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Der Militär-Supercomputer hinter den Sachstandsberichten des IPCC

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Ohne Computercode geht nichts in der Klimaforschung. Ein grundlegendes Problem dabei ist, dass die Klimaforscher meistens nichts oder zu wenig von Code verstehen und die Coder wiederum nichts vom Klima verstehen. Dazu kommt noch, dass die wichtigsten Klimamodelle vom britischen Hadley Centre stammen, das wiederum zum UK Met Office gehört, das wiederum durch und durch militärisch ist. Die HadGEM3-Software, die einen entscheidenden Einfluss hat auf die gesamte Klimaforschung und die Sachstandsberichte des IPCC, verbindet diverse einzelne Modelle zu einem großen Ganzen zusammen. Die „Met Office Unified Model Atmosphärenkomponente“, das „NEMO Ozeanmodell“ und das „Los Alamos Meereismodell (CICE)“ wurden kombiniert unter Verwendung des „OASIS Kopplers“. In einem wissenschaftlichen Paper erklären Forscher die Fortschritte bei der Entwicklung von HadGEM3. Fast alle der Forscher stammen vom Hadley Centre. Einer namens E.C. Hunke ist vom Los Alamos National Laboratory in den USA, das die Atombombe entwickelt hatte und Atomwaffentests am Computer simuliert.

https://noa.gwlb.de/servlets/MCRFileNodeServlet/cop_derivate_00027546/gmd-4-223-2011.pdf

Das UK Met Office verrät nicht allzu viel über sich selbst auf der offiziellen Webseite und erwähnt nur kurz den Gründer, Vice-Admiral Robert FitzRoy und die die Rolle, welche Wettervorhersagen spielten für die Invasion der Normandie. Schlägt man FitzRoy auf wikipedia nach, erfährt man, dass er vom britischen König Charles II. abstammt, dass seine Mutter die Halbschwester war vom britischen Außenminister Robert Stewart Viscount Castlereagh aus dem Kronrat. FitzRoy war zudem Mitglied der adeligen Wissenschaftsgesellschaft Royal Society. Im Netz findet sich ein Bericht von 2007 mit dem Titel „Hadley Centre Review 2006: Supercomputing“, der für das britische Verteidigungsministerium und das Ministerium für Umwelt, Lebensmittel und Landwirtschaft erstellt wurde von „Risk Solutions“ und der University of Manchester. Eigentlich soll dieser Bericht nur nach Einholung einer speziellen Erlaubnis an andere Personen weitergereicht werden. Bereits im zweiten Absatz der Einleitung heißt es, dass Britannien die „führende Position in der globalen Klimawandel-Agenda“ hätte. In der Öffentlichkeit wird weltweit der falsche Eindruck erweckt, die Klimaforschung sei international und neutral. Die Supercomputer des Hadley Centres zur Berechnung des Wetters und des Klimas verbrauchen die Hälfte des Budgets, das das Verteidigungsministerium und das Ministerium für Landwirtschaft zur Verfügung stellen für Hadley. Teure Supercomputer kosten eine Menge Geld und sind nach Jahren bereits veraltet, weil neue Computer für denselben Preis deutlich mehr Leistung haben. Die Experten erklären, dass das neue Modell 1600 Mal leistungsfähiger ist, als der alte.

„Das Gremium war sich einig … dass Hadley selbst mit der vorgeschlagenen Investition des Met Office in einen neuen Supercomputer im Jahr 2008 in Rückstand geraten war und weiter hinter andere Klimaforschungsorganisationen in Bezug auf Computerressourcen zurückfallen würde.

Es klingt nach klassischem Wettrüsten. Heute verfügt das Met Office über drei Cray XC40 mit insgesamt 460.000 Prozessorkernen, die eine Spitzenleistung von 14 Petaflops erreichen. Es ist derzeit die schnellste Maschine der Welt für die Wetter- und Klimamodellierung. Cray gehört zu dem amerikanischen Großkonzern Hewlett Packard und der Gründer Seymour Cray, der im Zweiten Weltkrieg für das US-Militär bei der Entschlüsselung der geheimen Kommunikationen der japanischen Marine half. Nach einem weiteren Studium arbeitete er für Engineering Research Associates (ERA), eine Privatfirma für Codebrecher-Computer, die aufgebaut wurde mit dem Geld von dem Investor John Parker, der in der Vergangenheit eine Tochterfirma finanziert hatte von Chase Aircraft, der Hersteller von Militärflugzeugen. Sogar der Anführer der US-Marine und spätere Verteidigungsminister der USA, James Forrestal, gab seinen Segen für die neue Firma ERA, die im Auftrag der Marine Codebrecher-Computer baute. Das United States Naval Computing Machine Laboratory (NCML) hatte bereits 1943 mehr als 120 Hochgeschwindigkeitsexemplare einer Codebrecher-Maschine produziert, die speziell ausgerichtet war auf die von deutschen Ubooten verwendete Esigma-M4, die im Gegensatz zur gängigen Enigma vier statt drei Walzen hatte und somit nur mit mehr Aufwand geknackt werden konnte. Es gelang dadurch u.a. die Versenkung von elf der achtzehn deutschen Versorgungs-Uboote, wodurch die Atlantik-Uboote nicht mehr auf See versorgt werden konnten mit Treibstoff, Ersatzteilen und Munition, sondern immer wieder zur französischen Westküste zurückkehren mussten.  

Bild: Die sogenannte „Desch-Maschine“ im National Cryptologic Museum

ERA baute unter anderem die maßgeschneiderte Maschine „Demon“ um eine bestimmte sowjetische Verschlüsselung zu knacken. Als die Sowjets ihre Verschlüsselung änderten, war Demon sofort nutzlos und es entstand der Wunsch nach universell einsetzbaren Computern, auf denen man verschiedene Programme (Software) installieren und laufen lassen konnte. So brauchte man nicht gleich den ganzen Computer wegwerfen, sondern nur die obsolet gewordene Software. Die Spionagebehörde NSA erhielt im September 1953 mit ATLAS II einen solchen universellen Computer von ERA. Zu dem Zeitpunkt war die gesamte Existenz der NSA geheim. Auch die Kollegen

Auch die Kollegen von Seymour Cray waren in der Vergangenheit Codebrecher gewesen für die Marine. Die Chefs der Firma ERA waren offiziell Howard Engstrom, ein Mathematikprofessor der Yale-Universität der im Zweiten Weltkrieg die Forschung bei der Marine geleitet hatte fürs Codebrechen, sowie William Norris, der für die Marine an Methoden geforscht hatte zur Aufspürung von U-Booten. Der heutige Mutterkonzern des Supercomputer-Herstellers Cray Inc. ist Hewlett-Packard. Die meisten kennen den Namen von Computer-Druckern und PCs. Bill Hewlett und David Packard arbeiteten während dem Zweiten Weltkrieg an Radar-Abwehr und an Abstandszündern für Artilleriegeschosse. Hewlett diente zudem noch als Offizier in der Fernmeldetruppe „Army Signal Corps“, die auch für Wetterberichte zuständig war und aus der später der Nationale Wetterdienst hervorging, der zu NOAA gehört, die wiederum eine der wichtigsten Behörden der Welt im Bezug auf Klimaforschung ist.  

David Packard trat 1968 von dem Posten des Geschäftsführers von Hewlett-Packard zurück, weil er einen neuen Job bekommen hatte, oder eher eine neue Berufung: Vize-Verteidigungsminister der USA unter Präsident Richard Nixon. Packard legte fest, unter welchen Ausnahmen das Militär im Inland für Polizeiaufgaben eingesetzt werden darf. Zu solchen Ausnahmen gehören theoretisch auch Hurrikans, falls die normalen Behörden nicht die unmittelbaren Folgen bewältigen können. Diese Neuregelungen machten laut Experten die Ausrufung des Kriegsrechts über das Gebiet der USA möglich, was eigentlich seit 1878 als verboten galt. Packard beriet auch das Weiße Haus im Bereich der Rüstungskäufe, war Mitglied der einflussreichen Trilateralen Kommission und saß im Vorstand des extrem konservativen American Enterprise Institute (AEI), bei dem später auch die kriegsbegeisterten neokonservativen „Falken“ der Republican Party vertreten waren wie Dick Cheney, Donald Rumsfeld, John Bolton und Paul Wolfowitz.

Laut Greenpeace ist das AEI eine der schlimmsten Organisationen im Bereich der Klimawandel-Leugnung und erhält u.a. Geld von dem Ölkonzern Koch Industries.

https://www.greenpeace.org/usa/ending-the-climate-crisis/climate-deniers/front-groups/american-enterprise-institute-aei/

Seltsamerweise erfährt man von Greenpeace nicht, dass „Global Warming“ vom britischen Militär auf einem militärischen Supercomputer mit militärischer Software simuliert wird. Stattdessen fordert Greenpeace, dass man einfach den Verteidigungsetat um die Hälfte kürzt und das freigewordene Geld in einen „Green New Deal“ investiert. Sorry Greenpeace, aber eure Klima-Ideologie gehört dem US-Militär, welches ihr anmeckert, und Ihr bemerkt dies nicht einmal.  

Heute verfügt das UK Met Office über drei Cray XC40. Ein solches Modell wurde unter anderem für die Forschung an Atomwaffen verwendet, weil sich damit Einsätze von Atomwaffen simulieren lassen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) und das „Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen“ besitzen nur das Vorgängermodell XC30. Neben den öffentlich zugänglichen Informations- und Warnportalen betreibt der DWD auch Systeme für spezifische Zielgruppen. So betreibt der DWD in seiner Funktion als Bundesoberbehörde auch Systeme für die im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben.

Das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen hat seinen Hauptsitz in der britischen Stadt Reading und besitzt einen der größten Supercomputer-Komplexe in Europa.

Das Forschungslabor der US Army verfügt über ein Cray XC-40-System mit über 100.000 Rechenkernen. Petroleum Geo-Services mit sitz in Norwegen benutzt einen Cray XC-40, um Ölkonzernen dabei zu helfen, neue Ölvorkommen zu finden.  

Inwiefern in geheimen militärischen Forschungsanlagen vielleicht längst maßgeschneiderte Quantencomputer zum Einsatz kommen, ist eine interessante Frage. Während ein normaler Prozessor mit Bits rechnet, also mit Abfolgen von Nullen und Einsern, arbeitet ein Quantenrechner mit Quantenbits, Quantenbit-Registern und Quantengattern. In der Öffentlichkeit lautet der aktuelle Stand der Technik, dass Quantenrechner wie von der Firma D-Wave in der Lage sind, bestimmte Aufgaben 15-mal schneller zu erledigen als herkömmliche Computer. Am 2. Januar 2014 meldete jedoch die Washington Post unter Berufung auf Dokumente des Whistleblowers Edward Snowden, dass die National Security Agency (NSA) der USA an der Entwicklung eines „kryptologisch nützlichen“ Quantencomputers arbeitet. Vielleicht war es tatsächlich (unter laufender Geheimhaltung) bereits möglich, ein solches Gerät zu bauen, mit dem sich irgendeine russische oder chinesische Verschlüsselung brechen ließ, was mit einem herkömmlichen Cray-Rechner unmöglich wäre. Umgekehrt fürchten die NSA und das US-Verteidigungsministerium, dass Russland oder China selbst einen Quantencomputer haben, der Daten der Amerikaner lesbar machen kann, die verschlüsselt wurden mit dem Algorithmus AES-256. Deshalb wird daran gearbeitet, Verschlüsselungsverfahren weiter zu härten.

https://www.washingtonpost.com/world/national-security/nsa-seeks-to-build-quantum-computer-that-could-crack-most-types-of-encryption/2014/01/02/8fff297e-7195-11e3-8def-a33011492df2_story.html?hpid=z1

Dorothy Denning: Is Quantum Computing a Cybersecurity Threat? In: American Scientist. Band 107, Nr. 2, 2019, S. 83

AlexBenesch
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