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Ärzte und Fake-Studien verbreiteten im Auftrag des KGB und der Stasi medizinische Falschinformationen zu einer gewaltigen Seuche

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Kommentar

Arno Widmann, der Kulturredakteur der „taz“, schnappte sich das Manuskript das die „Zeit“ und der SPIEGEL zuvor bereits abgelehnt hatten: Ein Gespräch zwischen Stefan Heym und einem emeritierten Ost-Berliner Biologieprofessor, der überzeugt war, HIV stamme aus der amerikanischen Biowaffenforschung. Jakob Segal war der ehemalige Leiter des Instituts für allgemeine Biologie an der Humboldt-Universität. 1987 erschien der Text unter dem Titel „Aids – man-made in USA“ in der „taz“. Die linke Szene war begeistert und die Angelegenheit HIV war dadurch in die Denkmuster Links-gegen-Rechts sowie Ost-gegen-West eingebunden.

Ähnlich sieht es seit letztem Jahr aus mit COVID: Die Pandemie ernst zu nehmen und einzudämmen, wurde als links und als Agenda einer westlichen Weltverschwörung tituliert, während das Verharmlosen der Pandemie als konservativ gilt und als Agenda einer rechten Weltverschwörung.

Später gab die taz zu:

Douglas Selvage und Christopher Nehring schreiben in ihrer Studie „Die Aids-Verschwörung“, dass die prominente Verbreitung der Segal-Thesen vielen Menschen das Leben gekostet hat – weil der DDR-Biologe die auch damals üblichen beschränkten Therapiemöglichkeiten ablehnte und die Einnahme erhöhter Dosen von Aspirin zur Abwehr der Virusgefahr empfahl.

Bei COVID empfahlen radikale Influencer eindringlich ihrem Publikum, auf Masken, Impfungen und Abstand zu verzichten. Die Toten, beispielsweise rund 600.000 in den USA, wurden einfach ignoriert oder irgendwie wegerklärt. Hätten hingegen kommunistische oder islamistische Terroristen 60.000 Amerikaner umgebracht, hätten die Influencer das wohl als Zeitenwende von kosmischer Bedeutung interpretiert.

Inge und Stefan Heym, so erinnert Ex-tazler Kruse, waren mit den Segals eng befreundet, vor allem auch aus ideologischen Gründen.

Der KGB hatte eigentlich das amerikanische System gründlich infiltriert und hätte durchaus echte Skandale enthüllen können. Viele von der Geheimhaltung befreite US-Dokumente wurden inzwischen ausgewertet und zeichnen das Bild eines skrupellosen Komplexes biologischer Kriegsführung. eine gute Zusammenfassung ist das Buch „Baseless“ von Nicholson Baker. Aber auch die Sowjets hatten solche Programme und versteckten Teile davon auch in zivilen Einrichtungen. Statt echter Enthüllungen brachten KGB und Stasi aber nur Fakes. Ein Umstand, der sich noch zigfach wiederholen sollte.

Die „Operation Denver“ der Stasi und des KGB sollte den Eindruck erwecken, dass HIV/AIDS auf amerikanische Biowaffen-Labore zurückzuführen sei. Es wurde ein erheblicher Aufwand betrieben von den Kommunisten mit einer Medienkampagne in verschiedenen Ländern, Medizinern die sich im heimlichen Auftrag der Sowjetgeheimdienste öffentlich äußerte und einer Reihe an irreführenden Studien. Gerade wegen diesem Hintergrund jagen heute NATO-Geheimdienste die umtriebigsten Corona-Aktivisten und untersuchen deren Seilschaften.

Los ging es in einem Artikel in der pro-sowjetischen indischen Zeitung Patriot, die laut einem KGB-Überläufer namens Ilya Dzerkvelov vom KGB zum bloßen Zweck der Veröffentlichung von Desinformation eingerichtet wurde. Ein anonymer Brief behauptete, AIDS sei in Fort Detrick von Gentechnikern hergestellt worden, mit Quellmaterial aus Afrika. Beide Supermächte klapperten regelmäßig die Tierwelt auf dem ganzen Planeten ab auf der Suche nach neuen Viren, die sich im Labor weiter verbasteln ließen. Diese Funktionsgewinn-Forschung gab es auch im Wuhan-Labor. Aber eine Verdächtigung ist noch lange keine Beweisführung.

Zwei Jahre später schickte der KGB ein Telegramm an ihren alliierten Geheimdienst in Bulgarien, das bulgarische Komitee für Staatssicherheit. Man wollte die Kampagne ausweiten. Einen Monat später veröffentlichte die sowjetische Zeitung Literaturnaya Gazeta, ebenfalls bekannt für KGB-Desinformation, einen Artikel von Valentin Zapevalov mit dem Titel „Panik im Westen oder was sich hinter der Sensation um AIDS verbirgt“. Man kopierte die Infos aus dem alten indischen Artikel.
Zapevalovs Artikel wurde anschließend in Kuwait, Bahrain, Finnland, Schweden, Peru und anderen Ländern nachgedruckt. Es folgte sehr genau den Richtlinien, die der KGB bereits einen Monat zuvor an seine bulgarischen „Genossen“ geschickt hatte. So funktioniert die Russenpropaganda auch heute: Genaue Vorgaben, vorgestanzte Muster und Talking Points, endlose Wiederholungen.

Anfang September 1986 schrieb die zehnte Abteilung der HVA der Stasi, die für die Organisation und Koordinierung der Kampagnen der HVA für aktive Maßnahmen zuständig ist, in einem Planentwurf für die Zusammenarbeit mit der bulgarischen Staatssicherheit Operation „DENVER“. Man versprach, eine Pseudo-Studie zu liefern. Dann erschien „AIDS: seine Natur und Herkunft“ des sowjetisch-ostdeutschen Biologen Jakob Segal und seiner Frau Dr. Lilli Segal. Die Studie wurde auf dem Gipfeltreffen der Blockfreien Bewegung im August und September 1986 in einer Broschüre mit dem Titel „AIDS: USA hausgemachtes Böse, NICHT aus AFRIKA“ verteilt. Der Bericht war von sowjetischen Propagandisten stark zitiert, und die Segals wurden oft als französische Forscher bezeichnet, um ihre Verbindungen zum Kommunismus zu verbergen. Beide bestritten öffentlich jegliche Beteiligung des KGB oder der Stasi an ihrer Arbeit. Angesichts ihrer offiziellen Bezeichnung als „Kontaktpersonen“ müssen sie jedoch zumindest offiziell nicht gewusst haben, dass sie mit der Stasi in Berührung standen. Bei COVID gab es eine Reihe seltsamer Ärzte und Studien. Der eine oder andere hängt in einem einschlägigen Netzwerk an Ost-Propagandisten.

Die AIDS-Geschichte ging viral auf der ganzen Welt und wurde von sowjetischen Zeitungen, Magazinen, Nachrichtendiensten, Radiosendungen und Fernsehen wiederholt.

Die Verbreitung erfolgte normalerweise nach einem anerkannten Muster: Propaganda und Desinformation traten zuerst in einem Land außerhalb der UdSSR auf und wurden erst dann von einer sowjetischen Nachrichtenagentur aufgegriffen, die sie dem investigativen Journalismus anderer zuschrieb. Dass die Geschichte aus einer ausländischen Quelle stammte (von der nicht allgemein bekannt ist, dass sie von der Sowjetunion kontrolliert oder beeinflusst wird), erhöhte die Glaubwürdigkeit der Anschuldigungen. Um die Platzierung der Medien zu erleichtern, wurde die sowjetische Propaganda kostenlos zur Verfügung gestellt, und viele Geschichten waren mit Geldleistungen verbunden.

AlexBenesch
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