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Britannien stationiert wieder Truppen in Deutschland – wegen den Russen

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Bild: ChameleonsEye/Shutterstock.com

Britische Truppen, Panzer und weitere Ausrüstung werden nach Deutschland zurückbeordert. Vor drei Jahrzehnten waren zehntausende Briten abgezogen worden. Es ist die Rede davon, dass man schneller reagieren könnte bei einem russischem Vorstoß gegen das Baltikum.

Die Ausrüstung, Truppen und zivilen Auftragnehmer, die für die Wartung der militärischen Ausrüstung benötigt werden, werden im nächsten Jahr nach Sennelager in Mitteldeutschland zurückkehren, einem wichtigen Truppenübungsplatz für britische Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg.

Militärs hoffen, dass die Einrichtung einer Nato Forward Holding Base in Deutschland den Kreml davon abhalten wird, Territorium zu erobern. Sennelager verfügt bereits über ein 45 Quadratmeilen großes Übungsgelände zum Üben von Großmanövern und ein Trainingszentrum für die städtische Kriegsführung.

Die Rückkehr nach Deutschland wurde im Rahmen des „Future Soldier“-Plans angekündigt, der größten Überholung der britischen Armee seit einer Generation durch die Regierung. Trotz neuem Flugzeugträger und Brexit scheint es doch eher in Richtung einer EU-Armee zu gehen, bei der aufgeteilt wird, welches Land welche Teilaufgaben ausführen soll. Deutschland scheint eher Produktionsstätte zu sein und ein echtes Interesse an deutschen Streitkräfteverbänden scheint nicht vorzuliegen.

Insgesamt wird die britische Armee bis 2025 auf 73.000 reguläre ausgebildete Soldaten schrumpfen, die kleinste Größe seit 300 Jahren.

Die Verteidigungsminister der EU beklagen aktuell, dass die Einzelstaaten nur unzureichend improvisierten bei COVID.Es bleibt zudem noch die Gefahr einer Follow-Up-Attack mit einem zweiten Erreger oder einem Computer-Virus. Käme eine Cyber-Attacke dazu, wäre das die echte Geburt der EU-Armee. Eine Stellungnahme des Europarats-Ausschusses für Terrorbekämpfung bringt genau das zum Ausdruck, was jedes Militär und jeder Geheimdienst von Beginn der COVID-Pandemie an bereits wusste: Die Gefahr eines Zweitschlags. Vorsichtig formuliert wird gewarnt, dass terroristische Gruppen die Lektion aus der Corona-Pandemie nicht vergessen würden.

„Der Schaden ist schnell und potenziell global.“

Terroristen würden aber nicht unbedingt warten, bis die aktuelle Pandemie vorüber ist. In der Stellungnahme heißt es, Anschläge mit Biowaffen würden Gesellschaften über längere Zeiträume hinweg lähmen. Gemeint sind aber eher die Zivilgesellschaft. Staaten würden sich nach einem Anschlag weitestgehende Vollmachten geben, sowohl fürs Inland als auch das Ausland.

Anfang April hatte bereits UN-Generalsekretär António Guterres gesagt, er sehe eine steigende Gefahr künftiger Angriffe durch Bioterroristen mit dem Ziel einer Pandemie wie der gegenwärtigen.

Die Sicherheitsorgane der EU und NATO rechnen konkret mit Kampfgruppen in Europa, die von Moskau angeleitet und bewaffnet werden, ähnlich wie in der Ukraine. Am ehesten in Frage kämen Gruppen der sogenannten „neuen Rechten“, aber auch muslimische Gruppen und die vielen Russlanddeutschen. Putin kann Waffen, russische Pässe, diplomatische Anerkennung und einiges mehr bieten für diejenigen in Europa, die ein Stück Land für „unabhängig“ erklären und verteidigen wollen. Der EU spielen diese Bedrohungen in die Hände, schließlich kann man nur im Angesicht von Bedrohungen rüsten und eine EU-Armee bauen. EU-Staaten förderten in den letzten Jahren nach Kräften Russlands Rüstung und schwafelten sogar von einer möglichen Aufnahme Russlands in die NATO sowie von einer Eurasischen Union von Lissabon bis Wladiwostok.

Nun habe sich laut der deutschen Verteidigungsministerin von der Leyen “das Sicherheitsumfeld seit dem Krisenjahr 2014 deutlich verändert.” Dummerweise für den Steuerzahler und glücklicherweise für die europäischen Rüstungsfabrikanten sind bereits zehntausende Bundeswehrpanzer verschrottet worden und müssten quasi neu angeschafft werden. Alleine auf dem Gelände der Firma „Battle Tank Dismantling GmbH Koch“ in Thüringen wurden bereits 16.000 Panzer vom Typ Leopard oder Fuchs verschrottet. 2015 stoppte die Verteidigungsministerin von der Leyen den Panzerschwund, kaufte Leopards zurück und kündigte an, ein Panzerbataillon im niedersächsischen Bergen mit 800 Soldaten und 40 Panzern zu reaktivieren.

Deutschland verfügte auch über stillgelegte Panzerbataillone, die hauptsächlich auf dem Papier existieren. 2015 sorgte die Verwendung eines angemalten Besenstils als Ersatz für ein Panzer-Rohr bei einem Manöver für Spott. Wer erinnert sich an die Ritter in der Monty Python-Komödie “Ritter der Kokosnuss”, die zu Fuß reisten und dabei Pferdegeräusche machten? So ähnlich stellt man sich im Jahr 2015 deutsche Panzerbataillone vor: Soldaten die Brummgeräusche machen und auf einem Übungsplatz hin und herlaufen.

Die Zeit der großen Schlachten zwischen Staaten sei vorbei, hieß es noch vor wenigen Jahren. Heute aber, in diesem “veränderten Sicherheitsumfeld” sind die EU-Staaten einzeln genommen zu schwach, um sich zu verteidigen. Deutschland wollte die Zahl der Leopard II-Panzer auf 225 reduzieren. Bei einer gewöhnlichen Panzerschlacht können aber locker 30 oder 50 Panzer beschädigt oder zerstört werden, was bedeutet, dass die Bundeswehr ungefähr eine Handvoll Panzerschlachten überstehen würde. Die Regierung würde sich im Ernstfall in die Bunker zurückziehen oder in Flugzeugen ins britische Exil flüchten, während die russische Armee über die Bundeswehr hinwegfegt. Deutschland wurde von der Politik in eine verheerende Zwickmühle hineingetrieben. Denn nur im Verbund mit einer EU-Armee könnte man zumindest prorussische Aufständische bekämpfen. Nur die EU-Armee wäre in der Lage, um Kontrolle zu sichern und den politischen Willen der EU-Kommission notfalls mit Gewalt umzusetzen.  Die Verteidigungsministerin Deutschlands, Ursula von der Leyen, ist ausgerechnet in Brüssel geboren und ihr Vater war jahrelang Insider bei den Vorläuferorganisationen der Europäischen Union. Eine einheitliche EU-Armee ist schon viel länger das Ziel einflussreicher Kreise, als es die meisten ahnen. Die beiden Polit-Ikonen Joschka Fischer und Helmut Schmidt verlangten für eine solche Superarmee gar polemisch “einen Putsch in Europa”. Auch der EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker forderte offen die EU-Armee. Norbert Röttgen von der CDU, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im deutschen Bundestag, ist auch happy:

“Eine gemeinsame Armee ist eine europäische Vision, deren Zeit gekommen ist.”

Die Armee als Ausdruck von Nationalstaatlichkeit habe sich als Idee und politisch überlebt, sagte Röttgen. Im Interesse der europäischen Sicherheit, die durch die hegemoniale Politik Russlands verletzt werde, müsse dieser „Anachronismus überwunden werden“. Was hat Röttgen auf der elitären Bilderberg-Konferenz 2014 mitbekommen? Auch Vertreter von der SPD geben ihr OK, so wie Hans-Peter Bartels, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im Bundestag. Die “deutsche” Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen erklärte dreist im BILD-Interview:

„Die europäische Armee ist unser Ziel“

Der Ort: Das Verteidigungsministerium Den Haag. Zugegen: Ihre Freundin und niederländische Verteidigungsministerin Jeanine Hennis-Plasschaert.

„Die Europäische Armee bleibt ein langfristiges Ziel, aber die Verwirklichung werden wohl eher meine Kinder erleben. Jetzt geht es zunächst darum, Schritt für Schritt die Europäische Verteidigungsunion zu stärken.“

Diese Wortklauberei ändert nichts an der Grundhaltung, dass Deutschland und der Rest der EU-Mitgliedsstaaten an militärischer Autonomie verlieren sollen. Von der Leyen geriet 2015 in die Kritik wegen der Entscheidung, einen Aufklärungssatelliten nicht selbst bauen zu lassen, sondern stattdessen dem französischen Militär einen Haufen Geld zu überweisen. Der Grund dafür ist nicht unbedingt Bequemlichkeit, wie manche Kritiker suggerieren, sondern wahrscheinlich die Absicht, EU-Staaten militärisch voneinander abhängig zu machen. Hennis-Plasschaert ist das typische Ziehkind der Brüsseler Bürokraten. Nach ihrer Schulzeit am St. Antonius Kolleg in Gouda studierte sie an der European Academy in Utrecht und war anschließend bei der Europäischen Kommission beschäftigt. Wurde die deutsche Armee deshalb in den vergangenen Jahren so stark geschliffen? Weil eine eigenständige und schlagkräftige Landesverteidigung den Brüsseler Plänen und den Vorstellungen der EU-Eliten widerspricht? Die hohen Politiker scheinen einem gewissen Drehbuch zu folgen. Ein altes SPD-Strategiepapier von 2007 lautete bereits “Auf dem Weg zu einer europäischen Armee“. Darin heißt es, Europa müsse als Einheit handeln, um sich angesichts der “wachsenden Mächte China und Indien” zu bewähren.

“Falls ein Mitgliedsstaat auf seinem Territorium das Opfer einer bewaffneten Aggression wird, haben die anderen Mitgliedsstaaten die Pflicht, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um zu helfen.”

Solche militärischen Beistandsklauseln sind von extremer Bedeutung. Die “Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik Europas” soll sich darüber hinaus “nicht auf die militärische Sphäre beschränken”, sondern auch “zivile Komponenten” beinhalten. Die

“Mixtur von zivilen und militärischen Ressourcen, zusammen mit der Überzeugung, dass derzeitige Bedrohungen nicht ausschließlich militärischer Natur sind, (…) ist ein Markenzeichen europäischer Politik”.

Es wird die Schaffung einer “Europäischen Lufttransportkontrolle” gefordert, ein “echter Rat der Verteidigungsminister”, eine elitäre “Europäische Militärakademie oder -Universität” zur Gleichschaltung der “Ausbildungs- und Trainingsstandards für zukünftiges Führungspersonal in den europäischen Streitkräften”, ein “europäisches Verteidigungsministerium” und vieles mehr. Man hat auch schon geplant, wie man dem zu erwartenden Widerstand gegen die Pläne beikommt: Man lässt zuerst nur ein paar EU-Staaten einer “Europäischen Sicherheits- und Verteidigungsunion” beitreten und wenn der Fisch den Köder erstmal gefressen hat, dann ist der Rest nur noch ein Kinderspiel. Bis das Projekt EU-Armee abgeschlossen ist, wird noch viel beschwichtigt und geleugnet werden. Der britische Premierminister Cameron, der verzweifelt eine EU-kritische Haltung vortäuschen muss, um nicht noch mehr Wähler und Unterstützung in den eigenen Reihen zu verlieren, erklärte:

“Für (einzelne) Staaten hat es einen Sinn, im militärischen Bereich zu kooperieren, um unsere Sicherheit zu gewährleisten. Aber die EU braucht keine eigene Armee, Luftwaffe und Sonstiges.”

Der Ex-NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen “bestätigte” gleichfalls, dass keine Europa-Armee geschaffen werden soll. Die Journalisten glauben den Politikern aufs Wort. 2013 im britischen Watford bei der Bilderberg-Geheimkonferenz der EU-Elite war Generalleutnant Olivier de Bavinchove zugegen, Kommandierender General des Eurokorps seit 1. Juli 2011. Eurocorps ist nach Vorstellung der Bilderberg-Globalisten ein Teil der geplanten EU-Armee, loyal gegenüber Brüssel. Der Eurocorps-Vize ist der Bundeswehr Generalmajor Walter Spindler. In den SACEUR-Abkommen vom 21. Januar 1993 und 3. September 2002 wurden die Beziehungen und Kompetenzen zwischen NATO und Eurokorps geregelt. In der Selbstdarstellung heißt es:

„Das Eurokorps stellt einen bedeutenden Schritt auf dem Weg der Gemeinsamen Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik dar. Im Einklang mit der Entscheidung von 1999, das Eurokorps der EU und der NATO als schnellen Eingreifverbund für Krisenfälle zur Verfügung zu stellen, schloss das Eurokorps-Hauptquartier im September 2002 erfolgreich die Zertifizierungsprüfung als Krisenreaktionskorps der NATO ab.“

Quellenverzeichnis

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article140984577/Wir-brauchen-eine-deutsch-polnische-Kampfbrigade.html

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article140855667/Das-Militaerische-erlebt-bei-uns-eine-Renaissance.html

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Gipfeltreffen-mit-Putins-fuenfter-Kolonne/story/30542701

Der EU-Komissionschef Jean-Claude Juncker forderte offen die EU-Armee; das Hauptquartier soll in Brüssel liegen: http://www.welt.de/politik/deutschland/article138169533/Kommissionschef-Juncker-fordert-eine-EU-Armee.html

Norbert Röttgen von den CDU, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im deutschen Bundestag, stimmt zu:

“Eine gemeinsame Armee ist eine europäische Vision, deren Zeit gekommen ist.”

“Die Armee als Ausdruck von Nationalstaatlichkeit habe sich als Idee und politisch überlebt, sagte Röttgen. Im Interesse der europäischen Sicherheit, die durch die hegemoniale Politik Russlands verletzt werde, müsse dieser Anachronismus überwunden werden.”

http://www.welt.de/politik/deutschland/article138169533/Kommissionschef-Juncker-fordert-eine-EU-Armee.html

Die deutsche Verteidigungsministerin von der Leyen erklärte: „DIE EUROPÄISCHE ARMEE IST UNSER ZIEL“

https://recentr.com/2015/05/von-der-leyen-die-europaische-armee-ist-unser-ziel/

Die SPD veröffentlichte 2007 ein Strategiepapier: “Auf dem Weg zu einer europäischen Armee“.

http://www.spd-net-sh.de/thiessen/images/user_pages/europaeische_armee.pdf

AlexBenesch
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