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Social Media-Plattformen machen keinen Sinn für die Menschen

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Kommentar

Elon Musk streitet sich nun mit Apple. Twitter will die rechten Aktivisten zurück haben, die wohl ein entscheidendes Gewicht hatten bei der aktiven Nutzerbasis. „Go woke, get broke“ galt auch für den Kurznachrichtendienst. Apple zieht seine Werbung auf Twitter zurück und lässt offen, ob man die App aus dem Apple Store schmeißt. Musk droht mit dem Kulturkrieg und einem eigenen Tesla-Phone.

Eine typische, große Social Media-Plattform ist im Prinzip nichts anderes als ein PHP-Forum für hunderte Millionen aktive Nutzer, die moderiert werden müssen und nichts zahlen wollen. Wer früher noch ein eigenes Forum betrieben hatte, weiß, was für ein Flohzirkus das ist. Nutzer polarisieren und provozieren schamlos im Kampagnen-Stil, also nicht nur mit einzelnen Posts, sondern möglichst vielen. Wer soll das moderieren? Sollen 100 Moderatoren 100.000 Leute moderieren? Rechtlich ist man inzwischen verpflichtet, innerhalb einer gewissen Zeit auf illegale Posts zu reagieren. Wenn die Nutzer aber nichts zahlen wollen, wie finanziert man dann die Moderation? Mit Werbekunden. Die dann in alles reinreden. So wie Apple. Nur wenn Leute auf die Werbung klicken, verdient der Plattformbetreiber Geld, um die Moderation zu bezahlen.

Früher waren Foren klein und spezifisch; zu irgendeinem Thema. Eine moderne Social Media-Plattform will ein einziges Forum für alle sein. Früher brauchte man aber Foren nicht einmal wirklich. Es war nur ein Nebenaspekt. Jeder konnte seine eigene Webseite betreiben und genau steuern, was dort veröffentlich wird. So musste man sich nicht herumplagen mit schwierigen Nutzern und man musste kein Geld verplempern für Moderation. Audio- und Videodateien ließen sich genauso einfach hosten. Inzwischen ist auch Videostreaming nicht teuer.

Wenn jemand früher auf etwas Interessantes stieß, konnte den Link versenden über die eigene E-Mail-Kontaktliste. Einfach und simpel. Es gab auch eine Zeit, in der Leute physische Datenträger tauschten und so ganz einfach Sammlungen an Material anlegten auf ihren Computern. Über P2P-Filesharing verbreiteten sich Dateien und gingen viral. Ohne dass dabei ein Milliardenkonzern die Hand drauf hatte.

Aber die Social Media-Firmen lockten die Leute mit kostenlosem Hosting, kostenloser Promo an neues Publikum, und teils sogar Monetarisierungs-Optionen. Lange Zeit war auf Youtube usw. fast alles erlaubt. Dann lief der Content aus dem Ruder und es folgte die Woke-Ära.

Diverse neue Plattformen kamen auf wie Parler, GETTR oder Gab. Diese waren aber auch abhängig von diversen Technologie-Firmen aus der Internet-Infrastruktur, abhängig von steinreichen Gönnern und hatten die typischen Probleme. Die Gönner geben die Linie vor und das bedeutet einfach Werbung für die Republican Party.

Wozu braucht es unbedingt einen Social-Media-Feed, wenn die heutigen Geräte leistungsfähig genug sind, um gleichzeitig 20 oder 50 oder mehr Browser-Tabs offen zu haben und zu checken, was ausgewählte Webseiten Neues haben? Anstatt ewig durch einen Feed zu scrollen, ist es zeitsparender, man klappert interessante Webseiten ab, die fokussiert sind.

Social Media hat die Kosten und den Aufwand von Online-Aktivismus auf Null herabgesetzt. Man muss keinen Cent ausgeben, um mitreden zu dürfen. Den Content kann man sich einfach von irgendwem anderes nehmen oder sich ihn aus dem Ärmel schütteln. Ob etwas wahr ist, interessiert viele Menschen längst nicht mehr. Man muss sich nicht kümmern um Server und Hosting. Es braucht keine redaktionellen Strukturen und Mechanismen. Das führte zu einer beispiellosen Amateur-isierung von Online-Content. Fast niemand kennt sich wirklich aus über die hochkomplexen Themen, über die geredet wird.

Regierungen mischen sich zunehmend ein im Hintergrund bei Social Media. Auch die kleineren, extremistischen Plattformen können von Strafverfolgungsbehörden infiltriert werden. Es ist spielend einfach, solche Bereiche zu überwachen und Provokationen zu verbreiten. Jeder Plattformbetreiber läuft so in das Risiko, in Ermittlungen verwickelt zu werden. Plötzlich steht einem das FBI im Haus oder Homeland Security.

Wozu diesen ganzen Unsinn riskieren als Betreiber oder als Nutzer? Je mehr unabhängige Webseiten und Videohosting existieren, umso schwieriger wird es für Regierungen und Konzerne, die Bürger zu managen.

Man kann seine eigene Plattform selbst kontrollieren; was veröffentlicht wird und was nicht.

Sie finden neben recentr.com im Netz noch unsere englische Webseite candorintel.com, unsere Videoplattform

https://recentr.media/ und unseren Shop: https://shop.recentr.com/

AlexBenesch
AlexBenesch
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