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Trump und seine Anwälte waren viel näher an Epstein als der Richter, der die FBI-Durchsuchung erlaubte

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Kommentar

Die FBI-Durchsuchung von Trumps Zuhause in Florida zeigt, wie sektenhaft die US-Politik geworden ist. Trump hatte spät in seiner Präsidentschaft die Option, bestimmte Dokumente von der Geheimhaltung zu befreien, bevor er sie in seinem Haus bunkerte. Oder er hätte sie zurückgeben können. Dafür gab es viele Gelegenheiten und man war ihm weit entgegengekommen. Wie üblich produziert Trump am laufenden Band neue Probleme, in denen er (und seine Follower) zu ertrinken drohen. Laut den fanatisierten Trump-Anhängern sei es das Ende des Rechtsstaats und beinahe schon die Ausrufung eines Bürgerkriegs, wenn er dann tatsächlich einmal in Schwierigkeiten gerät für sein Verhalten und FBI-Agenten ein paar Schachteln Dokumente bei ihm abholen.

Die New York Post brachte die Schlagzeile, dass der Richter in Florida, der grünes Licht gab für die Durchsuchung (wofür ein „hinreichender Verdacht“ vorgelegen haben muss), 2008 als Privatanwalt Angestellte des einflussreichen Pädos Jeffrey Epstein anwaltlich vertreten hatte. Ach ja, und 2000$ gespendet an Obama hatte er auch.

Für die kreischenden Trump-Anhänger ist der Fall klar; jemand vom „linken Deep State“ der satanischen Windmühlen von Zion erlaubte eine illegale FBI-Durchsuchung, um zu verhindern, dass Trump 2024 Präsident wird und Amerika rettet.

Es ist grotesk, was für ein selektives Gedächtnis die NY Post und die Trump-Kultisten haben. Trump und seine wichtigen Vertrauten waren viel näher an Epstein als dieser Richter. Die Porno-Partys zwischen den beiden sind bekannt geworden.

Irgendwann agierte Epstein zu fahrlässig und Trump ging auf Abstand. Wäre nun rausgekommen, dass der Richter bei der FBI-Durchsuchung früher mit Epstein gefeiert hätte, würden Konservative das nun an die ganz große Glocke hängen.

Dershowitz

a katz / Shutterstock.com

Jeffrey Epsteins ehemaliger Anwalt Alan Dershowitz ist Trump sehr nahe und hatte Prinz Andrew aufgefordert, sich öffentlich gegen Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs zu verteidigen. Epsteins mutmaßliche “Sexsklavin” Virginia Roberts hat sowohl Dershowitz als auch den Herzog von York beschuldigt, gewaltsam Sex mit ihr gehabt zu haben. Andrew musste sich in dem Fall mit seiner Anklägerin einigen und verschwand aus dem öffentlichen Leben.

Der hochkarätige US-Anwalt hat sich öffentlich und aggressiv verteidigt und Miss Roberts beschuldigt, eine Lügnerin zu sein, und er glaubt, dass der Herzog von York seine Unschuld kategorisch beteuern sollte. Dershowitz fügte hinzu, dass er sich dutzende Male mit Ghislaine Maxwell getroffen hatte, die angeblich junge Mädchen für Epstein besorgt haben soll und deren Vater höchstwahrscheinlich für den Mossad gearbeitet hatte.

Dershowitz hat Trump in Mar-a-Lago getroffen, und er aß mit ihm im Weißen Haus am Tag nach der FBI-Razzia in Michael Cohens Büro. Er war regelmäßig im Fernsehen zu sehen, vor allem bei Fox News, wo er eine zuverlässige Stimme auf der Seite des Präsidenten gegen die Russiagate-Untersuchung war. Im April erschien Dershowitz neunmal in der Sendung “Hannity”.

Kavanaugh

WhiteHouse.gov/CC BY 3.0

Brett Kavanaugh, der dank Trump im Obersten Gerichtshof landete, trotz Anschuldigungen gegen ihn durch mehrere Frauen, arbeitete früher für den Star-Anwalt Kenneth Starr, der wiederum Jeffrey Epstein vertrat vor Jahren. Starr soll damals Informationen besessen haben, die ihm gar nicht hätten zugänglich sein dürfen, so heißt es in dem neuen Buch „Dead Men tell no Tales“.

Ex-Präsident George W. Bush persönlich hatte telefoniert mit mehreren Senatoren, um deren Entscheidung über Kavanaugh. Besonders eine Senatorin, die den Bushs nahesteht, gab den Ausschlag, Brett Kavanaugh zum Supreme Court zu bringen. Was wenn die Bush-Clique um die Geheimgesellschaft Skull&Bones tatsächlich Beweise in der Hand hält, für vergangene kriminelle Handlungen von Kavanaugh? Man hätte ihn komplett in der Hand.

Kavanaugh machte seinen B.A.-Abschluss an der Yale University 1987 und seinen Doktortitel an der Yale Law School drei Jahre später. Seine engen Verbindungen mit George W. Bush deuten stark darauf hin, dass er Skull&Bones beigetreten war. Die Bushs sind seit Generationen Mitglied und die Organisation fördert gezielt die Karrieren der 15 neuen Rekruten pro Jahrgang.

Kavanaugh diente als Staff Secretary im Executive Office von Präsident Bush, nachdem er mit der Nachzählung der umstrittenen Wahlergebnisse im Bundesstaat Florida bei den Präsidentschaftswahlen 2000 beschäftigt war. Es gab damals weitläufigen Wahlbetrug und sehr verdächtige Vorgänge im Umfeld von Bush. Neben Kavanaugh holte sich die Bush-Kampagne für den Streit um die Nachzählung den ehemaligen Secretary of State unter Präsident Bush Sr., James Baker, sowie den Berater Roger Stone.

Kavanaughs Job unter Präsident Bush beinhaltete zudem die Auswahl von genehmen Richtern für bedeutende Gerichte in den USA. Als er noch Staatsanwalt war, wurden ihm Unregelmäßigkeiten und die Einschüchterung von Zeugen vorgeworfen bei dem verdächtigen Selbstmord des Clinton-Beraters Vince Foster. Vincent Foster war Bill Clintons Anwalt und Berater im Weißen Haus. Er soll sich 1993 selbst umgebracht haben in einem Park in der Nähe von Washington. Er soll kurz vor seinem Tod ein Telefongespräch mit Hillary geführt haben. Der Kongress wollte Informationen von ihm über Dokumente, die Hillary nicht aushändigen wollte. Ein neuerer Bericht spricht von einer zweiten Schusswunde im Hals. Die Bushs und die Clintons sind befreundet.

Acosta

Alexander Acosta rettete Epstein und wurde Trumps Arbeitsminister.

Mandelker

Epstein hatte um 2008 herum tatsächlich einen erstaunlich softe Deal mit den Behörden erhalten, allerdings sieht es so aus, als sei er beim FBI als eine besondere vertrauliche Quelle gelistet worden, die spezielle Informationen beschaffen konnte.

Epstein bekam seinen ersten Soft Deal mit Staatsanwälten durch den stellvertretenden Generalstaatsanwalt Sigal Mandelker. Eine Frau. Im März 2017 nominierte Präsident Donald Trump Mandelker für die Position des Unterstaatssekretärs des Finanzministeriums für Terrorismus und Finanzaufklärung. Mandelker spielte eine bedeutende Rolle in der Iran-Politik der Trump-Regierung und überwachte die Umsetzung von Finanzsanktionen gegen den Iran und die Durchsetzung von Finanzkriminalität gegen den Iran. Mandelker war eines der „falkenhaftesten Mitglieder der Trump-Regierung gegenüber dem Iran“.

Wenn Epstein ein Geheimdienstmitarbeiter wäre, hätte er Mandelkers Bemühungen unterstützen können, herauszufinden, wer unter Verstoß gegen die Sanktionen heimlich wichtige Gegenstände an den Iran verkauft. Nicht jeder, der Epstein geschützt hat, war ein satanischer Mitverschwörer. Viele waren einfach an der nationalen Sicherheit beteiligt und schätzten Operationen als viel wichtiger ein als die Opfer von Epstein.

Fazit

Trump ist wie eine Maschine, die immer neue Probleme erzeugt. Er hat inzwischen dermaßen viele Schwierigekeiten am Hals, dass er daran unterzugehen droht und er zieht seiner Follower mit nach unten. Es ist tatsächlich eine Sekte, die um ihn herum gebildet wurde, die nun Trumps Epstein-Verbindungen ignoriert, aber sich auf den Richter stürzt, der die FBI-Durchsuchung erlaubt hat. Dieser Richter Reinhart spendete übrigens nicht nur 2000$ an Obama, sondern 500$ an Jeb Bush.

AlexBenesch
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