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Zu teuer: Krieg und Wiederaufbau in Afghanistan kosteten die USA 1 Billion $ seit 9/11

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Die US-Regierung schätzt, dass die Anschläge vom 11. September, die ihren Ursprung in Afghanistan haben sollen, Osama bin Laden 500.000 Dollar für die Planung gekostet hätten. Seit die USA im Oktober 2001 militärisch aktiv wurden, belaufen sich die Kosten für US-Steuerzahler laut einer Einschätzung des Verteidigungsministeriums aus dem Jahr 2017 auf 753 Milliarden US-Dollar für Kriegsoperationen; 126 Milliarden US-Dollar für den Wiederaufbau, basierend auf der jüngsten Prüfung von SIGAR; und jeweils etwa 45 Milliarden US-Dollar für den fortgesetzten Betrieb in den Jahren 2018 und 2019. Gesamtkosten bis heute: fast 1 Billion US-Dollar.

Von 2008 bis 2016 verbrauchten die US-Streitkräfte in Afghanistan 2,8 Milliarden Gallonen Treibstoff zu einem Preis von 13 Milliarden US-Dollar.

Nun könnte man denken, dass all dieses Geld umsonst war, angesichts der erneuten Machtübernahme durch die Taliban und das Ende der Hoffnung, dass Afghanistan in ein halbwegs normales Land verwandelt werden könnte. Abgesehen von den Profiten für die amerikanische Rüstungsindustrie lässt sich auf der Haben-Seite noch eine weitere Sache verbuchen: Militärische Praxis. Es ist verheerend, wenn ein Militär viele Jahrzehnte lang keinen einzigen richtigen Krieg führt, so wie beispielsweise das chinesische. Die Amerikaner konnten in Afghanistan neue Offiziere ausbilden, neue Technologien austesten und generell Fortschritte machen, die die Generäle als essentiell betrachten, um in der Zukunft überall auf der Welt erfolgreich sein zu können. Afghanistan ist im wahrsten Sinne des Wortes eine „Sandbox“, ein Sandkasten, ein Versuchs-Umfeld, wo man relativ gefahrlos üben konnte.

1 Billion $ gingen für den US-Steuerzahler verloren und fehlten an allen Ecken und Enden. Viele Schulen in Amerika sind in beklagenswertem Zustand und viele Millionen Menschen leben in Armut. Weltweit gibt es viele neue Brandherde, die das US-Empire bearbeiten will und Afghanistan war einfach die Kosten nicht mehr wert.

Der Gründer des berüchtigten Sicherheitskonzerns Blackwater, Erik Prince, machte während der Trump-Administration den Vorschlag, die Kosten zu drücken, indem man die US-Truppen ersetzt durch 6000 private Contractors (oft bezeichnet als Söldner) und 2000 aktive US-Spezialeinheiten. Die Söldner sollten laut dem Plan zu 60 Prozent aus ehemaligen US-Spezialeinheiten und zu 40 Prozent aus ehemaligen NATO-Spezialeinheiten bestehen.

Prince gründete Blackwater USA 1997 als kleine Firma mit Schießstand und überschaubarer Fläche für die Ausbildung von Contractors. Das Wachstum verlief viel zu schnell und bis 2009 hatte Blackwater mehr als 1,35 Milliarden US-Dollar für Sicherheitsdienste im Irak bezogen.

Blackwater-Konvois trieben irakische Zivilfahrer von den Straßen und benutzten häufig Maschinengewehrfeuer als Standardwarnung, wenn Einheimische zu nahe kamen. Dann kam der Nisoor Square. Am 16. September 2007, nach mehreren früheren feindlichen Gefechten an diesem Tag, schossen Blackwater-Auftragnehmer auf eine Menge irakischer Zivilisten und töteten dabei 17. Die irakische Regierung befahl der Sicherheitsfirma, das Land zu verlassen. Das State Department beendete den Vertrag von Blackwater im nächsten Jahr.

Es gab nicht genug Veteranen der Spezialeinheiten im Ruhestand, um den Personalbedarf der US-Regierung zu decken, und Blackwater begann, weniger erfahrenes und weit weniger qualifiziertes Personal einzustellen, um die Nachfrage zu decken.

Laut Prince wurde er selbst zu einem Asset der CIA und stellte die Ressourcen seines Unternehmens dem Spionagedienst zur Verfügung. Rolling Stone Magazine erhielt ein zusätzliches Kapitel von Princes Buch, dessen Veröffentlichung die CIA blockiert hatte, weil es sich mit Princes geheimen Arbeiten befasste. In dem Kapitel beschreibt Prince, wie er neben der Ausbildung von CIA-Agenten und der Wartung der Drohnenflotte des Dienstes dabei half, ein Programm zur Ausbildung eines Terrorkommandos aufzubauen. Prince schreibt, dass er über drei Jahre, beginnend im Jahr 2004, „ein paar Millionen“ ausgegeben hat, um ein Team von etwa einem Dutzend ausländischer Söldner zu rekrutieren und zu organisieren. Die CIA gab ihm einen Codenamen: „Hans“.

Prince sagt, dass das Off-the-Books-Programm im Westflügel des Weißen Hauses und beim damaligen Vizepräsidenten Dick Cheney unterstützt wurde.

Später bekam Prince das Angebot, als Vorsitzender der Frontier Services Group zu fungieren, einem in Hongkong ansässigen Unternehmen, das teilweise von der CITIC Group, einem chinesischen Staatskonglomerat, unterstützt wird.

Gregg Smith, der ehemalige CEO der Frontier Services Group, sagte Rolling Stone Magazine, dass er zurückgetreten sei, nachdem er bei einer Vorstandssitzung im März 2016 erfahren hatte, dass die Frontier Services Group faktisch zu einem von Amerikanern geführten Zweig des chinesischen Staates geworden war. Der neue Schwerpunkt der FSG bestand darin, Sicherheit für Chinas Belt-and-Road-Initiative zu bieten, ein kolossales Projekt, das darauf abzielt, Chinas globalen Einfluss durch den Bau von Infrastrukturprojekten in den Entwicklungsländern zu erhöhen.

https://www.nbcnews.com/news/military/officials-worry-trump-may-back-erik-prince-plan-privatize-war-n901401

AlexBenesch
AlexBenesch
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