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Die groteske Geschichte der Frau hinter dem gekippten Abtreibungs-Urteil in den USA

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Kommentar

Der oberste Gerichtshof der USA kippt das legendäre Abtreibungs-Urteil „Roe vs. Wade“ und läutet damit die nächste Runde ein im politischen Kampf links gegen rechts. Während Trumps Präsidentschaft hatte sich der Supreme Court dramatisch verändert. Und nun wird dieses Fass aufgemacht kurz vor den Midterm-Wahlen.

Jane Roe heiß eigentlich Norma McCorvey, eine schwangere 22-jährige aus Texas aus der absoluten Unterschicht. So ziemlich jeder Negativfaktor war in ihrem Leben zu finden, von dem Vater der sich abseilte, über die Alkoholiker-Mutter bis hin zu Verwandten, die sie sexuell missbrauchten. Zweimal war sie bereits schwanger gewesen und hatte die Kinder innerhalb von Tagen nach der Geburt zur Adoption freigegeben. Beim dritten Mal wollte sie abtreiben, was in dem erzkonservativ-christlichen Texas abgesehen von Ausnahmefällen verboten war. Andere Bundesstaaten erlaubten die Prozedur und es gab kein eindeutiges Grundsatzurteil des obersten Gerichtshofs.

Findige Rechtsanwälte betrachteten sie als geeignete Kandidatin, um zunächst gegen Henry Wade, den örtlichen Generalstaatsanwalt, zu klagen und dann eine Entscheidung des Supreme Court zu erzwingen.

McCorvey hatte eigentlich keine allzu feste Meinung zu dem Thema und das Urteil kam zu spät für ihr drittes Kind, das sie ebenfalls weggab. Mit ihrer lesbischen Partnerin Connie galt sie als prominente Figur der „Pro-Choice“-Aktivistenbewegung. Später ließ sie sich, angeblich für hunderttausende Dollars, rekrutieren von der christlich-konservativen Anti-Abtreibungs-Lobby.

Das Ganze, behauptete sie, sei eigentlich ein PR-Gag gewesen. „Ich war der große Fisch“, erklärte sie. „Es war alles Theater.“

Nicht einmal die linken Aktivisten respektierten sie als Person, weil sie aus der Unterschicht stammte und die organisierten Aktivisten aus bürgerlichen oder sogar gehobenen Kreisen. Als sie in den 1990er Jahren von den Christlich-Konservative rekrutiert bzw. gekauft wurde, musste sie ihre vergangene lesbische Beziehung wegleugnen und ihre neue Rolle spielen.

Für viele amerikanische Christen gilt der biblische Leitspruch „Seid fruchtbar und vermehret euch“, was sich tatsächlich messbar auf die Demographie ausgewirkt hat. Während so gut wie alle Industrienationen schrumpfen, bleiben die USA bevölkerungstechnisch stabil, weil gläubige Konservative häufig mehr als zwei Kinder haben. Allerdings ist die größere konservative Agenda in den USA oft dermaßen rückständig, dass viele junge Personen eher verschreckt und ins Lager der linken Democrats getrieben werden, wo sie dann keine oder nur wenige Kinder haben.

Einflussreiche US-Kreise versuchten sich in den ersten Jahrzehnten an einem ausgewachsenen Eugenik-Programm, bei dem die „untersten“ 10% der Gesellschaft identifiziert und davon abgehalten werden sollten, sich fortzupflanzen. Unter Vorwänden wurden viele junge Personen und Frauen regelrecht verhaftet, mit hanebüchenen IQ-Tests als inkompetent deklariert und sterilisiert. Nach vollendetem Werk sollten eigentlich die nächst-unteren 10% angegangen werden, allerdings kamen die Enthüllungen über den Holocaust dazwischen, und die Amerikaner fürchteten, dass ihr früher Einfluss auf die Rassenideologie der NSDAP bekannter wird. Flugs wurde Eugenik umbenannt und auf weniger brachiale Weise fortgeführt. Mit dem Grundsatzurteil „Roe vs. Wade“ wurde es einfacher, den sozial schwachen Bevölkerungsschichten Abtreibungen zu ermöglichen.

AlexBenesch
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