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Man hätte einfach nur den KGB oder den CFR konsultieren müssen, um die Kriegsgefahr vorab zu verstehen

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Bild: Chatham House, London/CC BY 2.0

Sergey Alexandrovich Karaganov ist ein ausgebuffter Profi, dessen offizielle Berufsbezeichnung der Leiter des „Rats für Außen- und Verteidigungspolitik“ ist, sowie Dekan der Fakultät für Weltwirtschaft und internationale Angelegenheiten an der Moskauer Wirtschaftshochschule.

Er war enger Mitarbeiter von Jewgeni Primakow, dem Chef der Auslandsaufklärung des sowjetischen Geheimdienstes KGB und „Berater“ von Boris Jelzin als auch von Wladimir Putin. Dass Putin und viele andere sichtbare hohe Regierungsfunktionäre der zweiten und dritten Reihe des KGB entstammen, ist bekannt und ausladend dokumentiert. Was nicht verraten wird, ist die tatsächliche de facto Kommandostruktur. Es ist immer wahrscheinlicher gewesen, dass alteingesessene Figuren von Format wie Primakow die Strippen ziehen, und nicht jemand wie Putin, der nur ein paar Jahre Dienst in Dresden schob und dann mit 38 Jahren nach St. Petersburg ging.

Vor 2014 lautete die Devise in der internationalen Politik „Konvergenz“, also die Hoffnung, dass sich Ost und West angleichen und immer mehr kooperieren. Karaganov wurde demnach 1998 Mitglied der Trilateralen Kommission und war Mitglied des International Advisory Board des Council on Foreign Relations, der auf das Königlich-britische Institut für internationale Angelegenheiten, also das Kolonialreich des Hochadels zurückgeht.

Karaganov gilt als Formulierer der „Karaganov-Doktrin“, die besagt, dass Moskau sich als Verteidiger der Menschenrechte ethnischer Russen ausgeben sollte, die im „nahen Ausland“ leben, um in diesen Regionen politischen Einfluss zu gewinnen. Zusätzlich zu seiner Doktrin hat sich Karaganov für eine vereinte chinesisch-russische Strategie eingesetzt, um einen eurasischen Block zu vereinen. Er argumentiert, dass die Eurasische Wirtschaftsunion (EEU) und Chinas One Belt One Road Initiative (OBOR) zusammenarbeiten werden, um die wirtschaftliche Integration in der gesamten Region zu fördern. Selbstverständlich hat die chinesische Initiative auch eine militärische Bedeutung.

Karaganov, der als enger Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin bekannt ist, formulierte viele der Kernideen, die am 24. Februar 2022 zum Einmarsch Russlands in die Ukraine führten. In einem Interview, das in der Zeitschrift „Russia in Foreign Affairs“ veröffentlicht wurde, definierte Karaganov Russlands wichtigstes außenpolitisches Ziel besteht darin, seine eigene Dominanz auf dem Globus zu erzwingen und die Sicherheitsordnung zu brechen, die 1991 am Ende des Kalten Krieges eingeführt wurde. Karaganov erklärte, dass „die Situation so schlimm ist“, dass „ein Krieg unvermeidlich ist“, da Russland seine Ziele nur mit militärischen Mitteln erreichen könne.

Karaganov beklagte, dass Russlands Nachbarn im Allgemeinen den Westen als attraktivere politische und wirtschaftliche Modelle betrachteten und Russland daher keine andere Wahl habe, als ihre Unterwerfung mit Gewalt zu erzwingen. In Bezug auf die Ukraine behauptete Karaganov, dass es notwendig sei, sie zu unterwerfen, um die weitere Expansion der NATO zu verhindern.

AlexBenesch
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