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NY Times beleuchtete das Spionageproblem durch russisch-israelische Oligarchen

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Von den 9,2 Millionen Bürgern Israels stammen etwa 13 Prozent aus der ehemaligen Sowjetunion und galten durch ihre Abstammung für die Staatsbürgerschaft qualifiziert. Laut Regierungsdaten hat etwa ein Drittel der russischsprachigen Bürger Israels einen ukrainischen Hintergrund.

Allein dies ist bereits ein Spionagerisiko. Bekanntermaßen hoffte Stalin, unter den Migranten nach Israel haufenweise KGB-Agenten einschleusen zu können. Britannien übernahm die Schirmherrschaft bei der Etablierung des israelischen Staates, allerdings scheinen die Briten notorisch unterwandert zu sein von der russischen Spionage. Das geheimdienstliche Versagen mit Figuren wie Kim Philby oder dem Atomspion Klaus Fuchs ist legendär. Wenn Britannien kompromittiert war, bedeutet das die größtmögliche Gefahr für Israel.

Wer arbeitet also in letzter Instanz für wen? Das Magazin Politico veröffentlichte im April 2017 den ausführlichen Bericht „The Happy-Go-Lucky Jewish Group That Connects Trump and Putin“ über Figuren wie Lev Leviev, Roman Abramovich, Tevfik Arif, Felix Sater und Tamir Sapir, die sich zwischen Ost und West hin und herbewegen. Immer wieder überschnitten sich auch Business und Privates:

2007 war Trump Gastgeber der Hochzeit von Sapirs Tochter und Levievs rechter Hand in Mar-a-Lago, seinem Resort in Palm Beach. Einige Monate nach der Zeremonie traf sich Leviev mit Trump, um mögliche Deals in Moskau zu besprechen, und veranstaltete dann ein Bris für den ersten Sohn des neuen Paares an der heiligsten Stätte des Chabad-Judentums. Trump nahm zusammen mit Kushner an den Bris teil, der später ein 300-Millionen-Dollar-Gebäude von Leviev kaufen und Ivanka Trump heiraten würde, die eine enge Beziehung zu Abramovichs Frau Dasha Zhukova aufbauen würde. Zhukova würde das Machtpaar 2014 in Russland beherbergen und Berichten zufolge als ihr Gast an Trumps Amtseinführung teilnehmen.

https://www.politico.com/magazine/story/2017/04/the-happy-go-lucky-jewish-group-that-connects-trump-and-putin-215007/

Die NY Times, die nach den ersten 50 Jahren unter typisch angloamerikanischem Management stand und dann im 20. Jahrhundert geführt wurde von dem Sohn deutsch-jüdischer Immigranten Adolph Ochs sowie den Sulzbergers, äußerte sich besorgt über russisch-israelische Oligarchen und israelische Regierungsfunktionäre im Bezug auf den Ukrainekrieg.

Als Avigdor Liberman, Israels in der Sowjetunion geborener Finanzminister, die offensichtlichen Gräueltaten in Bucha (Ukraine), verurteilte, achtete er darauf, Russland nicht die Schuld zu geben.

Israel hat wiederholt seine Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck gebracht, deren Präsident Wolodymyr Selenskyj Jude ist. Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett hat im Allgemeinen direkte Kritik an Russland vermieden.

Eine Reihe an Oligarchen mit russisch-jüdischem Hintergrund spenden jedes Jahr beträchtliche Summen für israelische Organisationen, was sicherlich unter Beobachtung der Geheimdienste steht, um mögliche Spionage abzuwehren. Yitzchak Mirilashvili besitzt beispielsweise einen israelischen Fernsehsender. Roman Abramovich ist einer der bekanntesten Oligarchen, die zwischen den Welten zu stehen scheinen. Alles halb so wild, schlussfolgert die NY Times.

„Ehrlich gesagt sehe ich keinen Einfluss dieser pro-Putin-Oligarchen auf die Regierung“,

sagte Leonid Nevzlin, ein russisch-israelischer Milliardär, der eine Minderheitsbeteiligung an einer großen israelischen Zeitung, der linksgerichteten Haaretz, besitzt. Falls Israel anlässlich des Ukrainekriegs alle möglichen Kontakte abgebrochen hätte, verlöre wohl der Mossad und damit auch die angloamerikanische Geheimdienst-Community den Einblick in höhere russische Kreise. Ihor Kolomoisky, ein ukrainischer Oligarch, der während seines Wahlkampfs als Förderer von Selenskyj galt, ist ebenfalls israelischer Staatsbürger.

Ein gewisser Mirilashvili, dem ein kleiner rechter Fernsehsender, und verschiedene Immobilien- und Technologiefirmen gehören in Israel, hat einen Vater mit immer noch beträchtliche Energie- und Immobilieninvestitionen in Russland. Dieser Vater beschäftigte Yevgeny V. Prigoschin, der einen seltsamen Putschversuch gegen Moskau unternahm und nun als tot gilt.

Viktor F. Vekselberg, ein russisch-israelischer Geschäftsmann, gegen den von den Vereinigten Staaten Sanktionen verhängt wurden, finanzierte einst eine Spyware-Firma unter der Leitung von Benny Gantz, dem heutigen israelischen Verteidigungsminister. Die Firma brach zusammen, nachdem die Vereinigten Staaten Herrn Vekselberg im Jahr 2018 sanktioniert hatten. Er war auch beteiligt an den Skolkowo-Projekt, über das Hillary Clinton amerikanische Technologie nach Russland schleusen wollte.

Mehrfach suchten russische Mega-Konzerne den Kontakt zur Rothschild-Bank, um neues Geld im Westen zu finden. Die Rothschilds waren das Projekt des Adelshauses Hessen-Kassel und des verwandten britischen Throns.

Seit er 2018 israelischer Staatsbürger wurde, hat Roman Abramovich Hunderte Millionen Dollar an israelische Gruppen gespendet, darunter ein großes Krankenhaus, eine Universität und eine Siedlerorganisation.

Die israelische Regierung hat keine formellen Sanktionen gegen russische Israelis verhängt, die mit Putin in Verbindung stehen. Aber Israel hat trotzdem signalisiert, dass es kein Umschlagplatz für gewaschenes russisches Geld werden will.

Von denen, die in einer kürzlich im Forbes-Magazin veröffentlichten Liste der 100 reichsten Israelis genannt wurden, waren nur 10 postsowjetischer Herkunft – proportional weniger als die Größe der russischsprachigen Bevölkerung in Israel.

Die meisten großen ausländischen Spender an führende israelische Institutionen kommen immer noch aus Nordamerika und Westeuropa. Es geht aber nicht nur um die Operationen von klassischen Behördengeheimdiensten, sondern auch um wahrscheinliche ältere Geheimdienstnetzwerke, die in die Zeiten des britischen Kolonialreiches und des russischen Zarenreiches zurückreichen.

Jeffrey Epsteins Vertraute aus der „MEGA“-Gruppe und der „Kosher Nostra“ haben ihren Ursprung im russischen Zarenreich, bei der CIA und des Marinegeheimdienstes sowie im Adel. Von Mayer Lansky über die Bronfmans und Günzburgs bis hin zur Chabad-Gruppe.

AlexBenesch
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