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Anschlag am Kabul Airport: Wenn die Taliban plötzlich die Rolle der Gemäßigteren spielen

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Bild: john smith 2021/Shutterstock.com

Kommentar

Bombenanschläge am Flughafen von Kabul haben im Bruchteil einer Sekunde die Diskussion verändert: Zuvor fürchtete die Welt primär die Taliban und deren neu-gewonnenen militärischen Kapazitäten. Danach fürchtet man die Gruppe ISIS-K, welche sich völlig kompromisslos gibt und selbst die Taliban für zu gemäßigt hält. Den Taliban kommt der Anschlag auf gewisse Weise gelegen, denn er lieferte die willkommene Ablenkung und lässt die Taliban im Kontrast vernünftiger und stabilisierend aussehen. Für ISIS-K ist es eine Machtdemonstration, Werbung für neuen Support und die Message, dass man eines Tages den Taliban Afghanistan entreißen könnte.

Gibt es gar eine geheime Zusammenarbeit zwischen den beiden Gruppen? Die Taliban brauchen schließlich einen inneren Feind im Land, weil man nicht einfach stur Ungläubige bekämpfen will so wie früher, sondern vielleicht eher eine Art Saudi-Arabien werden möchte mit Öl statt seltenen Erden. Die Taliban-Kommandeure mögen so viel beteuern wie sie möchten, dass sie sich als Sieger fühlen wenn sie nur Guerillakrieg machen in Endlosschleife, statt in klimatisierten Palästen leben zu wollen.

Um eine Art Saudi-Arabien zu werden, brauchen die Taliban eine Abgrenzung zum 100%-Scharia-Radikalismus. Fast kein Land auf der Erde hat die Scharia zu 100% in staatliche Gesetzestexte übernommen. Eine halbe Scharia ist für die Taliban besser als gar keine Scharia.

Vielleicht finanzieren die Amerikaner nun extrem radikale Gruppen, um die Taliban zu schwächen, Afghanistan zu destabilisieren und die umliegenden Länder zu destabilisieren, die pro-russische Regierungen haben. Vielleicht mischen Russland und China heimlich mit, um in größerem Umfang dort einzugreifen zu einem späteren Zeitpunkt.

Wer ist ISIS-K?

ISIS-K ist ein gewisses Mysterium. Es handelt sich um einen selbsternannter Zweig des Islamischen Staates im Irak und der Levante (ISIL), der in Südasien und Zentralasien aktiv ist, obwohl ISIL jede Verbindung bestreitet. Ist diese Distanzierung echt und ISIS-K hat einen nebulösen Hintergrund? Oder ist die Distanzierung vorgetäuscht um nicht haftbar gemacht zu werden für die Aktionen von ISIS-K?

Die Gruppe gibt es erst seit Januar 2015. Der Anführer, der zuvor bei Tehrik-i-Taliban Pakistan (TTP) war, Hafiz Saeed Khan, sowie sein Vize, der ehemalige afghanische Taliban-Kommandant Abdul Rauf Aliza, sind bereits tot.

Für die Supermächte ist es verhältnismäßig billig, Container voller Waffen und Nachtsichtgeräten an radikale Gruppen zu liefern, sowie Daten aus der Satellitenaufklärung. Schwieriger ist es, konstant zu überwachen, dass Radikale kein Biowaffenprogramm aufbauen. In der ganzen Region gibt es Fledermäuse und andere Tiere, die Viren in sich tragen, die im Labor weiterentwickelt werden können, sodass sie gefährlich werden für Menschen.

AlexBenesch
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