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Mao war Stalins Strohmann für die Besatzung Chinas

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Doak Barnett berichtete 1949, dass in Peking genauso viele Porträts von sowjetischen Führern wie von chinesischen Führern hingen. Neben der chinesischen Flagge hing die sowjetische. Zeitungen und Radiosender in China priesen Stalin und die UdSSR. Maos rechte Hand, Liu Shaoqi, tourte durch sowjetisches Gebiet, traf sich sechsmal mit Stalin und hatte Meetings mit führenden Ministern. Er brachte hunderte sowjetische „Berater“ (eher Besatzer) mit nach Hause. Selbst der „lange Marsch“, den Mao zu einer Gründungslegende umfunktioniert hatte, war von den Sowjets bezahlt worden mit mexikanischen Silberdollars. Stalin verleibte sich neue Territorien ein in geheimen Anhängen von Abkommen mit China und ließ den chinesischen Steuerzahler/Bauern aufkommen für die Bezahlung von den vielen sowjetischen Beratern. Der Historiker Paul Wingrove schrieb:

„Maos siegreicher, unabhängiger, revolutionärer Staat wurde ziemlich ähnlich behandelt wie die [von Russland] eroberten Gebiete in Osteuropa.“

China schien einfach wie Territorium, dass von den Russen besetzt wurde, allerdings ohne große russische Truppenverbände und Horden von Panzern überall, sondern hauptsächlich mit geheimdienstlichen Netzwerken und vertraglichen Absicherungen. Russische Berater besetzten die luxuriösesten Vorstädte und Clubs, saßen in allen Ministerien als Überwacher an Schlüsselstellen. Diese tiefe Penetration Chinas durch russische Geheimdienste war nicht mehr rückgängig zu machen. Selbst die späteren Säuberungsaktionen waren nicht dazu geeignet, die Situation zu verändern, sondern hatten eher das Potenzial, sie zu verschlimmern und diejenigen Parteifunktionäre zu beseitigen, die sich wirklich von Russland loslösen und/oder einen netteren Sozialismus umsetzen wollten. Nach wenigen Jahren hatten sich die bessergestellten kommunistischen Parteikader an eine gewisse Stabilität und an Privilegien gewöhnt und verloren Biss und Bereitschaft für mehr Brutalität. Solche Kader in China konnte Moskau nicht brauchen.

„In jedem Bereich, von der Staatssicherheit, städtischen Infrastruktur, Kaderausbildung, Wirtschaftsaufbau, ideologischer Arbeit bis hin zur Schwerindustrie, kopierte China die Sowjetunion.“

Warum ging dann kein gewöhnlicher Historiker systematisch der Frage nach, ob China eine russische Kolonie war? Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS wurde zur Haupt-Informationsquelle in China und die sino-sowjetische Freundschaftsgesellschaft wurde mit 120.000 Standorten so etwas wie ein Freimaurerlogen-System, so wie die Kolonialmacht Britannien einst das Freimaurertum samt Schwesterorganisationen bzw. Tarnorganisationen in ihren Kolonien etablierte. Als der Koreakrieg startete, erhöhte sich die Präsenz russischer Truppen und Gerätschaften in China. Die Sowjets lieferten die Panzer, die Militärexperten, die Marionette Kim Il-sung und was sonst noch nötig war für die Invasion Südkoreas. Unter den übelsten Bedingungen wurde gekämpft und Mao opferte bereitwillig hunderttausende Soldaten, von denen so manche der Kälte von bis zu minus 30 Grad Celsius und der Unterernährung zum Opfer fielen. Richtige gefütterte Stiefel oder Schuhe hatten sie nicht. Die Extrakosten wurden abgewälzt auf die chinesischen Bauern, die Getreide als Steuerzahlungen abgeben mussten, wie im alten Römischen Reich oder im mittelalterlichen Europa, um für das stehende Heer zu bezahlen. Der eigene Status in der Parteihierarchie legte fest, welche Menge und Qualität das Essen hatte, das man bekam, der Tabak, das Schreibpapier und die Gesundheitsversorgung. Führende Kader hatten Leibärzte und schickten ihre Kinder nach Moskau. Auf dem Land lebten Familien, deren Oberhäupter der kommunistischen Partei angehörten, wie reiche Farmer und Großgrundbesitzer, heuerten Bauern an, verlangten hohe Zinsen von Bauern und machten sogar Spekulationsgeschäfte. Immer weitere Millionen Bauern lebten am Existenzminimum, was Kalorienzufuhr anbetraf, oder bereits darunter. Der Staat häufte nur mehr Schulden an und wurde noch abhängiger von den Sowjets, die aber auch nicht wirklich produktiv waren unterm Strich. Die nächste Stufe der Landreform war so krass, dass sie einer Art Kriegserklärung an die Bauern gleichkam. Nach Stalins Tod 1953 soll Mao befreit gewesen sein von sowjetischem Einfluss, heißt es von den gewöhnlichen Historikern, was eine ziemlich absurde Vorstellung ist. Niemand war stalinistischer als Mao, niemand kopierte Stalin so wie Mao, niemand sonst agierte so in China, als wenn Stalin und der Kreml für alles die Handlungsanweisungen vorgaben. Ähnlich wie Hitler scheute er einen geregelten Tagesablauf und überließ die zahllosen lästigen Details einer Schar von Parteifürsten und deren untergeordneten Horden von Administratoren. Kang Sheng, der vom sowjetischen Geheimdienst ausgebildet worden war, jagte vermeintliche Verräter an der kommunistischen Sache im Auftrag von Liu Shaoqui, der schon 1921 in die Sowjetunion gegangen war und zum zweithöchsten Funktionär unter Mao wurde. Der „Vorsitzende“ himself war bereits ein ziemliches Wrack, tablettensüchtig, psychisch krank, geplagt von unregelmäßigem Schlaf und heftigen Stimmungsschwankungen. Falls er urplötzlich an Krebs erkranken würde, einen Herzinfarkt erlitt oder einen Schlaganfall, hätte er problemlos ersetzt werden können. Wäre er für Moskau ein Problem geworden, hätte er dezent vergiftet werden können. Der Staat und der Sicherheitsapparat waren viel zu komplex geworden, als dass Mao auch nur den Hauch eines Überblicks hätte behalten können. Liu Shaoqui war der Ansicht, dass man sich für die Etablierung eines kompletten sozialistischen Systems Zeit nehmen solle. Jeder Trottel hätte wissen müssen, dass die Zwangskollektivierung in der Sowjetunion ein Rohrkrepierer gewesen war, während die Vereinigten Staaten von Amerika im Wohlstand schwammen, mehr Kriegsgerät im Zweiten Weltkrieg produziert hatten als alle anderen Kriegsteilnehmer zusammengenommen und gewöhnliche Bürger geräumige, ps-starke Autos fuhren. Mao forderte den kompletten Sozialismus, und zwar jetzt gleich und sofort: Zerstörung der letzten Unternehmen, Zwangskollektivierung der Bauern und eine Gehirnwäsche namens „Gedankenreform“. Im Prinzip setzte Mao die Zivilisation in China zurück auf den Stand eines europäischen Kolonialreichs vor den 1800er Jahren, wo Leibeigenschaft herrschte, wo es eine Bevölkerungsklasse an kompletten Sklaven (in den Kolonien) gab und wo immer wieder haufenweise Menschen unnötig sterben mussten. In Europa dezimierte eine Reihe an Kriegen zwischen Fürstentümern und Königreichen die Bürger. In China war es der Krieg zwischen dem Staat und herbeihallunizierten Klassen an Rückständigen, Imperialisten und Spionen. Ein paar Prozent der Chinesen landeten in Arbeitslagern des Laogai und waren somit Sklaven mit hoher Sterblichkeitsrate, genau wie die Afrikanersklaven der europäischen Kolonialmächte. Erst im Laufe von mehreren Jahrzehnten wurden die Zustände in China stufenweise gelockert und eine Art Mittelschicht durfte existieren, neben einem rudimentären Kapitalismus abseits der Schlüsselindustrien. Ähnlich wurden die Zustände in Europa gelockert in den 1800er Jahren und es durften sich kapitalistische Strukturen entwickeln. Vielleicht hatte dieses Stufenmodell für die erfolgreichsten Adelshäuser (Welfen, Wettiner und Reginare) so gut funktioniert, dass man es in der Sowjetunion und dann in China wiederholte. Das chinesische Laogai-System war eine Kopie des sowjetischen Gulags und genauso eine menschliche wie wirtschaftliche Katastrophe. In den USA gelang mit überschaubarem Personalaufwand und neuesten Maschinen viel mehr an Bauprojekten als China mit Millionen Sklaven zustande brachte. Die Kommunisten gaben vor, alles neu und alles anders zu machen als die althergebrachten kapitalistisch-imperialistischen Adels-Kolonialreiche in Europa und Nordamerika. Aber in Wirklichkeit kopierten die Kommunisten praktisch alles, was der Adel in der Vergangenheit erfolgreich erprobt hatte.  

AlexBenesch
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