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Afghanistan sollte eigentlich in den 1990ern wie Saudi Arabien werden, aber die USA und Russland änderten ihren Plan

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Die USA und ihre Satellitenstaaten Saudi-Arabien und Pakistan hatten eigentlich alles vorbereitet, um nach dem Ende der Sowjetunion aus Afghanistan eine Art Kopie von Saudi-Arabien zu machen. Die Taliban und al-Kaida waren aufwändig aufgebaut worden, die Pipeline-Projekte waren ready to go und die Taliban hatten sogar die Frau des Neffen des ehemaligen CIA-Direktor Richard Helms als Sprecherin bzw. Diplomatin in New York rekrutiert.

Die USA und Russland benötigten jedoch für die nächsten 20 Jahre einen neuen Feind dringender, als man eine afghanische Kopie von Saudi-Arabien benötigte. 2000 und 2001 liefen bereits Verhandlungen, um ggf. eine Militäraktion in Afghanistan durchzuführen. Was es noch brauchte, war ein schockierendes Ereignis, um die Welt davon zu überzeugen, dass es einen neuen Feind gab, gegen den man Krieg führen müsse.

20 Jahre später scheint man den ursprünglichen Plan umzusetzen, Afghanistan zu einem neuen Saudi-Arabien zu machen.

Die WELT berichtet sogleich, dass Merkel und Laschet es befürworten, Verhandlungen mit den Taliban aufzunehmen. Es sei eine Illusion, dass man die Taliban ausgrenzen könnte.

1978 leitete die Sowjetunion einen Staatsstreich in Afghanistan durch die PDPA-Partei. Das verwendete afghanische Personal hatte selbstverständlich militärisches und geheimdienstliches Training durch die Sowjets erhalten. Die neue Marionettenregierung war aber unbeliebt und vergraulte sowohl die religiöse Bevölkerung als auch alteingesessene Feudalherren.

Die USA brauchten logischerweise einen radikalisierten Islam als revolutionäre Aufstandsbewegung. Aus dem Koran und den Hadithe-Überlieferung nahm man die Versatzstücke und setzte ein maßgeschneidertes Puzzle zusammen. Die USA gaben Millionen $ aus für radikale Schulbücher, die auch noch später von den Taliban verwendet wurden.

CIA-Ausbildungskurse formten sowohl die Taliban als auch al-Kaida. Scheich Mohammed bin Laden leitete ein großes Bauunternehmen im arabischen Raum. In den späten 1970er Jahren führte dann der Sohn Osama die Geschäfte. Die Familie kooperierte begeistert mit den Amerikanern, um die Sowjets aus Afghanistan zu vertreiben. Vertraglich abgestimmt mit der CIA bauten die Bauunternehmer des Bin Laden Clans den Tora Bora Komplex.

Grünes Licht für al-Kaida kam von pakistanischen Generälen und dem pakistanischen Geheimdienst ISI. Der pakistanische Geheimdienst war die Kreation des britischen Empires und Major General Sir Walter Joseph Cawthorn. Es erfolgte die Ausbildung von 10.000 al-Kaida-Kämpfern durch amerikanische Green Berets und Navy SEALS.

Al-Kaida wurde sogar eine internationale Organisation mit Strukturen in verschiedenen Ländern. Besonders wichtig dabei war die Finanzierung und das konspirative Bewegen von Geld. Die Aufsicht hatte die CIA, damit man al-Kaida in verschiedenen Ländern einsetzen konnte nach den Wünschen der US-Außenpolitik.

1991 gab es Meetings zwischen der CIA, dem saudischem Geheimdienst und Bin Laden. Die Saudis akzeptierten die Präsenz von 300.000 US-Soldaten und dies hätte laut dem offiziellen Narrativ zum Bruch geführt. Osama musste aber zwangsläufig umringt gewesen sein von Agenten der CIA, des Saudi-Geheimdienstes und Pakistans ISI.

Verschiedene Gruppen fusionierten zu den Taliban, die dann dann Afghanistan erobern konnten. Hilfe kam auch von dem US-Konzern Unocal, einer der Hauptakteure im CentGas-Konsortium, das versuchte, die Transafghanistan-Pipeline zu bauen. In den 1980er Jahren hatte CIA-Chef Bill Casey die Vorgehensweise des Geheimdienstes, Informationen durch reisende Geschäftsleute zu erhalten, wiederbelebt. Marty Miller, einer der Top-Manager von Unocal, führte ab 1995 Verhandlungen in mehreren zentralasiatischen Ländern und lieferte die auf diesen Reisen gewonnenen Informationen freiwillig an die CIA-Station in Houston. Unocal mietete ein Haus im Zentrum von Kandahar direkt gegenüber von einem von Osama bin Ladens neuen Anwesen. In der Nähe befand sich auch das pakistanische Konsulat, in dem Offiziere des Geheimdienstes ISI untergebracht waren. Der französische Journalist Richard Labeviere sagte in Bezug auf die späten 1990er Jahre:

„Die Sicherheitskräfte von CIA und Unocal … stellten mehreren Taliban-Milizen militärische Waffen und Ausbilder zur Verfügung …“

Beamte des US-Außenministeriums förderten offen die geplante Pipeline, und der ehemalige Außenminister Henry Kissinger diente als Unocal-Berater.

Osama bin Laden hatte einen Deal mit den Pakistanis und ging nach Afghanistan zu den Taliban. Die diplomatische Anerkennung der Taliban als „rechtmäßige“ Regierung Afghanistans erfolgte durch Pakistan, Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Alle drei Staaten waren abhängig von den USA.

Geld für die Taliban floss munter zwischen den Jahren 1994 und 2000. Es gab diplomatische Besuche hin und her. Ein US-Diplomat hoffte 1997, dass sich Afghanistan entwickeln werde wie Saudi Arabien. Die Taliban rekrutierten Laili Helms als Sprecherin in New York. Ihr Mann war der Neffe von Richard Helms, dem ehemaligen CIA-Direktor.

Eigentlich stand alles bereit dafür, Afghanistan zu einer Kopie Saudi-Arabiens zu machen. Aber irgendwer schien den Plan geändert zu haben. Die USA brauchten für die nächsten 20 Jahre einen neuen Feind; solange bis die Russen sich erholen und die Chinesen zu einer Supermacht werden. Ein neuer Feind für 20 Jahre wurde dringender benötigt als eine afghanische Kopie von Saudi Arabien.

Die USA hatten vor den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001 fast ein Jahrzehnt lang die Militärausgaben gekürzt. Der Anteil der Militärausgaben am Bruttoinlandsprodukt war im Vergleich zu dem Höhepunkt während des Vietnamkrieges auf weniger als ein Drittel geschrumpft und auf weniger als die Hälfte des Wertes der Reagan-Jahre. In den zehn Jahren nach den Terroranschlägen haben sich die Militärausgaben in absoluten Zahlen auf 700 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt, was etwa 20 % der gesamten Staatsausgaben entspricht. Im Jahr 2011 erreichten die Militärausgaben des Landes mit 19,6% der gesamten Bundesausgaben ihren Höhepunkt und machten etwa 4,6% des BIP aus. Bis 2020 war sie auf 11% der gesamten Bundesausgaben gesunken und machte 3,5% des BIP aus.

Jetzt im Jahr 2021 benötigt man Afghanistan vielleicht nicht mehr als Feind und es scheint, als würde nun mit 20 Jahren Verspätung der ursprüngliche Plan umgesetzt, Afghanistan zu einer Kopie von Saudi-Arabien aufzubauen.

In den 1990ern wurden diverse Anschläge öffentlich zurückgeführt auf das Netzwerk von Bin Laden. Der Experte Nafeez Ahmed meint, die Taliban hätten sich zu stark zerstritten und wären zu gierig geworden, was das Pipeline-Projekt gefährdet hätte. Die USA verhandelten Ende 2000 verstärkt mit den Russen und Indien, um ggf. eine Militäraktion in Afghanistan durchzuführen.

Es ist nicht sonderlich wahrscheinlich, dass man keine Disziplin durchsetzen konnte in Afghanistan. Das naheliegende Hauptmotiv der USA war die Notwendigkeit, einen neuen Feind zu haben für 20 Jahre. Russland hatte nach ominösen Anschlägen 1999 selbst einen Krieg gegen den radikalen Islam losgetreten in Tschetschenien und man hatte mit Schamil Bassajew eine ähnliche Figur wie Bin Laden. Russland profitierte selbst massiv von dem Krieg gegen den islamischen Terror und half den USA nach 9/11.

 CNN berichtete 2002:

„In einer erstaunlichen Entscheidung koordinierte der russische Präsident mit den zentralasiatischen Nationen, um den US-Streitkräften erstmals die Nutzung von Militärbasen der ehemaligen Sowjetunion zu ermöglichen. Weitere Zugeständnisse von Putin folgten.

Russland durfte im Gegenzug Mitglied der G8-Staaten werden und immer mehr Gas und Öl an Europa liefern und damit Milliardenprofite erwirtschaften, mit denen das russische Militär und die Geheimdienste erneuert werden konnten. Ruslan Martagow, der Sprecher einer von Moskau installierten Regierung in Tschetschenien gewesen war, meinte:

„Der 11. September war ein unerwartetes Geschenk für Herrn Putin“, sagt Martagov. „Von da an nannte er den Kampf gegen die tschetschenische separatistische Bewegung im Nordkaukasus einen „Kampf gegen den internationalen Terrorismus“.

Im Mai 2001 trafen sich Funktionäre vom US-Außenministerium, aus dem Iran, Deutschland und Italien in Genf, um eine Strategie abzusprechen, um die Taliban zu stürzen und die Theokratie dort zu ersetzen mit einer breiter aufgestellten Regierung.

Bereits bei einem Treffen in Moskau Anfang Juni 2001 deutete Präsident Putin gegenüber den CIS-Nationen an, dass es eine Militäraktion gegen die Taliban geben könnte.

Alles was es noch brauchte, war ein schockierendes Event, um die Welt davon zu überzeugen, dass ein Krieg alternativlos sei. In den gewöhnlichen Verschwörungsmedien spielte Russland zu dem Zeitpunkt von 9/11 entweder gar keine Rolle oder nur eine sehr geringe. Sogar später, als die Russen tiefer in westliche Verschwörungsmedien eindrangen und Putin als eine Art politischen Messias inszenierten, verrieten russische Quellen kein bedeutendes Geheimnis über 9/11.

AlexBenesch
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