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Die gelösten und ungelösten Stasi-/KGB-Fälle der SPD

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Obwohl Russland sich ab 2008 zunehmend ideologisch als rechts vermarktete, hielten viele in der SPD eher zum Osten und bemühten sich um Appeasement und Pipelines.

Nach der Wende gab es eine Art Nichtangriffspakt zwischen den beiden Deutschlands. Wie stark die SPD infiltriert war, ist bis heute öffentlich nicht bekannt. Eine Registrierung bei der Stasi alleine ist noch kein eindeutiger Beweis, dass es sich um aktive, bewusste Quelle handelte.

Deckname Akker

Wolfgang Biermann im Parteivorstand der SPD wurde von der Stasi als IM „Akker“ registriert. Die Bundesanwaltschaft hatte ihm angeboten, das Verfahren einzustellen, gegen eine Zahlung von 25000 Mark. Biermann blieb im SPD-Parteivorstand.

Der ehemalige Oberstleutnant der Stasi-Abteilung Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), Günter Bohnsack, erklärt eidesstattlich in einem Dokument, „Akker“ sei ein Topagent der für Auslandsspionage zuständigen HVA gewesen.

Schon 1986 leitete der amerikanische Geheimdienst CIA einen schwerwiegenden Stasi-Verdacht gegen Biermann an die zuständigen westdeutschen Behörden weiter.

https://www.welt.de/print-welt/article387920/Neue-Stasi-Vorwuerfe-gegen-SPD-Vorstandsreferent.html

Björn Engholm

der frühere SPD-Parteivorsitzende, Ministerpräsident und Kanzlerkandidat war mutmaßlich ab 1971 beim DDR-Geheimdienst als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) registriert mit dem Decknamen „Erdmann“. So lauteten zumindest die Informationen, die der amerikanische Geheimdienst CIA von der Stasi erbeutet haben will.

Das relativ kleine Bundesamt für Verfassungsschutz scheint sich nicht viel Mühe gegeben zu haben, Engholm zu überprüfen. Am 3. Mai 1993 trat Björn Engholm von allen politischen Ämtern zurück, nachdem er wieder in den Fokus der Barschel-Affäre geraten war.[

https://www.focus.de/politik/deutschland/deckname-erdmann-spionage_id_1953412.html

Ibrahim Böhme

Der SPIEGEL belastete Böhme mit Aussagen von ehemaligen Stasi-Mitarbeitern. Sein echter Name ist Manfred Otto Böhme. Er hatte vieles aus seiner Biografie schlicht erfunden. Er sah sich im Falle eines Wahlsieges der SPD bereits als künftiger Ministerpräsident der DDR. 1990 tauchten dann Stasi-Akten auf. 1992 wurde Böhme wegen „schweren parteischädigenden Verhaltens“ aus der SPD ausgeschlossen.

Egon Bahr

Egon Bahr, Spitzname „Tricky Egon“, verstarb im Alter von 93 Jahren an einem Herzinfarkt. Er war einer der entscheidenden Architekten von Kanzler Brandts verheerender Ostpolitik. Sein „besonderer“ Kanal zu Moskau, über den auch Brandt ohne Kontrollen mit Breschnew sprechen konnte, sorgte im Nachhinein für einige Skandale. Insbesondere seine Rolle bei dem Scheitern des Misstrauensvotums gegen die Regierung Brandts steht hier im Fokus. Brandt heißt in Wirklichkeit Herbert Frahm und er arbeitete vor seiner Politkarriere konspirativ für diverse Gruppen.

Tricky Egons Liebesgrüße nach Moskau reichten offenbar bis in die heutige Zeit, so war er sich nicht zu schade, neben russischen Polit-Schranzen bei der „COMPACT-Konferenz für Souveränität“ des Kreml-Propagandisten Jürgen Elsässer aufzutauchen. Was das deutschnationale Publikum interessieren dürfte, ist dass ausgerechnet Bahr sich früher in höchsten Maße dafür eingesetzt hat, Ostdeutschland unter sowjetischer Kontrolle zu belassen.

Nach Kriegsende arbeitete Bahr zunächst als Reporter der kommunistischen „Berliner Zeitung“, um wenig später verblüffenderweise zu dem amerikanischen Besatzer-Sender RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor, eingerichtet von der amerikanischen Militärverwaltung) in West-Berlin überzuwechseln. Die erste Ausgabe der Berliner Zeitung erschien am 21. Mai 1945 mit vier Seiten und der Schlagzeile Berlin lebt auf! zum Preis von 10 Pfennig. Anfangs trug sie den Untertitel „Organ des Kommandos der Roten Armee“. Erster Chefredakteur war der sowjetische Oberst Alexander Kirsanow. Die Redaktion setzte sich aus sowjetischen Offizieren, ehemaligen Widerstandskämpfern und Mitgliedern der KPD zusammen. 1953 wurde die Berliner Zeitung dem Zentralkomitee der SED unterstellt. Es folgten zehn Bonner Korrespondentenjahre mit einem kurzen Zwischenspiel als Chefredakteur des RIAS. 1960 stieß er zu Willy Brandt, der ihn zum Senatspressechef machte.

Nach der Bundestagswahl 1969 wurde er Staatssekretär im Bundeskanzleramt und zugleich Bevollmächtigter der Bundesregierung in Berlin. In dieser Funktion wirkte er als Unterhändler in Moskau und Ost-Berlin maßgeblich am Moskauer Vertrag, Warschauer Vertrag, Transitabkommen sowie dem Grundlagenvertrag mit. Bahr wird daher als „Architekt der Ostverträge“ bezeichnet. Diese Verträge waren alle nach dem Geschmack des Kremls.

IM Töpfer (Knut Gröndahl)

War Referent im Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen in Bonn. Diplomatisches Referat in Ost-Berlin. Mitarbeiter des stellvertretenden SPD-Partei und Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Thierse. Letzterer führte im Frühjahr 2005 eine Delegation zum Mausoleum des chinesischen Diktators Mao Zedong. Er dozierte über „Grundwerte für eine gerechte Weltordnung“, gegen eine „unipolare Weltordnung“ und schob Satzbausteine nach über „Freiheit und Menschenrechte, Recht und Gerechtigkeit, Solidarität und Kooperation als leitende Werte in der Politik“. Die Chinesen, so scheint es zwischen den Zeilen zu heißen, sollten sich von dem Extrem-Kommunismus wegbewegen, um anschlussfähiger zu sein und die Amerikaner zurückzudrängen.

IM Udo (Ursula Vollert)

Sie war Funktionärin des Sozialdemokratischen Hochschulbundes. Dann in der Zentrale der Bundes-SPD.

Günther Guillaume

Trat 1957 der SPD bei und gelangte bis ins Kanzleramt. Auch seine Frau Christel Boom wurde von der Stasi rekrutiert. Guillaume wurde als Referent in die Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik des Bundeskanzleramts vermittelt. 1972 stieg er aufgrund seines großen Arbeitseinsatzes und seines Organisationstalents zum Persönlichen Referenten des Bundeskanzlers Willy Brandt auf. Im Jahr 1981 kehrte das Ehepaar Guillaume im Rahmen eines Agentenaustauschs in die DDR zurück, wo er offiziell als „Kundschafter des Friedens“ gefeiert wurde. Günter Guillaume wurde zum Oberst im MfS befördert, seine Frau Christel zum Oberstleutnant im MfS. Fortan trat Günter Guillaume bei MfS-Agentenschulungen als „Stargast“ auf.

Rudolf Maerker

Für die SPD in Bonn tätig. Maerker wurde Mitarbeiter von Leo Bauer beim Deutschlandsender. 1952 flüchtete Maerker nach West-Berlin, war Mitglied der SPD und Mitarbeiter beim Ostbüro der SPD. Nach seinem Umzug nach Bonn arbeitete er zunächst als Angestellter des SPD-Parteivorstandes, später als freier Journalist für die „Ost-West-Redaktion“ des Deutschlandfunks. Maerker galt als Vertreter des linken Flügels und Vertrauter von Willy Brandt und Herbert Wehner.

IM Eisenstein (Heinrich Burger)

SPD-Referent. Griff über Egon Bahr heikle Infos ab. Wäre beinahe sehr nahe an Willy Brandt gekommen. Er meinte später: „Es waren damals unglaublich viele Spione unterwegs.“

Ein Genosse in Wilmersdorf war Mitarbeiter im Verfassungsschutz Berlin. Der sprach meine Frau und mich 1969 an, ob wir unsere Erkenntnisse über die Studentenszene mit dem Verfassungsschutz teilen würden. Wir haben das mit unseren Leuten in der DDR geklärt, die fanden das wunderbar und haben gesagt: „Machen!“ Wäre ich nicht aufgeflogen, wäre ich wahrscheinlich in Bonn gelandet.

IM Adrian Pepperkorn (Peter Heilmann)

Sohn des in der Weimarer Zeit einflussreichen SPD-Fraktionschefs im Preußischen Landtag. Heimlich Mitglied der KPD. Bundesvorstand des SDS. Sekretär der FDJ. Wurde von der Stasi ausgesandt um SDS und SPD zu infiltrieren. Vom MfS war Heilmann u. a. auf Heinz Lippmann, Leo Bauer und Herbert Wehner angesetzt sowie auf den SDS, bei dem er sich in den Bundesvorstand wählen ließ.

IM Komet (Karl-Heinz Maier)

Star-Journalist mit SPD-Parteibuch. Zugang zu Willy Brandt und Egon Bahr. Leiter des Berliner Studios der Deutschen Welle, Vorsitz der Berliner Pressekonferenz. Mit Orden ausgezeichnet. Übermittelte Infos aus Top-Verhandlungen. Der „IM Komet“ war bis zu seinem Tod 1996 ein wichtiger Gesprächspartner aller Berliner Regierenden Bürgermeister von Brandt bis Diepgen.

AlexBenesch
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