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Diese schrägen Optionen bleiben Russland noch in dem Krieg

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Es läuft miserabel für Russland bei der Invasion der Ukraine. Von Anfang an waren die aufgebotenen 200.000 Mann viel zu wenig und die Luftwaffe blieb fast komplett am Boden. Die Panzer und Taktiken waren veraltet, während die USA und diverse Privatkonzerne konstant aktuelle Satellitenaufklärung und Satelliten-Internet an die Ukraine lieferten. Man kann inzwischen Schlachten am Computer simulieren, und verschiedene Optionen durchtesten, bevor man Entscheidungen in der realen Situation umsetzt.

Inzwischen wird sogar im russischen TV zugegeben, dass es miserabel läuft, und man verbreitet zwei unterschiedliche Narrative: Dass die Ukraine völlig in der Hand der NATO sei; so als ob bergeweise Gerät an Kiew geliefert worden sei, was nicht stimmt. Oder dass eine mysteriöse Verschwörung in den russischen Geheimdiensten und dem Militär dafür gesorgt hätte, dass Putin den Krieg überhaupt erst begann. Laut den Informationen vorab sollten die Ukrainer nicht kampfwillig sein und schnell aufgeben.

Es bleiben nur noch schräge, wenig attraktive Optionen:

Afghanistan 2.0

Den sowjetischen und afghanischen Regierungstruppen gelang es trotz ihrer militärischen Überlegenheit und Lufthoheit nicht, den Widerstand der Mudschahedin zu brechen. Zwar konnten sie schnell wichtige Städte und Straßen besetzen, über weite Gebiete außerhalb der großen Städte hatten sie jedoch keine Kontrolle. Im Jahr 1982 wurde schließlich eine militärische Pattsituation erreicht, während der Kampf auf beiden Seiten immer brutaler geführt wurde. Auf die Guerillataktik der Mudschahedin, die in der Regel keine Gefangenen machten, reagierte die Rote Armee unter anderem mit Terror gegen die Zivilbevölkerung. Außerdem verloren die sowjetischen Truppen infolge der Lieferung von hochmodernen Stinger-Raketen an die Mudschaheddin durch die CIA die Luftüberlegenheit im Land.

Die sowjetische Führung gelangte zu der Einsicht, dass der Krieg nicht zu gewinnen war, und suchte fortan nach einem Weg, ihre Truppen aus dem Land abzuziehen, ohne das Gesicht zu verlieren.

ABC-Waffen

Es zählt zur gängigen Militärdoktrin, dass ABC-Waffen nicht nur zur Abschreckung dienen oder als letzte Option, sondern auch dazu gedacht sind, die Initiative zurückzugewinnen, wenn ein konventioneller Krieg festgefahren ist. Innerhalb kürzester Zeit ließe sich eine kleine Atomwaffe auf unbewohntem Gebiet zünden als Drohbotschaft, oder ein biologischer Sprengkopf ist montiert auf einer Rakete Richtung Kiew mit einem Kampfstoff(-Cocktail) der die Menschen wochenlang kampfunfähig macht, ohne ansteckend zu sein und eine Pandemie auszulösen. Die Frage ist aber, ob dann Russland einen Gegenschlag wegstecken kann. Offiziell besitzt die Ukraine keine offensiven B- und C-Kapazitäten aber bestimmte Kampfstoffe und passende Munition lassen sich improvisieren.

Der Rückzug

Russland könnte sich beinahe auf die Positionen vor dem 24. Februar 2022 zurückziehen, aber eine Landbrücke zur Krim behalten. Dies wäre ein massiver Gesichtsverlust und würde Russland nachhaltig schädigen durch Sanktionen und den gravierenden Unterschied in Rüstungsbudgets im Vergleich zu den NATO-Ländern.

Der Fake-Coup

Dies wäre eine Abwandlung des Rückzugs-Szenarios, bei der Putin „aus Gesundheitsgründen“ abgesägt wird, man lastet ihm im Wesentlichen alleine die Kriegsverantwortung an, setzt eine neue Marionette als Staatschef ein und behauptet eine Zeitenwende und einen Neuanfang in Russland.

Großmobilmachung

Dies müsste eingekleidet sein in die Ausrufung eines neuen Zarenreiches mit entsprechendem Pomp und orthodox-christlicher Argumentationsschiene. Nicht nur werden dann hunderttausende Soldaten aufgestellt, die dann in regulären Jobs fehlen, sondern auch die geplagte Wirtschaft müsste Rüstungsgüter herstellen, statt Konsumgüter.

Nordkoreaner holen

Tausende „Bausoldaten“ aus Nordkorea sollen in die Ukraine kommen. Hunderttausende reguläre Truppen mit Ultra-Reichweiten-Artillerie könnten folgen. Dies wäre relativ teuer, könnte aber die Option bieten, als nächstes Polen anzugreifen, das Baltikum und Finnland. Go big or go home.

Zweiter Kriegsschauplatz

Über Nordkorea, das Moskau wahrscheinlich seit den Tagen von Kim il-Sung kontrolliert, und über die neuen Atomwaffen dort ließe sich ein weiterer Kriegsschauplatz in Asien aufmachen. Involviert wären zwangsläufig die Chinesen. Dann müssten die USA eingreifen und der Druck auf Russland in Osteuropa könnte sich vermindern.

AlexBenesch
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