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Nach islamistischer Terrorserie will Bundesregierung jetzt „außergewöhnlichen Zugang“ zu WhatsApp, Signal und Telegram

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Kujtim F., der Terrorist in Wien, hatte amateurhaft versucht, in der Slowakei Munition zu kaufen für sein Kalaschnikow-Gewehr. Der slowakische Geheimdienst informierte die österreichischen Kollegen aber die Information löste anscheinend keinen besonderen Alarm aus. Es gibt viele Personen in Datenbanken, die als gefährlich gelten, aber nicht als akuter Fall, der rund um die Uhr von Beamten überwacht werden muss. Ressourcen sind knapp und bis zu 25 Beamte wären dazu notwendig. Viel einfacher wäre es, aus der Distanz die digitalen Kommunikationen der Zielperson(en) mitzulesen, doch diese sind verschlüsselt.

Nun gibt es einen Resolutionsentwurf der deutschen Ratspräsidentschaft an die Delegationen der Mitgliedstaaten im Europäischen Rat. Zuständige Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden, heißt es, müssten in der Lage sein, auf Daten zuzugreifen. Die technischen Lösungen dafür müssten „den Grundsätzen der Rechtmäßigkeit, Transparenz, Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit“ entsprechen. Regierungen, Industrie, Forschung und Wissenschaft sollten zusammenarbeiten, „um dieses Gleichgewicht strategisch herzustellen“.

Nach dem Prinzip „Exceptional Access“ will man also eine Hintertür zwangsweise verbauen lassen bei den App-Anbietern, um die Verschlüsselung zu umgehen. Sobald Terroristen aber wissen, welche Apps kompromittiert sind, wählen sie einfach neue. Programmierer können relativ leicht Chat-Apps programmieren und dafür eine Standard-Verschlüsselung nutzen.

Das Bundesinnenministerium will nichts von Hintertüren wissen. Zumindest offiziell. Wie oft bekamen deutsche Sicherheitsbehörden in der Vergangenheit bereits wertvolle Informationen von „befreundeten ausländischen Diensten“ geliefert? Und haben die USA bereits Hintertüren in den Verschlüsselungs-Algorithmen?

Vielen wird William Binney bereits bekannt sein. Er war Technical-Director bei der NSA, bevor er bereits 2001 hingeschmissen hat und seit dem die Machenschaften hinter der NSA verrät.

bestätigt William Binney, dass JEDE Kommunikation abgehört wird auch jene die verschlüsselt ist. Er bestätigt, dass jede Verschlüsselung auf dem Markt Hintertüren hat und von der NSA geknackt wird. Er erklärt aber auch, dass es theoretisch möglich ist eine eigene Verschlüsselung zu entwickeln und das sei möglich. Und zwar mit gar nicht so großem Aufwand. Wir können also davon ausgehen, dass es innerhalb der Systeme durchaus Kommunikation gibt die verschlüsselt ist und an selbst die NSA nicht knacken kann. Das muss aber dann Verschlüsselung sein von Leuten, die wissen wie die NSA arbeitet. 

Projekt Boris

Der in Russland geborene schwedische Krypto-Experte Boris Hagelin konstruierte während des zweiten Weltkriegs eine enorm populäre Chiffriermaschine, von der 140.000 Exemplare an das Pentagon gingen. Sein Freund, der ebenfalls aus Russland stammende William F. Friedman der Chef-Kryptologe des US-Militärs war, wurde später zum Sonderassistenten des NSA-Direktors.

Hagelin ging in die Schweiz und gründete dort das Privatunternehmen Crypto AG, das Chiffriermaschinen herstellte. 1970 folgte der Wechsel zu Software-Krypto-Lösungen. 120 Staaten trauten dieser Firma aus der bündnisfreien, neutralen Schweiz und verschlüsselten ihre militärischen und staatlichen Geheimnisse mit den Produkten. Der SPIEGEL schrieb 1996:

SCHON DIE BESITZVERHÄLTNISSE DER CRYPTO AG SIND VERWORREN. EINE “STIFTUNG”, GEGRÜNDET VON HAGELIN, SCHAFFT NACH ANGABEN DER FIRMA “BESTE VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE EIGENSTÄNDIGKEIT DES UNTERNEHMENS”. DOCH GROSSE TEILE DER AKTIEN SIND UNTER WECHSELNDEN KONSTELLATIONEN IM BESITZ DEUTSCHER EIGNER. JOSEF BAUER, DER 1970 IN DEN CRYPTO-VERWALTUNGSRAT GEWÄHLT WURDE, GIBT INZWISCHEN AN, ER HABE ALS STEUERBEVOLLMÄCHTIGTER DER MÜNCHNER TREUHANDGESELLSCHAFT KPMG “DAS MANDAT FÜR DIE SIEMENS AG WAHRGENOMMEN”

EINIGE DER WECHSELNDEN CRYPTO-GESCHÄFTSFÜHRER WAREN VORHER BEI SIEMENS BESCHÄFTIGT. GERÜCHTE, HINTER DEM ENGAGEMENT HABE SICH DER BUNDESDEUTSCHE GEHEIMDIENST BND VERBORGEN, BESTRITT CRYPTO STETS VEHEMENT.

Ein Ex-Crypto-Finanzmanager erklärte dem FOCUS:

„BESITZER DER FIRMA IST DIE BUNDESREPUBLIK.“

Die Iraner gingen 1991 nach der Ermordung des ehemaligen iranischen Premierministers Shapur Bakhtiar davon aus, dass ihre verschlüsselte Kommunikation mit den Botschaften abgehört wurde. Folglich knöpfte man sich den Verkaufsrepräsentanten der schweizer Firma im Iran namens Hans Bühler vor, verhörte ihn Monate lang. Dieser wusste aber anscheinend nichts, wurde von seinem Arbeitgeber für eine Million Dollar freigekauft und dann entlassen. Andere ehemalige Mitarbeiter behaupteten, sie seien Zeuge gewesen wie die Produkte von deutschen und amerikanischen Ingenieuren manipuliert worden waren. Die Staatsanwaltschaft in Bern hatte sich zunächst für den Fall interessiert, dann aber urplötzlich einen Rückzieher gemacht.

Schließlich einigten sich die Beteiligten auf einen außergerichtlichen Vergleich und bewahrten Stillschweigen. Juerg Spoerndli jedoch sprach in der us-amerikanischen Zeitung Baltimore Sun weiter über den Fall, mysteriöse amerikanische “technische Berater” und Befehle, die Algorithmen für die Chiffrierung zu ändern um die Verschlüsselung zu schwächen. Der SPIEGEL berichtete:

DAS MEMORANDUM EINES GEHEIMEN ARBEITSTREFFENS DER CRYPTO AG IM AUGUST 1975 ANLÄSSLICH DER DEMONSTRATION EINES NEUEN CHIFFRIERGERÄT-PROTOTYPEN NENNT ALS TEILNEHMER DIE NSA-KRYPTOLOGIN NORA MACKEBEE

Mackebee war auch Beraterin des Motorola-Entwicklers Bob Newman. Auch der ehemalige Crypto AG-Mitarbeiter Ruedi Hug beklagt, dass man gewungen gewesen wäre, vorab alle Geräte und Programe an die NSA und die deutschen Sicherheitsbehörden zu schicken um eine “Genehmigung” einzuholen. Dies würde bedeuten, dass ein Produkt nur auf den Markt geworden werden durfte, wenn die NSA keine großen Schwierigkeiten mehr hatte, die Verschlüsselung zu brechen. Bei den einen Kunden soll die Technik geschwächt, bei anderen so manipuliert worden sein, dass der verschlüsselten Botschaft heimlich gleich der Schlüssel zum entziffern beilag. Noch ein ehemaliger Mitarbeiter behauptet, sogar der Sohn des Firmengründers hätte sich über diese Praxis beschwert.

Nicht nur der mittlere Osten wurde so angeblich abgehört, auch die Iren oder die Argentinier während des Falkland-Krieges. Den Pakistanis soll von den USA dringend empfohlen worden zu sein, die schweizer Produkte zu kaufen; nur dann konnte Pakistan amerikanische Militärhilfe erwarten. Die Zeitung Baltimore Sun beauftragte den Kryptoexperten und Universitätsprofessor Alan T. Sherman, die Angaben der ehemaligen Mitarbeiter der schweizer Firma zu überprüfen und er bestätigte diese.

Auf dem Hoevel berichtete:

AUCH DER DEUTSCHE BUNDESNACHRICHTENDIENST (BND) SOLL ÜBER DIE FIRMA SIEMENS DIE VERSCHLÜSSELUNGSMECHANISMEN MANIPULIERT HABEN, GLAUBT MAN DEM AUTOR WAYNE MADSEN. ER WILL VON EINEM EHEMALIGEN MITARBEITER ERFAHREN HABEN, DASS DER CHEF DER KRYPTOGRAPHISCHEN ABTEILUNG DER FIRMA, KJELL OVE WIDMAN, AB 1979 REGELMÄSSIG NACH DEUTSCHLAND GEFAHREN SEI, UM MIT GENAUEN ANLEITUNGEN FÜR DAS DESIGN NEUER CHIFFRIERGERÄTE ZURÜCKZUKEHREN. WIDMAN, HEUTE LEITER EINES MATHEMATISCHEN INSTITUTS IN STOCKHOLM, STREITET DIESE VORWÜRFE A

BÜHLER SELBST WAR ES, DER BEI SEINEN RECHERCHEN AUF DIE DEUTSCHE BUNDESVERMÖGENSVERWALTUNG STIESS, DIE ÜBER EINE FIRMA IN LIECHTENSTEIN AN DEM 6 MILLIONEN FRANKEN SCHWEREN AKTIENKAPITAL DES UNTERNEHMENS BETEILIGT IST. GLAUBT MAN DEM BND–KENNER ERICH SCHMIDT–EENBOOM WERDEN ABTEILUNGEN DER BUNDESVERMÖGENSVERWALTUNG TEILWEISE ALS TARNADRESSEN DES BND VERWENDET

Die Firma weist alle Anschuldigungen vor sich und ist weiterhin auf dem Markt. CNN berichtete dass keine Softwarefirma überhaupt mit der Entwicklung von einem Produkt anfängt, ohne vorher die NSA zu konsultieren.

AlexBenesch
AlexBenesch
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