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Der Fake-Konsens von Wissenschaftlern zu Global Warming verschleiert die erheblichen Selbstzweifel

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Meistens werden in der Presse oder im persönlichen Umfeld vorgestanzte Debatten geführt, bei denen jede Seite sich einer Reihe an vorgefertigten Argumenten und Argumentationsschienen bedient. Jemand aus der Klimawandel-Fraktion kommentiert beispielsweise, dass irgendein aktuelles Wetterphänomen wie eine Dürre, starke Regenfälle oder Waldbrände zurückzuführen sei auf die enorm schnelle Erderwärmung. Ein Skeptiker antwortet darauf, dass es ja schon immer natürlichen Klimawandel gegeben habe und man deshalb nun kein CO2 einsparen müssen. Der Klimawandel-Gläubige antwortet darauf, dass die Erwärmung der letzten 100 Jahre beispiellos sei im Zeitraum der letzten 1000 Jahre und auch zuvor noch nie in solch rasanter Weise vorkam. Es handle sich aktuell somit laut den Klimaforschern nicht um natürlichen Klimawandel, sondern um unnatürlichen. Dann kommt vom Skeptiker das Argument, dass sich die Klimaforscher ja beileibe nicht wirklich einig sind, worauf der Klimawandel-Gläubige antwortet, dass praktisch ein fast 100%iger Konsens unter den Forschern bestünde.Michael Mann, der berühmte Hockeyschläger-Klimaforscher von der Climatic Research Unit (CRU), wurde im Januar 2021 zitiert in Scientific American mit den Worten, der unmittelbare „Krieg mit Desinformation gegen die Klimawissenschaft“ sei inzwischen gewonnen.

https://www.scientificamerican.com/article/climate-deniers-shift-tactics-to-inactivism/

Denn es bestünde ja längst ein Konsens unter den Wissenschaftlern zu Global Warming und deshalb verbliebe nur noch die Aufgabe, diesen Konsens stur und gnadenlos weiterzuvermitteln in der Politik und der Gesellschaft.

Konsens?

Was steckt hinter dem Argument, nahezu 100% der relevanten Wissenschaftler seien sich einig zur globalen Erwärmung? Eine sehr oft in der Presse erwähnte Studie aus dem Jahr 2013 in der Publikation Environmental Research Letters soll ergeben haben, dass 97 % der Wissenschaftler der gängigen Sichtweise zur globalen Erwärmung zustimmen würden. Die Auswertung von 12.000 wissenschaftlichen Arbeiten, die die Wörter „globale Erwärmung“ oder „globaler Klimawandel“ enthalten und zwischen 1991 und 2011 veröffentlicht worden sind, habe dies ergeben. Nach sechs Jahren war die Studie bereits über 1 Million Mal heruntergeladen worden. Eine Reihe weiterer, ähnlicher Studien ist seitdem erschienen. Damit soll das Thema erledigt sein. Ist es aber nicht. Sehen wir uns zunächst die Studie “Quantifying the consensus on anthropogenic global warming in the scientific literature” genauer an von John Cook et al. von 2013 (Environ. Res. Lett. 8 024024)

https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/8/2/024024/pdf

Gleich zu Beginn erfahren wir, dass gar nicht 12.000 wissenschaftliche Veröffentlichungen untersucht wurden, sondern nur die Kurzzusammenfassungen von 12.000 Veröffentlichungen. Alleine dies ist bereits schon ein großes Problem, denn oftmals enthalten ausführliche Studien neben einem dünnen Bekenntnis zur globalen Erwärmung erhebliche Kritik an den Lücken und Mängeln der bisherigen Forschung. Ozean-Experten bemängeln, dass viel zu wenige Mess-Bojen in der Tiefsee verwendet werden und man elementare Wärme-Verwirbelungen gar nicht genug nachvollziehen kann. Satelliten-Experten bemängeln, dass man den Anstieg der Ozean-Pegel nicht genau genug messen kann. Experten bemängeln, dass man Wolken nicht genau genug am Computer modellieren kann und dass Wolken von höchster Bedeutung sind für Klimaberechnungen. Experten bemängeln Klima-Computermodelle, die man einfach nicht gegen genügend echte Daten gegenprüfen kann. Experten an der Stanford-Universität schätzen die Fehler-Spannweite bei Oberflächentemperatur-Datensätzen der letzten Jahrzehnte auf rund 1 Grad Celsius. All diese Ungenauigkeiten und Mängel aus den unterschiedlichen Wissenschaftsfeldern summieren, multiplizieren und sogar potenzieren sich, wenn man alles zusammenfügt zu dem Master-Computermodell, das eine konkrete Erwärmung in 50 oder 100 Jahren vorausberechnet. Viele Experten beklagen sich, dass sie ihren eigenen Bereich kaum noch überblicken können wegen den Datenbergen und Computermodellen, geschweige denn dass sie alle relevanten Forschungsgebiete einzeln und in ihrer kombinierten Form überblicken können.

Wenn also in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung, bzw. in der Kurzzusammenfassung ein Bekenntnis zur gängigen Klimawandel-Sichtweise enthalten ist, dann sagt uns dies nicht viel über die Qualität bzw. die Aussagekraft dieses Bekenntnisses. Denn die Autoren der wissenschaftlichen Veröffentlichungen können ja erhebliche Probleme in ihrem Wissenschaftsgebiet benennen und sie haben nicht den ultimativen Überblick. Bei den Autoren kann es sich auch um Computer-Coder handeln, die keine oder kaum eine Ahnung haben von Ozeanen und Wolken, sondern sich auf das verlassen, was ihnen vorgelegt wird.

In der Untersuchung von John Cook et al. von 2013 heißt es:

Wir stellen fest, dass 66,4% der Abstracts keine Position zu AGW [vom Menschen verursachte globale Erwärmung] äußerten, 32,6% befürworteten AGW, 0,7% lehnten AGW ab und 0,3% waren sich über die Ursache der globalen Erwärmung unsicher. Von den Abstracts, die eine Position zu AGW zum Ausdruck brachten, unterstützten 97,1% die übereinstimmende Position, dass der Mensch die globale Erwärmung verursacht.

Das sind eben die entscheidenden Details, die in Presseberichten gerne verschwiegen werden. Bei zwei Dritteln der untersuchten Kurzzusammenfassungen, also rund 8000, war überhaupt keine Wertung enthalten, ob man an die gängige Sicht zur Erwärmung glaubt. In dem verbleibendem Drittel sei dann fast immer ein Bekenntnis zur gängigen Sicht enthalten.

In einer zweiten Phase dieser Studie haben wir Autoren eingeladen, ihre eigenen Arbeiten zu bewerten. Im Vergleich zu abstrakten Bewertungen äußerte ein geringerer Anteil der selbstbewerteten Arbeiten keine Position zum AGW (35,5%). Von den selbstbewerteten Papieren, die eine Position zu AGW zum Ausdruck brachten, stimmten 97,2 % dem Konsens zu.

Zunächst hatte man also ein Dunkelfeld von 8.000 aus 12.000 Veröffentlichungen (bzw. Kurzzusammenfassungen), bei denen man gar nicht herauslesen konnte, wie die Autoren überhaupt zu Global Warming stehen.

Interessanterweise wurde die Untersuchung von 2013 als ein Projekt der „Bürger-Wissenschaft“ durchgeführt, was bedeutet, dass einige Beteiligte einfach nur Freiwillige waren und Unterstützer der Webseite SkepticalScience. Fast die gesamte Arbeit, sich durch 12.000 Kurzzusammenfassungen zu wühlen, wurde von nur 12 Freiwilligen erledigt. Wer sind diese Freiwilligen? Es wird erklärt, dass alle diese Beteiligten an Global Warming glauben und deshalb vielleicht voreingenommen sind und die Kurzzusammenfassungen von wissenschaftlichen Papers eher einstufen als Bejahung der gängigen Sichtweise zu Global Warming.

Da so viele untersuchte Kurzzusammenfassungen von wissenschaftlichen Veröffentlichungen keine Aussage oder keine allzu eindeutige Aussage machten zu Global Warming, wurden einige Autoren der Veröffentlichungen angeschrieben mit der Bitte, konkret zu erklären, welche Haltung in den Veröffentlichungen zu Global Warming eingenommen wird.

8500 Email-Adressen wurden angeschrieben. Dies stellt nur einen Bruchteil dar von den insgesamt 29.000 Autoren, die an den 12.000 Papers beteiligt waren. Von den kontaktierten 8500 Email-Adressen antwortete nur ein kleiner Teil auf die Bitte, eine konkrete Haltung zu nennen. Wie viele haben davon geantwortet? Durchschnittlich 14% von 8500. Der ganze Rest blieb stumm und lieferte keine Klarstellung.

Bei den untersuchten Kurzzusammenfassungen von klimarelevanten Veröffentlichungen zwischen den Erscheinungsjahren 2004 bis 2007 wird in einem Zusatz-Infodokument (Supplementary Information) der Untersuchung von John Cook et al. von 2013 genauer aufgeschlüsselt, dass in 402 von 506 Veröffentlichungen eine „neutrale“ Haltung eingenommen wird zur globalen Erwärmung, was im Prinzip bedeutet, dass die Autoren sich in der Mitte befänden zwischen Zustimmung und Ablehnung der gängigen Sicht von Global Warming. Wirklich genau wird gar nicht erklärt, was eine neutrale Haltung genau sein soll. Bedeutet es, dass die Autoren sich nicht sicher sind und es weder explizit ausschließen noch ablehnen wollen? Echte Zustimmungen sind nur in 102 von 506 Fällen vorhanden, also sind „neutrale“ Haltungen rund viermal so häufig wie klare Bejahungen. Explizite Ablehnungen sind mit 2 Fällen zwar relativ selten, aber eine neutrale Haltung ist eben nicht zwangsläufig eine klare Bejahung. Neutral kann bedeuten, dass der Forscher sich kein Urteil anmaßt, oder nicht negativ auffallen will, oder einfach abwartet, wie sich die Forschung weiterentwickelt. In den allermeisten Fällen gab es in der Kurzzusammenfassung eines Papers keine eindeutigen Sätze, laut denen der Autor den Einfluss des Menschen auf das Klima als „uneindeutig“ oder „nicht hinreichend untersucht“ bezeichnet. In den allermeisten Fällen lässt sich nur grob und schwammig eine „neutrale“ Haltung zu Global Warming herauslesen.  

https://iopscience.iop.org/1748-9326/8/2/024024/media/erl460291suppdata.pdf

Wohlgemerkt: Nur in dem Zusatzdokument (Supplementary Information) der Untersuchung von John Cook et al. von 2013 wird genauer aufgeschlüsselt mit der Angabe „neutraler Haltungen“ zu Global Warming. In der eigentlichen Untersuchung sieht man diese genauere Aufschlüsselung nicht, sondern die neutralen Haltungen werden einfach dazugerechnet zu der Kategorie derer, die die „Haltung vertreten, dass Menschen erhebliche globale Erwärmung auslösen“.

Die 12.000 ausgewerteten Kurzzusammenfassungen von Papers repräsentieren übrigens nur ein Bruchteil der Veröffentlichungen zum Thema Klima.

Wenn also ein Presseorgan wie der London Guardian das Paper “Quantifying the consensus on anthropogenic global warming in the scientific literature” erwähnt, dann wird dabei der Inhalt des Papers völlig verkürzt und auf grob irreführende Weise wiedergegeben. Der Leser denkt, dass fast 100% der klimarelevanten Forscher an die gängige Sichtweise zu Global Warming glauben würde. Das gibt aber das Paper, das mit 12 Freiwilligen zustande kam, überhaupt nicht her.

Was im Guardian drinsteht, ist sogar eine glatte Falschaussage: Es heißt Wort für Wort, dass „97% von Klimawissenschaftlern in 12.000 akademischen Veröffentlichungen zustimmen“, dass es die Verbindung gäbe zwischen CO2-Ausstoß und enormer globaler Erwärmung. Der Guardian-Leser meint also, dass die Autoren von 11.640 Papers ganz fest an Global Warming glauben, und nur 360 abweichen. Diese 360 seine dann wohl inkompetent oder von der Ölindustrie gekauft. Eigentlich hätte der Guardian Folgendes schreiben müssen: In einer enorm populären Untersuchung (mindestens 1 Million Downloads) von 12.000 Kurzzusammenfassungen von Papers durch freiwillige Amateure unter Aufsicht von Forschern, ergab sich, dass man bei rund zwei Dritteln der Papers überhaupt keine Haltung zu Global Warming fand. Dieses Dunkelfeld konnte man nur leicht aufhellen. Bei dem verbleibenden Drittel nahmen die Autoren zu ca. 80% eine neutrale Haltung zu der Frage nach Global Warming ein. Was genau eine neutrale Haltung ist, wurde nicht näher erläutert. Das bedeutet, dass rund 20% derjenigen Autoren, bei denen man überhaupt eine Haltung ermitteln konnte, sich klar und deutlich zu Global Warming bekennen. Diese Bekenntnisse wurden aber nicht näher auf die Aussagekraft hin untersucht. Auch fehlt eine Analyse, welche Kritik die Autoren der 12.000 Papers an der Klimaforschung üben. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Wissenschaftler sich in einer Veröffentlichung kurz und knapp zu Global Warming bekennt, aber dann signifikante Kritik äußert, die die Genauigkeit der Klimaforschung und der Vorhersagefähigkeit anbetrifft.

https://www.theguardian.com/science/2019/jul/24/scientific-consensus-on-humans-causing-global-warming-passes-99

Jeder Trottel erkennt, dass es einen himmelweiten Unterschied gibt zwischen der Aussage, 97% der Wissenschaftler bejahen ganz klar Global Warming, und der Aussage, nur 20% bejahen ganz klar Global Warming. Das Paper von John Cook et al. von 2013 hat für sich betrachtet keine große Aussagekraft und es ist schlichtweg eine Falschaussage, wenn der Guardian oder sonstwer mit der 97%-Angabe hausieren geht.

Andere Studien verwendeten eine praktisch identische Vorgehensweise und ergänzten manchmal noch das Maß der Klimakompetenz der Autoren der untersuchten Papers bzw. Zusammenfassungen von Papers.

2016 veröffentlichte Richard Tol eine Kritik an dem 2013er Paper von Cook et al. wo unter anderem darauf hingewiesen wird, dass die verwendeten freiwilligen Helfer alle aus derselben Gruppe stammten, dass nicht verraten wurde wie man auf systematische Unterschiede zwischen den Helfern getestet hat, und dass nicht erklärt wird wie man Kommunikationen/Absprachen zwischen den Helfern verhindert hat.

Die Forscher Verheggen et al. hatten sogar die Meinungen von Öko-Marxisten, Psychologen, Philosophen und sonstigen fachfremden Figuren einbezogen in eine Untersuchung über einen Konsens zu Global Warming.  

https://pubs.acs.org/doi/10.1021/es504574v

Wie viele von den Autoren der gezählten Papers gar keine Klimaforscher waren, wird nicht verraten bzw. ist nicht mehr zu ermitteln. Viele gezählten Papers sind völlig irrelevant, sondern erwähnen nur kurz einen (angeblichen) Konsens zu Global Warming, um dann irgendein Produkt oder eine Idee zu analysieren, mit der sich CO2 einsparen ließe. Jemand schreibt also beispielsweise zu seinem Fachgebiet Palladium, weil dieser Stoff sehr nützlich sein würde in einer künftigen klimaneutralen Wirtschaft. Der Autor kennt sich aus mit Palladium, aber nicht wirklich mit Klima.

So richtig los ging es 2004 als im Magazin Science ein Artikel erschien namens „The scientific consensus on climate change“ von Naomi Oreskes, die mit einer Stichwortsuche nach „global climate change“ 928 wissenschaftliche Papers sammelte und aus jenen einen wissenschaftlichen Konsens herauslas. Es sei das erste Mal gewesen, dass so etwas empirisch bewiesen worden sei. Der Forscher Benny Peiser versuchte, diese Untersuchung nachzuvollziehen und entdeckte dabei erhebliche Diskrepanzen, die er der Publikation Science zur Veröffentlichung schickte, was jedoch abgelehnt wurde. Peisers wesentliche Argumente seien bereits im Internet verbreitet und deswegen würde man von einer Veröffentlichung absehen. Von vorneherein wäre es sinnvoll gewesen, bei der Datenbank nur die Suchbegriffe „Climate Change“ zu verwenden, anstatt wie Oreskes zusätzlich das Wort „global“ zu verwenden. Durch drei Suchbegriffe erhält man vorn vorneherein zu wenige Suchergebnisse.

 Während Oreskes die Papers in sechs Kategorien einteilte, benutzte Peiser zusätzlich noch „natürliche Faktoren hinter globalem Klimawandel“ und „nicht im Zusammenhang mit der Frage nach globalem Klimawandel in jüngerer Zeit. Ergebnis:

  • Nur 1% der Papers bekennen sich explizit zu global Warming
  • 29% (also 322 Papers) bekannten sich implizit zu Global Warming, drehten sich aber hauptsächlich um Einschätzungen diverser Folgeschäden durch Global Warming.
  • Weniger als 10% drehten sich um Maßnahmen zur CO2-Einsparung
  • 67 drehten sich nur um Fragen der Methodologie
  • 87 drehten sich um paleo-klimatische Forschung die nichts zu tun hat mit aktuellerem Klimawandel
  • 34 bezweifeln, dass menschliche Aktivitäten der entscheidende Faktor sei bei der beobachteten Erwärmung der letzten 50 Jahre
  • 44 drehten sich um natürliche Faktoren hinter Klimawandel.
  • 470 Papers (42%) enthalten zwar den Begriff „climate change“, aber beziehen sich ansonsten nicht auf menschliche Aktivitäten im Zusammenhang mit Klimawandel

Oreskes ordnete 75% der Papers in Kategorien zu, die einer Bejahung von Global Warming entsprächen. Nach Peisers Rechnung sind es weniger als ein Drittel und davon beschäftigen sich einige gar nicht mit den Kern-Fragen nach menschlichen Ursachen für Global Warming, sondern arbeiten einfach mit der Annahme, dass Menschen globale Erwärmung verursachen.

https://www.cfact.org/2005/05/04/dr-benny-peisers-letter-to-science-magazine-and-the-story-of-its-rejection/

Trotz der eklatanten Schwächen wurde Oreskes Untersuchung nicht zurückgezogen von Science und man brachte auch nicht die Gegendarstellung von Peiser. Eine Stellungnahme der Royal Society vom März 2005 verwendet beispielsweise die fehlerhafte Studie von Oreskes als Schlüsselargument in der Klimadebatte. Es hieß, dass 75% der untersuchten wissenschaftlichen Papers die Sichtweise stützen, die im Bericht des Klimarats IPCC von 2001 vertreten ist.

http://www.royalsoc.ac.uk/page.asp?id=2986

Peiser zitiert die Professoren Hans von Storch und Nico Stehr:

Viele Klimatologen sind keineswegs davon überzeugt, dass die zugrunde liegenden Probleme angemessen angegangen wurden. So hat beispielsweise eine Umfrage unter Klimaforschern aus aller Welt im vergangenen Jahr ergeben, dass immer noch ein Viertel der Befragten hinterfragt, ob menschliche Aktivitäten für die jüngsten Klimaveränderungen verantwortlich sind.

http://service.spiegel.de/cache/international/spiegel/0,1518,342376,00.html

Hans von Storch veröffentlichte 2007 “The Perspectives of Climate Scientists on Global Climate Change”. Anstatt irgendwelche Kurzzusammenfassungen zu interpretieren, wurden über Jahre hinweg immer wieder eindeutige Fragebögen an relevante Forscher aus verschiedenen Ländern verschickt. Es wurde darum gebeten, auf einer Skala von eins bis sieben einzuschätzen, wie gut oder schlecht (Computer-) Klimamodelle in der Lage sind, Dinge abbilden können wie Hydrodynamics, Wasserdampf, Wolken, Regen usw.

Oftmals bewegt sich die Bewertung im Mittelfeld der Skala, manchmal leicht darüber. Als nächstes wurden die Wissenschaftler gefragt, wie gut oder schlecht sie in der Lage sind, die Genauigkeit der Klimamodelle einzuschätzen. Im Laufe von mehreren Jahren wurde durchgehend die Genauigkeit als nicht sonderlich hoch eingeschätzt. Wesentliche Verbesserungen traten nicht auf und generell wurde nicht wirklich geglaubt, dass die Modelle akkurat die Zukunft vorhersagen.

https://pure.mpg.de/rest/items/item_2034479_5/component/file_2034480/content

Um aber am Ende eine akkurate Vorhersage über das Klima in 50 oder 100 Jahren zu erhalten, bräuchte es eine sehr hohe Genauigkeit bei all den verschiedenen einzelnen Klimamodellen, bei den Rohdaten, bei den Proxydaten, bei der Ozeanforschung usw. Diese hohe Genauigkeit ist aber fast nirgendwo tatsächlich vorhanden. Es fällt vielen Laien und leider auch einigen Forschern leicht, sich zu Global Warming zu bekennen, aber es wird völlig unterschätzt, was für eine hyper-ambitionierte Zielsetzung es von vorneherein ist, das Klima in 50 oder 100 Jahren vorherzusagen. Slogans zum Klimawandel sind schnell dahingesagt und ein paar einstudierte, auswendig gelernte Argumente lassen sich schnell abspulen, aber fast niemand taucht ein in die hyper-komplexe Klimaforschung mit all ihren eklatanten Schwächen und Verzerrungen.

Von Storch nennt den Wert von 4,53 bei der Frage, wie gut Klimamodelle generell die Zukunft vorhersagen können. Ein Wert von 1 würde heißen, die Wissenschaftler hielten die Modelle für perfekt, ein Wert von 7 würde bedeuten, die Modelle scheitern komplett dabei, die Zukunft vorherzuberechnen. Bei der Vorhersage 100 Jahre in die Zukunft liegt der Wert bei 4,78.

Obwohl es im Laufe der Jahre einige statistisch signifikante kleinere Verbesserungen gegeben hat, deuten die Daten darauf hin, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft die Modelle nicht als Wahrheitsmaschine wahrnimmt, wie sie in den Medien oft dargestellt werden. Im Gegenteil, Klimawissenschaftler scheinen sich der Grenzen von Klimamodellen nur allzu bewusst zu sein und zeigen ein minimales Vertrauen in die Ergebnisse, wenn es um langfristige oder kurzfristige Vorhersagen geht.

Bei der Frage, ob man hauptsächlich den Menschen für verantwortlich hält beim Klimawandel, fielen die Antworten gemischt aus.

AlexBenesch
AlexBenesch
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