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Putin vergleicht sich mit Zar Peter, macht sich lächerlich und bedroht Schweden

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Kommentar

Geschichtsstunde mit Wladimir: Der russische Präsident Putin sprach am Vorabend des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg, wo er seinem jungen Publikum sagte:

„Während des Krieges mit Schweden hat Peter der Große nichts erobert, er hat sogar zurückgenommen, was uns immer gehört hat obwohl ganz Europa es als Schwedens anerkannte.

Es scheint, dass wir jetzt an der Reihe sind, unser Land zurückzubekommen.“

Dabei lächelte er. Sich mit den Zaren zu vergleichen, ist aber ein peinliches Eigentor. Denn alle Zaren ab Ivan dem Schrecklichen hatten massive Probleme mit internen Palastrevolten, Attentaten, Vergiftungen/seltsamen Krankheiten sowie mit Attentaten gegen Familienangehörige. Zudem expandierte und kontrahierte unter den Zaren das russische Reich ständig, je nachdem ob die Kriege erfolgreich oder erfolglos waren. Putin spricht indirekt mit seinem Vergleich aus, dass er die typischen Probleme eines Zaren hat. Sein vermuteter Krebs und sein Parkinson-ähnlicher Tremor könnten an schleichenden Vergiftungen liegen. Sein Krieg in der Ukraine könnte scheitern oder nur geringfügige Erfolge bringen bei massiven Kosten. Die Zarenherrschaft war ein völlig veraltetes Modell, welches die Zaren selbst ersetzen wollten durch etwas anderes, um nicht mehr sichtbar die Macht ausüben zu müssen.

Je mehr man den Vergleich auseinander nimmt, umso peinlicher wird er: Zar Peter der Große suchte zunehmend eine Westbindung an die Welfen, Wettiner und Reginare, die 1714 Britannien übernahmen, also die Begründer des angloamerikanischen Empires, aus dem die NATO hervorging. Peters Tochter Anna (1708–1728) wurde die Stammmutter der Linie Romanow-Holstein-Gottorp. Und es wird noch besser:

Stunden nach Putins drohenden Kommentaren flogen der finnische Präsident Sauli Niinistö und seine Frau Jenni Haukio mit dem Hubschrauber von den Åland-Inseln eilig nach Hause. Das Präsidentenpaar sollte eigentlich mit dem schwedischen König Carl Gustav XVI. und Königin Silvia zu Abend essen, aber das wurde abgesagt.

Das schwedische Königshaus besteht aus denselben Adelslinien wie das britische: Sachsen-Coburg und Gotha sowie Schleswig-Holstein. Es gibt auch eine deutliche Überschneidung mit dem russischen Zarenhaus (Schleswig-Holstein-Romanow und Hessen-Darmstadt). Das Großfürstentum Finnland war von 1809 bis 1917 ein mit einer weitgehenden inneren Autonomie ausgestatteter Teil des Russischen Reiches. Es entstand, nachdem das seit Jahrhunderten zu Schweden gehörende Finnland infolge mehrerer russisch-schwedischer Kriege an Russland abgetreten werden musste. Der russische Zar war als Großfürst von Finnland zugleich das Staatsoberhaupt des autonomen Großfürstentums Finnland.

Pjotr Bark brachte rechtzeitig das Vermögen des letzten Zaren in die City of London (also zu den engsten Verwandten) bevor die „kommunistische“ Revolution passierte, die im Prinzip von den adeligen Geheimdiensten geleitet wurde. Ziel war es, den gewöhnlichen russischen Adel endlich loszuwerden und eine erneuerte zentralistische Diktatur zu etablieren. Fast alle Romanows verließen einfach Russland. Vier Großfürsten wurden angeblich ermordet ohne dass jemals glaubhafte Leichen aufgetaucht sind. Für den Verbleib des letzten Zaren gibt es nur einen lausigen DNA-Abgleich mit fragwürdigen Knochen. Wahrscheinlich war er nach Dänemark abgetaucht.

Bei Putin wird vermutet, dass er abstammt von dem unehelichen Kind eines Mitglieds des Putijatin-Clans, der auf die alte Linie der Rurikiden zurückgeht.


Lokale Nachrichtenseiten berichteten, russische Fregatten hätten in der Ostsee vor der Enklave Kaliningrad mit einer Übung begonnen. Auch die Nato führt Übungen in der Region durch. Die Ålandinseln sind ein schwedischsprachiger Teil Finnlands und liegen an der Mündung des Bottnischen Meerbusens, der die beiden Länder trennt.

Sie wurden seit dem Åland-Krieg in den 1850er Jahren zwischen Großbritannien und Frankreich auf der einen und Russland auf der anderen Seite entmilitarisiert, der vor dem größeren Hintergrund des Krimkriegs im Schwarzen Meer stattfand.
Es wäre – zusammen mit der schwedischen Insel Gotland – ein wichtiges strategisches Schlachtfeld in der Ostsee, falls Russland sich entschließen sollte, Präventivmaßnahmen gegen seine skandinavischen Nachbarn wegen ihrer Bemühungen um einen NATO-Beitritt zu ergreifen.

Die Ostsee hat sich in den letzten Wochen in ein Zentrum militärischer Aktivitäten verwandelt, mit zwei finnischen F/A-18 Hornet-Jets, die heute an Operationen der Joint Expeditionary Force-Trainingsveranstaltung mit zwei britischen Taifunen über Helsinki teilnehmen.

Und während tausend Meilen weiter südlich in der Donbass-Region der Ukraine ein heißer Krieg tobt, ist das Baltikum auch eine haarsträubende Situation, die eskalieren könnte.

Im vergangenen Monat einigte sich Boris Johnson mit Schweden und Finnland auf einen neuen großen Militärpakt, der vorsieht, dass das Vereinigte Königreich ihnen militärisch zu Hilfe kommt, falls sie von Putins Streitkräften angegriffen werden, während sie sich um den Beitritt zur NATO bewerben.

Auf die Frage, ob britische Truppen im Falle einer russischen Invasion nach Finnland geschickt werden könnten, hatte der Premierminister gesagt: „Ja, wir werden einander zu Hilfe kommen, auch mit militärischer Hilfe.“
Der britische Premierminister Boris Johnson und die schwedische Premierministerin Magdalena Andersson unterzeichneten Dokumente zur gegenseitigen Militärhilfe, als sie sich letzten Monat in ihrer Sommerresidenz in Harpsund, Schweden, trafen.

AlexBenesch
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