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Cousin der Queen, Louis Mountbatten, 43 Jahre nach seinem Tod wegen Kindesmissbrauchs angezeigt

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Der berüchtigte Lord Louis Mountbatten wurde 43 Jahre nach seinem Tod offiziell beschuldigt, einen 11-jährigen Jungen in einem Kinderheim missbraucht zu haben. Jemand namens Arthur Smyth behauptet, er sei 1977 im berüchtigten Kincora-Heim in Nordirland zweimal von dem Adeligen belästigt worden. Lord Mountbatten, Onkel von Prinz Philip und Cousin zweiten Grades von König George VI., wurde zwei Jahre später ermordet, als die IRA eine Bombe auf seiner Jacht platzierte. Jetzt wird der High Court in Belfast sich dem Fall annehmen müssen.

In Britannien gab es eine ganze Reihe an Kinderheimen und speziellen Schulen, bei denen sich organisierte Täter bedienten. Die berühmte TV-Persönlichkeit Jimmy Savile wurde posthum entlarvt und war eng verbunden mit dem Hochadel. Die Mountbattens galten seit Generationen zumindest als skandalös. Der Sohn der Queen, Prinz Andrew, kaufte sich kürzlich frei von den Anklagen einer Frau, die 17 Jahre alt gewesen sein soll, als sie an ihn für Sex vermittelt worden sei durch Ghislaine Maxwell, die inzwischen inhaftierte Komplizin von Jeffrey Epstein.

Ermittlungen nach Jahrzehnten gestalten sich traditionell schwierig, da man es einerseits zu tun hat mit vernichteten Beweismitteln und verstorbenen Zeugen, und andererseits mit dem ein oder anderen Ankläger, der Vorwürfe erfindet oder übertreibt. Es scheint such vorgekommen zu sein, dass die Polizei absichtlich auf unzuverlässige Zeugen gesetzt hat, um eine Ermittlung zu sabotieren und hinterher den Eindruck zu erwecken, man hätte sich an einer Art Hexenjagd auf ehrenwerte Bürger beteiligt.

Das Kincora Boys‘ Home war ein Jungenheim in Belfast, Nordirland. Der Untersuchungsausschuss hatte nicht die Befugnis, Mitglieder von staatlichen Behörden, insbesondere Geheimdiensten, vorzuladen oder zur Herausgabe von Dokumenten zu zwingen. Die Untersuchung wurde abgeschlossen mit einem Bericht, laut dem nur drei gewöhnliche Beschäftigte in dem Heim verantwortlich gewesen sein.

In seinem Buch „The Dirty War“ aus dem Jahr 1999 behauptet Martin Dillon, dass der Täter McGrath, der auch der Anführer einer obskuren loyalistischen paramilitärischen Gruppe namens Tara war, seit den 1960er Jahren für den Geheimdienst MI5 Informationen lieferte über andere loyalistische Gruppen. Während dieser Zeit behauptete das Magazin Private Eye, dass hochrangige Mitglieder des öffentlichen Dienstes von Whitehall und hochrangige Offiziere des britischen Militärs am sexuellen Missbrauch von Jungen in Kincora beteiligt waren.

Im April 1990 erklärte ein Schriftsteller namens Robert Harbinson (auch bekannt als Robin Bryans) in der in Dublin ansässigen Zeitschrift Now, dass Lord Mountbatten, Anthony Blunt und andere alle an einem Netzwerk alter Knaben beteiligt waren, das schwule Orgien in Landhäusern auf beiden Seiten veranstaltete der irischen Grenze sowie im Kincora Boys‘ Home.

Im Juli 2014 sagte der ehemalige Offizier des Militärgeheimdienstes Colin Wallace, dass jede neue Untersuchung des Missbrauchs in der Wohnung Zugang zu Informationen von Geheimdiensten haben sollte.[22] Wallace sagte, dass er 1973 Informationen erhalten habe, dass Jungen im Heim missbraucht würden, aber einige seiner Vorgesetzten weigerten sich, Informationen weiterzugeben.[22] Er sagte auch, dass die Untersuchungen von Terry und Hughes keine Beweise in Bezug auf die Geheimdienste untersuchten.[22]

Im August 2014 sagte ein weiterer ehemaliger Geheimdienstoffizier, Brian Gemmell, dass auch ihm befohlen worden sei, die Ermittlungen zu Missbrauchsvorwürfen in der Wohnung einzustellen.[23] Er sagte, er habe Einzelheiten darüber erfahren, was in dem Haus passiert sei, als er Informationen über Loyalisten gesammelt habe.[23] Ihm wurde gesagt, dass er zwei Agenten leite, die enge Verbindungen zum Heim hätten.[23] Der leitende Beamte sagte ihm nicht nur, er solle keine Nachforschungen anstellen, sondern auch, er solle aufhören, einen Agenten zu führen. Es wurde behauptet, dass extreme Ulster-Loyalisten, die Mitglieder eines Pädophilenrings waren, der Straftaten im Heim begangen hatte, während der Unruhen vom MI5 und anderen Zweigen der Sicherheitskräfte erpresst wurden. Im Jahr 2015 versuchten Aktivisten, Kincora in eine weitreichende Untersuchung einzubeziehen, um festzustellen, ob die Sicherheitsdienste Maßnahmen gegen den Missbrauch verhinderten, um einige der Täter zu kompromittieren.

Herr Smyth, jetzt 56, behauptet, er sei kurz nach seiner Ankunft im Heim zum ersten Mal von dem Mitarbeiter William McGrath – der als „das Biest von Kincora“ bekannt wurde – missbraucht worden. Er behauptet, Mr. McGrath habe ihn im August 1977 einem „gehobenen“ Fremden vorgestellt, der ihn zweimal missbraucht habe.
Herr Smyth sagte gegenüber Sunday Life:

McGrath sagte: „Du wirst einen besonderen Freund treffen“. Und ich sagte: „Oh wirklich?“ Und da führte er mich in diesen Raum – unten war ein großes Büro mit einem großen Schreibtisch und einer Dusche.

Er behauptet, er habe erst 1979 aufgrund der Publizität über den Mord an Lord Mountbatten erkannt, wer sein Täter war. Herr Smyth lebt jetzt in Australien. Die Zivilklage gegen Lord Mountbatten richtet sich auch gegen eine Reihe nordirischer Institutionen, darunter das Gesundheitsministerium und den Chief Constable des Police Service of Northern Ireland.

Kevin Winters, der Anwalt von Herrn Smyth, sagte:

„[Dies ist] das erste Mal, dass jemand vortritt, um Anschuldigungen gegen Lord Mountbatten vor Gericht zu bringen. Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen. Er versteht nur zu gut, dass es bei vielen Menschen ein zutiefst unpopulärer Fall sein wird, der innerhalb weniger Wochen nach dem Tod der Königin eintritt.

Gestern Abend wollte sich ein Sprecher des Buckingham Palace nicht zu dem Fall äußern. Lord Mountbatten war der letzte Vizekönig von (Kolonial-)Indien. Er diente als Militärführer u.a. in Südostasien. Louis galt als ein Marxist und förderte die Sowjetunion. Westliche Politiker und Geheimdienstler hielten ihn für einen Verräter, der von Russland erpresst wird. Sein echter Name ist Hessen-Darmstadt und er war somit Teil der Familie der Zaren.

Am 27. August 1979 bestieg Lord Louis Mountbatten wie üblich sein Boot an der irischen Küste. Im Jahr zuvor war sein Cousin Prinz Moritz von Hessen-Kassel entführt und verletzt worden. Der MI6 und die Polizei hatten Louis explizit gewarnt, nicht in Irland Urlaub zu machen. Ein SAS-Corporal war besonders misstrauisch bei dem Boot, das ein einfaches Ziel darstellte. Nichtsdestotrotz detonierte die IRA eine Bombe und Mountbatten starb.

AlexBenesch
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