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Ösi halluziniert: Niemandem wäre Pandemie aufgefallen ohne PCR-Tests

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Kommentar

Die Quertreiber haben einen neuen Helden: Den österreichischen Universitätsprofessor Dr. Franz Allerberger, der sich kürzlich in einem Interview mit OvalMedia zu der Aussage verstieg, ohne PCR-Tests wäre einem weltweit die Pandemie gar nicht aufgefallen.

OvalMedia produzierte früher für öffentlich-rechtliche Medien; inzwischen überträgt man live die Sitzungen der radikalen „Stiftung Corona-Ausschuss“ und dreht mit einschlägigen Figuren, die sich als Helden und Märtyrer vermarkten wie Sucharit Bhakdi oder Bodo Schiffmann.

Allerberger bedient alle wesentlichen Glaubensgrundsätze der Querdenker-Sekte: Die Pandemie sei eine Luftnummer gewesen, der Virus nicht sonderlich ansteckend, Masken würden nicht viel bringen und die PCR-Tests hätten letztendlich die Illusion einer Pandemie geschaffen. Nach dieser Logik seien unzählige Länder entweder dumm und amateurhaft gewesen, oder an einer hyperkomplizierten Verschwörung beteiligt. Bei 17,5 Millionen Menschen in Deutschland aus den Risikogruppen (Alter über 60 Jahre, Übergewicht, Diabetes usw.) hätten wir ohne PCR-Tests nichts groß bemerkt. Keine hunderttausende Personen davon wären im Krankenhaus gelandet und hätten teils auch intensivmedizinische Behandlung benötigt.

Unzählige Forscher und Militärexperten für Biosicherheit widersprechen ihm, aber das ist der Quertreiber-Sekte herzlich egal. Sie haben einen neuen Typen im Anzug gefunden, der sagt, was sie hören wollen. Man vergleicht ihn von seinem Status mit Wieler vom deutschen RKI.

Er arbeitet für die „Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH“ (AGES), eine Firma im Eigentum der Republik Österreich. Es handelt sich nicht um eine Behörde. Der Mann ist außerdem gelistet bei dem wissenschaftlichen Beirat für Public Health Mikrobiologie des RKI. Genau dieses RKI gilt bei den Quertreibern als Hort der Corona-Verschwörung.

Auf der Webseite der AGES wird zum Thema Coronavirus verwiesen auf die Standard-Informationen der WHO oder dem ECDC.

https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/coronavirus/

Es heißt:

Zum gesicherten Nachweis einer akuten Infektion mit SARS-CoV-2 kommt stattdessen eine andere, auch von der WHO empfohlene Methode in Frage: Diese basiert auf dem Nachweis von Nucleinsäuren durch Polymerasekettenreaktion (PCR-Tests).

Es wird auch das erklärt, was die Quertreiber nicht wahrhaben wollen, nämlich dass auch Infizierte ohne Symptome ansteckend sein können:

Unter asymptomatisch Infizierten versteht man Personen, die das Virus zwar in sich tragen, aber keinerlei Symptome aufweisen. Mittlerweile geht man davon aus, dass rund 20 Prozent der Infizierten in diese Gruppe fallen.

Die Übertragung des Virus von einer kontagiösen Person auf eine andere ist bereits 1 bis 2 Tage vor Symptombeginn möglich.

Bei über 65-Jährigen schätzt man die Todesrate „je nach Risikofaktoren zwischen 1 und 10 %, in Ausnahmefällen sogar noch höher“. Im Vergleich zur gewöhnlichen Grippe treten Folgeschäden bei COVID 19 „relativ häufig auf“. Unter Verweis auf das ECDC und das RKI empfiehlt man den Einsatz von Masken.

Auffällig ist, dass Allerberger Ende Oktober 2020 gegenüber dem ORF ausgerechnet die Studien von Ioannidis nennt, die von Fachleuten völlig zerrissen wurden:

Im Gespräch mit Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl bestätigte Allerberger die neue Studie der Universität Stanford, die eine Corona-Sterblichkeit von 0,23 Prozent ausweist. Allerberger dazu auf Ö3: „Der Wert passt haarscharf zu unseren Daten.“

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20201025_OTS0013/infektiologe-allerberger-auf-oe3-das-virus-bleibt-bei-uns-jeder-von-uns-wird-es-frueher-oder-spaeter-kriegen-ausser-er-stirbt-vorher

Wie es Tradition ist bei Quertreibern, nennt er es „Stanford-Studie“, was den falschen Eindruck erweckt, die Uni stünde 100% hinter Ioannidis. Noch zweifelhafter ist sein Vergleich mit einer Studie zum Superspreader-Event in Ischgl:

„Das ist auch der Wert, der sich aus den Zahlen von Ischgl ergibt, wo bei einer Durchseuchungsrate von mehr als 42 Prozent der knapp 1.600 Bewohner nur zwei Tote vermeldet wurden“, sagt Allerberger.

https://www.derstandard.de/story/2000119089756/oesterreichs-oberster-virendetektiv

Der Rektor der Uni, die die Ischgl-Studie durchführte, erklärte unmissverständlich:

Die Studienergebnisse seien nicht repräsentativ für die österreichische Gesamtbevölkerung. „Es handelt sich um eine Leuchtturmstudie mit sehr hoher Beteiligung der Ischgler Bevölkerung“, sagt der Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, Wolfgang Fleischhacker. Die Erkenntnisse könnten aber als Grundlage weiterer Untersuchungen dienen.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/frueherer-corona-hotspot-fast-die-haelfte-der-getesteten-buerger-in-ischgl-waren-infiziert/25949522.html

Außerdem konnte gezeigt werden, dass man die Genauigkeit/Zuverlässigkeit von PCR-Tests extrem nach oben treiben konnte:

So konnte in der Studie gezeigt werden, dass ein dreistufiges Verfahren „maximale Sensitivität und praktisch 100 Prozent Spezifität“ gewährleiste, so von Laer.

Immerhin gibt Allerberger zu:

…der Anteil älterer Menschen über 65 sollte nicht unterschätzt werden, weil dort der Anteil der Sterblichkeit deutlich höher ist, als bei der saisonalen Grippe.“

Wenn wir einmal 4.000 oder 5.000 Neuinfektionen am Tag haben, müssen wir damit rechnen, dass die medizinische Versorgung auf Engpässe trifft, dass wir Todesfälle in Altersheimen sehen werden und die Politiker dann massiv unter Druck kommen.
AlexBenesch
AlexBenesch
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