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Trump hätte beinahe einen Krieg gegen den Iran begonnen (um im Amt zu bleiben?)

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Präsident Donald Trump zog in seiner Amtszeit in Erwägung, einen Schlag gegen die wichtigste Nuklearanlage des Iran zu führen, bevor ihm die leitenden Berater die dramatische Aktion ausredeten. Trump erkundigte sich bei einem Treffen im Oval Office bei hochrangigen Beratern für die nationale Sicherheit, darunter Vizepräsident Mike Pence, Außenminister Mike Pompeo, der amtierende Verteidigungsminister Christopher C. Miller und der Vorsitzende der Joint Chiefs, Mark Milley, nach dem möglichen Angriff, berichtete die New York Times unter Berufung auf vier derzeitige und ehemalige US-Beamte. Das Treffen fand einen Tag statt, nachdem internationale Inspektoren die Mitglieder der Vereinten Nationen darüber informiert hatten, dass der Iran seine Nuklearmaterialvorräte erheblich aufgestockt hatte. Trumps Berater rieten ihm schließlich davon ab, einen Angriff zu beginnen, indem sie davor warnten, dass eine solche Aktion einen umfassenderen Konflikt mit dem Iran auslösen könnte, so die Quellen der Times. Sie sagten, dass jeder Angriff, sei es durch Raketen oder Cyber, wahrscheinlich auf die wichtigste Nuklearanreicherungsanlage des Iran, Natanz, abgezielt hätte.

Eine separate Quelle bestätigte den Bericht der Times über das Treffen gegenüber Reuters mit den Worten:

„[Trump] bat um Optionen. Sie gaben ihm die Szenarien, und er entschied sich schließlich, nicht weiterzumachen.“

Zu den Helfern, die den Präsidenten davon abgehalten haben sollen, den Iran anzugreifen, gehörten Außenminister Mike Pompeo und der amtierende Verteidigungsminister Christopher C. Miller, der den Spitzenposten im Pentagon innehat, nachdem Trump am vergangenen Montag Mark Esper entlassen hatte. Die Times berichtete, dass Beamte der nationalen Sicherheit innerhalb und außerhalb des Verteidigungsministeriums zunehmend besorgt darüber waren, dass Trump vor dem Ende seiner Amtszeit Maßnahmen gegen den Iran oder andere Gegner ergreifen könnte. Die Berater stellten in Frage, ob die Trump-Administration vor dem Inaugurationstag Vergeltungsmaßnahmen gegen den Iran ergreifen sollte, weil Biden beabsichtigt, zum Atomabkommen zurückzukehren, so Quellen gegenüber Fox News.

Eigenmächtig

Der Iran und die USA piesacken sich gegenseitig seit über 20 Jahren mit verdeckten Operationen. Präsident Trump trat nach dem iranischen Angriff auf saudische Öl-Anlagen vor einer Weile erst einmal auf die Bremse und die US-Regierung scheint auf Zeit zu spielen und eine Reaktion gründlich zu planen. Immer mehr Beamte wurden anonym in der Presse mit Aussagen zitiert, laut denen eindeutige Beweise dafür existieren würden, dass der Iran mehrere Cruise Missiles abgefeuert hätte und die Drohnen der Huthi-Rebellen nur als Ablenkungsmanöver gedient hätten.

Nationale Sicherheitsbeamte hatten dem Präsidenten Berichten zufolge ein “Menü” von verschiedenen Optionen vorgelegt, zu denen militärische Angriffe und Cyberangriffe gehören. Trump soll zu einer “eng fokussierten Reaktion” neigen, die nicht dazu führen würde, dass die Vereinigten Staaten in einen längeren militärischen Konflikt mit dem Iran hineingezogen würden, berichtet NBC News. Wenn US-Kräfte in der Region gebündelt werden, stehen sie anderswo nicht mehr zur Verfügung, beispielsweise im asiatischen Raum gegen China oder an mehreren Schauplätzen gegen Russland.

Eine Option, die vom Präsidenten und hohen Beamten in seiner Regierung in Betracht gezogen wurde, ist die Hintergrundunterstützung für einen saudischen Angriff. Amerikanische Militärplaner haben seit langem eine Liste möglicher iranischer Ziele erstellt, darunter die Ölraffinerie Abadan und die Ölexportanlage Kharg Island. Während die Amerikaner und Saudis problemlos die Schäden an den saudischen Anlagen beheben können, hätten das bankrotte Mullah-Regime des Irans erhebliche Schwierigkeiten, Reparaturen zu finanzieren und die Ölindustrie am Laufen zu halten. Das finanziell geschwächte Russland könnte auch nur begrenzt eingreifen.

Beamte, die mit der Planung vertraut sind, erklärten NBC Nachrichten, dass noch keine Entscheidung getroffen worden sei und dass das Pentagon die amerikanische Truppenpräsenz im persischen Golf verstärkt. Der Iran leugnet die Beteiligung an den Angriffen. Dass die Huthi-Drohnen und mögliche Cruise Missiles überhaupt so weit in den saudischen Luftraum eindringen konnten, verwundert, da Saudi-Arabien der weltweit größte Waffenimporteur ist.

Saudi-Arabien gab allein im vergangenen Jahr schätzungsweise 65 Milliarden Dollar für militärische Hardware aus, von denen die meisten Geräte aus den Vereinigten Staaten importiert wurden, darunter die neuesten Radars, F-15-Kampfjets und Patriot-Raketenabwehrsysteme. Aber dennoch gelang es den Angreifern, diesen Verteidigungsschild zu durchbrechen und die Hälfte der Ölproduktion des Königreichs zu sabotieren.

Neues 9/11?

Ob für einen Iran-Krieg ein neuer “Golf von Tonkin”-Vorfall nötig ist, oder ein neues 9/11 ist die interessante Frage. Der geeignete Anlass wäre entweder Terror mit einer Massenvernichtungswaffe oder ein massiver Cyber-Angriff oder ein begrenzter biologischer Angriff ungeklärter Herkunft. John McCains Berater Charlie Black erdreistete sich, vor den Präsidentschaftswahlen 2008 öffentlich zu erklären, dass ein weiterer Terroranschlag ein “großer Vorteil” wäre. Viele weitere Neokonservative, darunter auch der ehemalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, sehnte neue Anschläge herbeisehnen. In Auszügen aus ehemals vertraulichen, inzwischen unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz veröffentlichten Tonbändern, ist Donald Rumsfeld zu hören, wie er gegenüber von Militäranalysten verlautbart, dass neue Terroranschläge eine “Korrektur” darstellen würden für die kriegsmüde Stimmung in der Bevölkerung sowie im Kongress. Der ehemalige Sprecher des US-Repräsentantenhauses Newt Gingrich sagte während eines Auftritts in einem Buchladen in Long Island:

“Je erfolgreicher sie gewesen sind beim Abfangen und Stoppen von Bösewichtern, umso weniger Beweise gibt es dafür dass wir uns in Gefahr befinden. Folglich, je besser sie darin waren, sicherzustellen dass es keinen Anschlag gibt, umso einfacher kann man sagen: Naja, es hätte sowieso nie einen Anschlag gegeben. Und es ist fast so als ob sie ab und an einen Anschlag hätten durchschlüpfen lassen sollen, nur um uns zu erinnern [was die Gefahr ist].”

Außerdem forderte der Schreiber Stu Bykofsky von der Zeitung Philadelphia Daily News offen “ein weiteres 9/11” das “Amerika helfen würde” um “eine Gemeinschaft der Entzürntheit und nationaler Entschlossenheit” wiederherzustellen. Lt.-Col. Doug Delaney, Vorsitzender des Kriegsstudienprogramms am Royal Military College in Kingston, Ontario, sagte zum Toronto Star:

“Der Schlüssel zur Unterstützung der Entschlossenheit im Westen ist ein weiterer Terroranschlag wie 9/11 oder die Anschläge in London auf das Transitsystem vor zwei Jahren.”

Die gleiche Haltung wurde explizit in einem Memo der republikanischen Partei von 2005 ausgedrückt; neue Anschläge wurden herbeigesehnt welche den Krieg des Präsidenten gegen den Terror “rechtfertigen” und “sein Image als ein Führer des amerikanischen Volkes wiederherstellen” würden. Im Juli 2007 erklärte der ehemalige republikanische Senator Rick Santorum, dass eine Serie von “unglücklichen Ereignissen” innerhalb des folgenden Jahres geschehen und die Wahrnehmung des Krieges durch die amerikanischen Bürger verändern würde. Nur einen Monat zuvor sagte der neue Parteivorsitzende der Republikaner in Arkansas Dennis Miller, dass es mehr Anschläge auf amerikanischem Boden geben müsse damit Präsident Bush wieder die Zustimmung im Volk erlangt.

AlexBenesch
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