herausgehalten.

Russland hat rund 100 Raketenangriffe durchgeführt gegen Produktionsanlagen. Aber dies scheint nicht wirkungsvoll gewesen zu sein. ForeignPolicy berichtete Ende letzten Jahres, dass laut Experten und ukrainischen Beamten die Produktion weiterging.

Dies geschieht zum Teil durch die Verlagerung von Rüstungsproduktionsanlagen an sichere Standorte, die Anordnung neuer Rüstungsproduktionsabkommen mit europäischen Verbündeten wie Polen und die von der Regierung angeordnete Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Rüstungsproduktion.

Aus Sicht von Kiew und Washington war klar, dass das Thema absolute Priorität hat. Wahrscheinlich sind wichtige Maschinen und das hochausgebildete Fachpersonal frühzeitig in Richtung Westen verlagert worden oder sogar über die Grenze nach Polen hinweg. Bereits vor Jahren hatten die Amerikaner vor, die Betriebe effizienter zu gestalten und neue Kunden zu finden. Mit amerikanischer Hilfe überstand die Rüstungsindustrie der Ukraine wohl den Krieg und wird künftig als erheblicher Faktor zum Problem für die Russen, bei denen die eigene Produktion mächtig ins Stocken geriet.

Yuriy Gusev, der Leiter des staatlichen ukrainischen Waffenherstellers Ukroboronprom, sagte Foreign Policy in einem Interview, dass die Ukraine mit einigen Unternehmen aus dem Ausland an der Offshore-Produktion arbeitet.

Bei manchen Produkten, wie etwa Munition, erfolgte eine schrittweise Umstellung auf westliche NATO-Standards.

Die Rüstungsindustrie in Ost- und Mitteleuropa produziert Waffen, Munition und andere Militärgüter in einem Tempo, das seit dem Kalten Krieg nicht mehr zu sehen war, da die Regierungen darauf abzielen, die Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland zu unterstützen. Die Hersteller erhöhen die Produktionskapazität und versuchen, Arbeitskräfte einzustellen, sagten Regierungsbeamte aus Polen, der Slowakei und der Tschechischen Republik.

PGZ aus Polen wird nun im Jahr 2023 1.000 tragbare Piorun MANPAD-Luftverteidigungssysteme produzieren, zum Teil für den Export in die Ukraine. Das Unternehmen, das seiner Meinung nach auch Artillerie- und Mörsersysteme, Haubitzen, kugelsichere Westen, Kleinwaffen und Munition in die Ukraine geliefert hat, wird voraussichtlich ein Umsatzziel von 6,74 Milliarden Zloty (1,43 Milliarden Euro) aus der Vorkriegszeit für 2022 übertreffen.

Auf dem Westbalkan sind seit Februar auch mehrere Waffenproduzenten in den Export ihrer eigenen Waren in die Ukraine verwickelt, aber die Details wurden – anders als in Mittel- und Osteuropa – unter Verschluss gehalten.

David Hac, Geschäftsführer der tschechischen STV Group, skizzierte die Pläne, neue Produktionslinien für Kleinkalibermunition hinzuzufügen, und sagte, dass man erwäge, seine Kapazitäten für Großkaliber zu erweitern.

Verteidigungsverkäufe halfen der tschechoslowakischen Gruppe, zu der Unternehmen wie Excalibur Army, Tatra Trucks und Tatra Defence gehören, ihren Umsatz im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr nahezu zu verdoppeln.

Das Unternehmen erhöht die Produktion sowohl von 155-mm-NATO- als auch von 152-mm-Eastern-Kalibergeschossen und überholt Infanterie-Kampffahrzeuge und T-72-Panzer aus der Sowjetzeit, sagte Sprecher Andrej Cirtek.

AlexBenesch
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