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Eskalation nach israelischen Bombardements in Syrien

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Mehrere israelische Luftangriffe wurden gegen Ziele in Syrien über das Wochenende ausgeführt, wobei nicht davon ausgegangen wird, dass es sich um Einrichtungen für chemische Waffen handelte.

Bereits am 30. Januar diesen Jahres wagten sich israelische Kampfflugzeuge tief in syrisches Gebiet vor um einen Konvoi zu zerstören. Dieses Mal sollen laut Angaben Israels iranische Raketen vom Typ Fateh-110 bombardiert worden sein, die für die Hesbollah im Libanon bestimmt gewesen wären und wesentlich fortschrittlicher sind als die bisher verfügbaren russischen SCUDs. Laut bisher unbestätigten Meldungen sollen die israelischen Streitkräfte  ebenfalls bereits im Libanon einmarschieren.

Die syrische staatliche Nachrichtenagentur SANA erklärte Sonntagmorgen, dass ein militärisches Forschungszentrum in der Nähe der Hauptstadt Damaskus getroffen wurde, sowie ein Munitionsdepot im Kassiyun-Berg, wo auch rund 10.000 Soldaten stationiert seien. Beobachter spekulieren über einen Einsatz nuklearer Bunkerbrecher durch Israel.

Technisch betrachtet befinden sich Syrien und Israe bereits seit Langem im Kriegszustand, vier Kriege wurden bereits gegeneinander gefochten.

Benjamin Netanyahu beruft laut Meldungen noch für Sonntag eine Kabinettssitzung ein.

Syriens Außenministerium hatte vor Monaten verkündet, man würde die eigenen chemischen Waffen nur bei einer externen Bedrohung einsetzen. Zuvor erkärte man Israels Städte als Ziel von Raketen. Der bisherige Beschützer Russland verhielt sich in den vergangenen Wochen auffällig zurückhaltend. Die FBI-Whistleblowerin Sibe Edmonds vermutet einen Hinterzimmerdeal zwischen der Putin-Regierung und dem weißen Haus, wonach die USA sich aus der Kaukasus-Region zurückziehen und im Gegenzug Russland das Assad-Regime fallenlässt.

Ein möglicher verbleibender Verbündeter ist Ägypten; die Regierung verurteilte Israels Handlungen als Aggression.

Archivierte, inzwischen von der Geheimhaltung befreite Dokumente der Central Intelligence Agency zeigen, wie mehrere aufeinanderfolgende US-Administrationen einst Syriens Langzeit-Präsidenten Hafez al-Assad unterstützten, den Vater des gegenwärtigen Präsidenten Bashar al-Assad, als ein Bollwerk gegen arabische Radikale. Selbst Israel nannte Hafez al-Assad den “pragmatischsten” aller arabischen Führer seinerzeit.

In Syrien hatte die Muslimbruderschaft nie eine legale oder auch nur halblegale Präsenz. Man hatte vielmehr blutige Rebellionen losgetreten gegen die von Alawiten dominierte Regierung von  Hafez al-Assad in Aleppo 1980 und Hama 1982.

Im Juni 1979 tötete die Bruderschaft 50 alawitische Kadetten an einer Artillerieschule in Aleppo. Die Rebellion 1980 in Aleppo begann nach der Erklärung der Regierung dass die Mitgliedschaft in der Bruderschaft ein Verbrechen sei das mit der Todesstrafe zu ahnden sei.

Eine mit der Bruderschaft verbundene Gruppe die aus Saudi-Arabien finanziert sein soll, die Löwen Mohammeds, führte ab 1976 eine Reihe von Attentaten durch gegen prominente Alawiten durch.

Eines der Opfer war Assads Neffe. Russlands Unterstützung heute für Bashar Assad entstammt wahrscheinlich dem was sowjetischen Bürgern wiederfuhr während der Terrorkampagne der Bruderschaft in den 1980er Jahren. Ein weiterer ehemals geheimer CIA-Bericht vom Juli 1980 verlautbart: “Seit Januar 1980 wurden mindestens 12 sowjetische Berater ermordet.”

Assads Antwort auf die Rebellionen von Aleppo und Hama kam schnell und die Bruderschaft erlitt eine krasse Niederlage. In einer stark zensierten Fasung des CIA-Berichts wird die Finanzierung der Bruderschaft mit “Geheimhaltung” beschrieben. Die CIA schlussfolgerte jedoch dass die Gelder “von Spenden von Mitgliedern oder Sympathisanten” kämen, “besonders jende aus den ölreichen Staaten der arabsichen Halbinsel”.

In einer Rede vor dem Commonwealth Club of San Francisco am 26. Januar 1984 sagte CIA-Direktor William Casey:

“Assad brachte 13 Jahre relative Stabilität für den Preis rigoroser Unterdrückung von abweichenden Meinungen. […] Präsident Assad ist kein Höriger des sowjetischen Politbüros. Er ist ein Mann mit einem starken unabhängigen Willen, ein vorzüglicher Verhandler.”

Die CIA favorisierte klar und deutlich einen NAchfolger für Assad der Syriens Stabilität bewahren konnte. Dieser Nachfolger würde schließlich Hafez’ Sohn Bashar al-Assad sein, der von Großbritannien ausgebildete Augenarzt, der 2000 die Regierungsgeschäfte übernahm.

Die Baath-Partei wird in dem CIA-Memo mit “einem multikonfessionellen” Charakter, immerhin hatten die drei Gründer unterschiedliche religiöse Hintergründe.

Die Muslimbruderschaft wird als “extrem rechts” beschrieben in dem Memo und jene verachtet die Baath-Partei im gesamten mittleren Osten wegen der Treue zu arabischen sozialistischen Prinzipien. Die größtenteils jüdischen Neokonservativen in den Vereinigten Staaten stellten eine völlige Ent-Baath-ifizierung sicher im Irak nach der US-Invasion des Landes. Das gleiche ist zu erwarten in Syrien nach einem Sturz Assads.

Bereits 1983 entwickelte sich eine Anti-Assad-Fraktion innerhalb der CIA. In einem geheimen Memo vom 14. September 1983 hieß es: “Die USA sollten in Erwägung ziehen, den Druck auf Assad dramatisch zu erhöhen durch verdeckt orchestrierte, gleichzeitige militärische Bedrohungen gegen Syrien von drei angrenzenden Staaten, die Syrien feindlich gesinnt sind: Irak, Israel und Türkei”.

Heute sehen wir exakt die gleiche Vorgehensweise wie 1983 vorgeschlagen um Bashar- al-Assad in Syrienz u stürzen.

Wie Nasser, Saddam, Gaddafi, Noriega und andere einst von den USa gestützten Staatsführer ist die Assad-Familie ersetzbar geworden und ihre Tage sind wie bei anderen Wegwerf-Regimen gezählt.

AlexBenesch
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