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New York entfernt Statue von Thomas Jefferson aus der City Hall

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Bild: BrianPIrwin/Shutterstock.com

Die Thomas Jefferson-Statue im Rathaus von NY gehört wohl bald der Vergangenheit an. Am Montag stimmte ein Stadtgremium dafür, sie zu entfernen. Die Statue befindet sich seit 1834 im Rathaus. In den letzten 20 Jahren gab es Bemühungen, sie zu entfernen, eine Anstrengung, die von den Abgeordneten Charles Barron und seiner Frau, der Stadträtin Inez Barron, angeführt wurde.

„Wenn wir diese Statue entfernen, machen wir einen Schritt in die richtige Richtung, um die Ehrung derer auszulöschen, die uns ermordet und vergewaltigt haben“,

sagte Charles Barron.

„Wir sind nicht revisionistisch. Wir führen keinen Krieg gegen die Geschichte. Wir sagen, dass wir sicherstellen wollen, dass die gesamte Geschichte erzählt wird“,

fügte Inez Barron hinzu. Wie üblich, wird die Geschichtsbetrachtung in den Kategorien links und rechts eingepflegt, obwohl man Jefferson durch eine ideologische Brille nicht wirklich einschätzen kann.

Jefferson gilt in Amerika bei Patrioten, Konservativen und Libertären als eine Art Moses der freiheitlichen Republik und die von ihm maßgeblich entworfene Verfassung als heilige Schrift. Sogar Sozialdemokraten zollen teilweise ihren Respekt und mehrere Rechtsterroristen zitierten ihn. Sein Vorfahre mütterlicherseits, Peyton Randolph, hatte in London Jura studiert und arbeitete als Staatsanwalt der britischen Kolonie Virginia und als Abgeordneter. Der Gouverneur Robert Dinwiddie, der auch den jungen George Washington förderte, war quasi sein Vorgesetzter. Später schloss sich Randolph der Revolution an, die im Prinzip ein abgekartetes Spiel der Briten war, um die Franzosen dazu zu verleiten, ein Vermögen in George Washington zu versenken. Hinterher war Frankreich pleite und musste riesige Gebiete westlich der ursprünglichen 13 britischen Kolonien an die USA verkaufen. Der romantisierte Mythos um die Revolution sollte die geheimdienstliche Realität verdecken.

Jefferson wirkt in vielerlei Hinsicht mehr wie ein angepasster Snob und bequemer Bürokrat als ein flammender Revolutionär. Er genoss die privilegierte Kindheit wohlhabender Kolonialfamilien, wurde auch Anwalt und Politiker, heiratete standesgemäß und zeugte Kinder. Leidenschaft hatte er hauptsächlich für sein geliebtes Virginia, weniger für die anderen Kolonien. Warum wurde ausgerechnet er zu einer Führungspersönlichkeit der Revolution? Seine Schriften wie “A Summary View of the Rights of the British America” lesen sich recht langweilig und hätten auch von vielen anderen Personen verfasst werden können. Militärische Fähigkeiten hatte er keine und von geheimdienstlichen Fähigkeiten ist äußerst wenig überliefert.

Die Franzosen abzocken

Er war ein Amts-Stubenhocker, der nach der Revolution US-Botschafter in Paris und Außenminister werden durfte und die Französische Revolution unterstützte, was im Interesse Großbritanniens lag. Normalerweise haben diese Posten einen erheblichen geheimdienstlichen Bezug, was darauf hindeutet, dass Jeffersons Verdienste und Fähigkeiten wohl doch eher im Bereich der Geheimdienstarbeit lagen. Jeffersons Kollegen in Europa waren der höchst suspekte Benjamin Franklin und John Adams.

Später diente er als US-Vizepräsident und Präsident, wobei er einerseits den Eindruck aufrechterhielt, die USA eigenständig zu halten ggü. Großbritannien, andererseits aber den Franzosen massiv schadete, was im Interesse der Briten lag. 1798 kam es zum sogenannten „Quasi-Krieg“ auf den Meeren zwischen den USA und Frankreich, denn die USA weigerten sich hartnäckig, ihre Schulden bei den Franzosen zu begleichen. Die monarchische Regierung Frankreichs hatte sich schließlich Jahre zuvor von Benjamin Franklin überreden lassen, einen Haufen Geld zu investieren in die Amerikanische Revolution, um damit Großbritannien zu schaden. Dann hatten britische Geheimdienste und höchstwahrscheinlich auch die USA verdeckt die Französische Revolution gefördert. Hinterher erklärten die neugeformten USA, dass man die Kredite an Frankreich nicht zurückzahlen werde, da die Kredite ja von der alten, untergegangenen französischen Monarchie gewährt worden waren. Die wütenden Franzosen beschlagnahmten daraufhin hunderte amerikanische Handelsschiffe und die USA schufen ihrerseits die US-Kriegsmarine. Die Kämpfe endeten erst, als Napoleon Bonaparte einen strategischen Rückzieher machte und einen Vertrag aushandelte. Jefferson schickte 1801 Robert R. Livingston nach Frankreich, um über Gebietskäufe zu verhandeln. Frankreich besaß immer noch gigantische Gebiete auf amerikanischem Boden, während die USA noch auf die Ostküste beschränkt waren, hatte aber nicht das Geld und den Willen, um das Territorium zu halten und zu entwickeln. Livingston galt ebenfalls als einer der Gründerväter der USA und war an der Ausarbeitung der Unabhängigkeitserklärung beteiligt gewesen. Er entstammte der höchst einflussreichen und verdächtigen Livingston-Familie, die adelige Wurzeln hatte und mit Clans wie Schuyler und Van Rensselaer verbunden war. Robert hatte am King’s College (später Columbia University) studiert, das vom britischen König etabliert worden war, und übte als Freimaurer die Position des Großmeisters der Großloge von New York aus. Die USA konnten schließlich den Franzosen riesige Gebiete in Amerika für einen Spottpreis abkaufen und damit das US-Gebiet verdoppeln. Innenpolitisch verfolgte Jefferson das Ziel, Schulden abzubauen und Korruption zu bekämpfen, um das Land einigermaßen stabil zu halten, denn die offiziellen Währungen und privaten Banken taugten meistens nichts. Dafür wird Jefferson heute noch gefeiert und als Vorbild betrachtet, obwohl klar ist, dass er zuallererst der Vertreter der Interessen einer wohlhabenden Schicht war.

Krypto

Ein deutlicher Hinweis auf einen geheimdienstlichen Hintergrund ist das fortschrittliche Chiffriergerät „Wheel Cypher“, das Jefferson erfunden haben soll. Die zylindrische Form mit den einzelnen Scheiben, durch die ein hoher Grad an Verschlüsselung erreicht werden kann, war für die damalige Zeit eine absolute Sensation. Fast baugleiche Geräte wurden noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von den USA benutzt. Es heißt, Jefferson und die damaligen US-Behörden hätten diese Errungenschaft aber nicht eingesetzt, sondern sich auf altbackene Codes verlassen. Erst rund 100 Jahre nach Jefferson seien solche Geräte verwendet worden bei Streitkräften, Geheimdiensten und Diplomaten.

1922 wurden – angeblich aus Zufall – Jeffersons alte Dokumente zu seiner Maschine gefunden in der Library of Congress und der Bauplan wurde verwendet für die M-94 des US-Militärs. A

Die britische Royal Society und die American Academy of Arts and Sciences, bei der Jefferson Mitglied war, brachten seit Ewigkeiten die besten Wissenschaftler zusammen und es ist zu vermuten, dass dabei auch geheime Netzwerke existierten, um den Eliten den entscheidenden Vorteil zu verschaffen.

Der Heuchler

Historiker werteten vor wenigen Jahren neue Primärquellen aus über Jeffersons Privatleben und Ruhestand auf seinem riesigen Landgut Monticello in Virginia. Das Ergebnis: Der Lebensstil von Jefferson war genau das Gegenteil von den berühmten Reden, die er schwang:

  • Er predigte, dass alle Menschen gleich erschaffen worden seien, aber er war in die Ostküsten-Elite hineingeboren worden und lebte im Luxus wie ein Aristokrat mit vielen Sklaven
  • Er predigte Demokratie, aber die USA wurden beherrscht von einer kleinen Kaste an ultrareichen Familien
  • Er predigte Sparsamkeit und wetterte gegen Verschuldung, war aber selbst verschwenderisch und ständig verschuldet
  • Er predigte Freiheit, beutete aber seine teils minderjährigen Sklaven rücksichtslos aus als Arbeitskräfte und für Sex

Die Zustände auf seinem Landgut wurden von schmierigen Historikern als harmonisch und fortschrittlich beschrieben, obwohl er beispielsweise in einem seiner Betriebe männliche Kindersklaven unter Gewaltandrohung zwang, tausende Nägel pro Tag herzustellen. Wer 10.000 Nägel schaffte, bekam mehr Essen und Privilegien, wer unter 5000 Nägeln lag, wurde geschlagen und bekam die Essensrationen gekürzt. Es gab einen ähnlichen Betrieb für Mädchensklaven. Als zwischen zwei Jungen ein Streit ausbrach und ein Bündel Nägel verlorenging, wurde der eine Junge ausgepeitscht und der andere in den Süden verkauft. Der Historiker Wiencek zitiert aus einem Report von der Plantage an Jefferson, dass die Nagelfabrik gut laufen würde, weil die „Kleinen“ im Alter zwischen 10 und 12 Jahren vom Aufseher ausgepeitscht würden, wenn sie die Arbeit schwänzen. Als Machtpolitiker äußerte sich Jefferson eine Weile lang öffentlich gegen die Sklaverei, bevor er zu Beginn der 1790er Jahre zu dem Thema immer schweigsamer wurde. Wenn Zeitungen über ihn die Tatsache berichteten, dass er eine seiner Sklavinnen mehrfach geschwängert hatte, hetzte er seine Anwälte auf diese Zeitung, was ihn viel zu viel Geld kostete. Sein Ausspruch, laut dem „der Baum der Freiheit von Zeit zu Zeit gedüngt werden müsse mit dem Blut von Patrioten und Tyrannen“, ging in die Geschichte ein und wird heute immer noch von Patrioten und sogar Terroristen zitiert. Aber jedes Mal, wenn Truppen des britischen Königs sich näherten, nahm der Bürokrat Jefferson schnellstmöglich die Beine in die Hand und türmte auf dem schnellsten Pferd, das ihm zur Verfügung stand. Das Sklavenmädchen Sally Hemings zog mit nur 14 Jahren bei ihm in der Residenz in Paris ein. Ihr wichtigster Job war nicht, Kaffee zu kochen. Aufzeichnungen aus Monticello deuten stark darauf hin, dass er mit mindestens einem weiteren Sklavenmädchen eine sexuelle Beziehung hatte. Ab welchem Alter er sich an den Mädchen verging und auf welche Art dies ablief, können wir nur vermuten. Die weniger hübschen Mädchen mussten in der Spinnerei arbeiten. Der Historiker Wiencek schrieb, dass Monticello bald bevölkert war von einer Reihe von Leuten, die zur Hälfte aussahen wie Jefferson und zur anderen Hälfte wie die Sklaven. Seine beiden Neffen Lilburne und Isham Lewis gerieten in massive Schwierigkeiten. Die zwei waren Farmer in Kentucky, die zu viel soffen und trotz ihrer wohlhabenden Herkunft ständig in finanziellen Schwierigkeiten waren. Am 15. Dezember 1811 ließ ihr 17-jähriger Sklave einen Krug Wasser fallen, worauf sie ihn in die Küche schleiften, am Boden festketteten und zerhackten. Den anderen Sklaven wurde befohlen, die Leichenteile im großen Kamin zu verbrennen. Durch Zufall ging das Feuer zu früh aus und später wurde in der Umgebung ein Hund gesichtet mit dem Schädel des Toten. Die beiden Brüder wurden des Mordes angeklagt, flüchteten, einer erschoss sich selbst, der andere wurde wieder verhaftet, floh aber erneut und wurde nie wiedergesehen. Ob ihm von einflussreichen Verwandten und Freimaurern in den Behörden geholfen wurde, unterzutauchen, ist eine Interessante Frage. Jefferson schwieg zu der Affäre. Er bekannte sich nie zu einer Freimaurerloge und er tritt nicht in den Mitgliederlisten von Virginia auf. Aber Dr. Joseph Guillotin berichtete, dass Jefferson bei Logentreffen anwesend war der berüchtigten Pariser Loge „Les Neuf Sœurs“, wo sich auch Benjamin Franklin herumgetrieben hatte und die in die Französische Revolution verwickelt war. Eine Loge in Virginia hieß Jefferson Lodge No. 65. Nach seinem Tod veranstalteten zwei Großlogen zu seinen Ehren Totenriten.

Quellenverzeichnis:

http://blogs.lt.vt.edu/classicalcryptographyintheamericanrevolution/2014/03/17/cornwallis-and-lovell-ciphers/

The Thomas Jefferson Papers Series 1. General Correspondence. 1651-1827. Thomas Jefferson, no date, Cipher Wheel, Notes and Copy

http://hdl.loc.gov/loc.mss/mtj.mtjbib025756

http://allthatsinteresting.com/thomas-jefferson-dark-side

AlexBenesch
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