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Kennedys Rede über eine „monolithische Verschwörung“ richtete sich gegen den Sowjetkommunismus

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Als US-Präsident John F. Kennedy erschossen wurde, begann sofort der Kampf um das Narrativ. Relativ schnell einigte sich der US-Apparat auf das Narrativ des durchgeknallten „einsamen Wolfes“ der ungewöhnliches Glück hatte bei seinem Unterfangen. Da Lee Harvey Oswald unter anderem auch mit dem sowjetischen KGB Kontakte unterhalten hatte und sogar eine Weile im Ostblock lebte, befürchtete der Kreml zeitweise, dass die USA das Attentat öffentlich als kommunistischen Plot interpretieren würden. Für die gewöhnliche linke Sphäre im Westen war es naheliegend, JFK als Märtyrer zu überhöhen und dabei zu unterschlagen, dass er eine komplette Establishment-Kreatur war und zudem ein großer Fan von verdeckten Geheimoperationen. Für die Linken wurde Kennedy ermordet von einer rechten Verschwörung, weil er Pazifist gewesen sei, der Todfeind der CIA usw.

Die Anhänger klassischer Verschwörungsmedien ließen es sich nicht nehmen, sich beim Narrativ der Linken zu bedienen und es weiterzuspinnen: JFK hätte die Macht der Zentralbank und der Weisen von Zion brechen wollen und wäre deshalb ermordet worden wie zuvor schon Abraham Lincoln. Letzterer hätte sich nicht bei den Wucherjuden verschulden wollen. In Wirklichkeit drehte sich eine Executive Order Kennedys zu Geld und Silber nicht darum, der Zentralbank zu schaden. Es gibt auch keine Weisen von Zion, sondern nur ein paar Personen mit jüdischem Hintergrund, die für das angloamerikanische Empire arbeiten. Und dann gibt es noch eine Rede von Kennedy aus dem Jahr 1961 vor der Versammlung einer Organisation der amerikanischen Zeitungsverleger. Es werden einzelne Stellen zitiert wie die folgenden:

Schon das Wort „Geheimhaltung“ ist in einer freien und offenen Gesellschaft abstoßend; und wir sind als Volk von Natur aus und historisch gegen Geheimbünde, geheime Eide und geheime Verfahren.

Denn uns steht weltweit eine monolithische und rücksichtslose Verschwörung gegenüber, die sich vor allem auf verdeckte Mittel zur Erweiterung ihres Einflussbereichs stützt – auf Infiltration statt Invasion, auf Subversion statt Wahlen, auf Einschüchterung statt Wahlfreiheit, stattdessen auf Guerillas bei Nacht von Armeen bei Tag. Es ist ein System, das enorme personelle und materielle Ressourcen in den Bau einer engmaschigen, hocheffizienten Maschine gesteckt hat, die militärische, diplomatische, nachrichtendienstliche, wirtschaftliche, wissenschaftliche und politische Operationen kombiniert.

JFK hätte mit diesen Worten die Illuminatenverschwörung offen benannt und jener den Kampf erklärt. Deshalb hätten die Illuminaten ihn schließlich umgelegt.

Die Rede aus dem Jahr 1961 war kurz nach dem peinlichen Fiasko der Bay of Pigs Invasion. Zunächst erzählt JFK die Anekdote, dass Karl Marx vom NY Herald Tribune mit einer extrem mageren Bezahlung als Korrespondent abgespeist wurde. Dies hätte dazu geführt, dass Marx radikaler wurde und die Saat legte für Leninismus, Stalinismus usw. Dann spricht er von der extrem gefährlichen „common danger“. Gemeint ist die UdSSR und die Gefahr eines Atomkriegs. Er sagt, es gibt keine offene, offizielle Kriegserklärung, aber es gibt dennoch einen verborgenen Krieg. Die „monolithic and ruthless conspiracy“ von der er redet, bezieht sich eindeutig auf den Sowjetkommunismus, der mit verdeckten Methoden arbeiten kann und nicht eingeschränkt ist durch die sowjetische Presse oder das Recht. Die amerikanische Presse hingegen müsse verstehen, dass man sich im Krieg befindet und sich dementsprechend verhalten, ohne dabei zu geheimniskrämerisch und zuwenig rechtsstaatlich zu sein.

….jede Demokratie erkennt die notwendigen Beschränkungen auf Grund der nationalen Sicherheit an.

Die sowjetischen Agenten würden sich standardmäßig hinter den Freiheiten in Amerika verstecken:

Die Feinde dieser Nation haben offen damit geprahlt, durch unsere Zeitungen Informationen zu erhalten, die sie sonst durch Diebstahl, Bestechung oder Spionage an Agenten gewinnen würden; dass Einzelheiten über die verdeckten Vorbereitungen dieser Nation, um den verdeckten Operationen des Feindes entgegenzuwirken, jedem Zeitungsleser, Freund und Feind gleichermaßen, zur Verfügung standen; dass die Größe, die Stärke, der Standort und die Art unserer Streitkräfte und Waffen sowie unsere Pläne und Strategien für ihren Einsatz alle in der Presse und anderen Nachrichtenmedien in einem ausreichenden Maße festgelegt wurden, um jede ausländische Macht zufrieden zu stellen; und dass zumindest in einem Fall die Veröffentlichung von Einzelheiten über einen geheimen Mechanismus zur Verfolgung von Satelliten deren Änderung mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand erforderte.

Die Rede ist genau das, was man erwarten konnte. Der Präsident betont, dass die Presse nur im Rahmen der Nationalen Sicherheitsinteressen agieren darf, aber das nicht allzu explizit vorgegeben wird, was dieser Rahmen ist. Man kann davon ausgehen, dass nicht JFK selbst, sondern seine Redenschreiber für den Text verantwortlich waren. Jeder andere US-Präsident hätte diese Rede halten können.

AlexBenesch
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