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Die klassische Verschwörungsliteratur ist eine Erfindung des britischen Geheimdienstes

Datum:

Die Geheimdienste Britanniens und Amerikas, bzw. die Dienste des Welfenadels hatten frühzeitig ein Interesse daran, Desinformation über Machtstrukturen und Geheimoperationen zu verbreiten. Die moderne Verschwörungsliteratur begann in den 1790er Jahren als großangelegte Kampagne aus Welfenkreisen, um die Rolle der Welfen-Geheimdienste bei der Französischen Revolution wenige Jahre zuvor zu verschleiern. Hier merkt man die Macht, die Geheimdienst-Operationen entfalten können. Mit einer überschaubaren Reihe an schlechten Büchern und billigen Pamphleten gelang es, das Dritte Reich so stark zu beeinflussen, dass es verheerende strategische und nachrichtendienstliche Entscheidungen traf. Die Naziführung glaubte, mächtige Sympathisanten in den USA und Britannien zu besitzen und so ließ Hitler die eingekesselte britische Armee bei Dunkirk entkommen und schickte drei Millionen Soldaten in die vermeintlich jüdisch-bolschewistische Sowjetunion. Die Nazis ließen sich vom Welfen-Adel infiltrieren, weil man den Adel für überzeugte Antisemiten hielt, die sich rächen wollten an der jüdischen Weltverschwörung, weil einst Familien wie die Rothschilds den britischen Welfen-Adel entmachtet hätten. Im Kern handelte es sich nur um gewöhnliche Standard-Techniken der Desinformation, aber die Kampagne war ungewöhnlich umfangreich; die Vorläufer hatten bereits in den 1790er Jahren begonnen, die Inhalte wurden in den 1800er Jahren maßgeschneidert auf das deutsche und österreichische Zielpublikum, und das Unterfangen wurde schließlich ab dem Jahr 1900 massiv intensiviert.

Ernst August von Göchhausen und Karl von Eckartshausen

1784 wurden Adam Weishaupts Illuminaten von der bayerischen Regierung verboten, weil einige von der Polizei erbeuteten subversiven Schriften des Ordens auf verdeckte revolutionäre Bestrebungen hindeuteten. 1789 begann die Französische Revolution, worauf die Illuminaten stark unter Verdacht gerieten, in die Vorgänge involviert gewesen zu sein. Unter den Illuminaten befanden sich mehrere ranghohe Welfen, die eng mit dem britischen Thron verwandt waren und demnach zu dem Kreis der Verdächtigen zählten, die den Untergang der französischen Monarchie bewirken wollten: Die Prinzen Karl von Hessen und Ferdinand von Braunschweig sowie die Herzöge Ernst von Sachsen-Gotha und Carl August von Sachsen-Weimar. Es war für die Welfen dringend notwendig, sich öffentlich von revolutionären Bestrebungen zu distanzieren und den Verdacht auf französische Freimaurer und die katholischen Jesuiten zu lenken. Und dies war die Geburt der modernen Verschwörungsliteratur. Der Herzog von Braun-schweig ließ 1794 ein Manifest an alle Freimaurer-Logen verteilen, in dem er die Geschichte erzählte, dass irgendwelche ganz geheimen Ver-schwörer (aus Frankreich) das Freimaurertum infiltriert hätten und dass genau diese nebulösen Verschwörer verantwortlich seien für die Fran-zösische Revolution und diverse Aufstandsbewegungen. Der Illuminat Ernst August von Göchhausen (herzoglich Sachsen-Weimarischer geheimer Kammerrat zu Eisenach) publizierte bereits 1786 anonym seine „Enthüllung des Systems der Weltbürgerrepublik“ und stänkerte in dieser Schrift gegen katholisch-jesuitische Geheimorganisa-tionen, die als Tarnung aufklärerische Strömungen verwenden würden. Karl von  Eckartshausen, der ebenso wie Göchhausen ehemaliges Mitglied in Adam  Weishaupts Orden war und später als mystizistischer Theosoph galt, veröffentlichte   1791 anonym das Pamphlet „Ueber die Gefahr, die den Thronen, den Staaten und dem  Christenthume den gänzli-chen Verfall drohet: durch das falsche Sistem der heutigen Aufklärung, und die kecken Anmassungen sogenannter Philosophen, geheimer Gesellschaften und Sekten“.

https://ojs2.uni-tuebingen.de/ojs/index.php/idadrs/issue/view/25/imDialog_2020_3_Verschwoerungstheorien-in-Geschichte-und-Gegenwart

John Robison

Der anerkannte britische Mathematiker und Physiker John Robison (1739 – 1805) landete mit „Proofs of a Conspiracy“ einen Bestseller, der international Gehör fand. Wegen seiner Mitgliedschaft bei der adeligen Wissenschaftsvereinigung „Royal Society of Edinburgh“ und dem Frei-maurer-Orden galt er für folgende Generationen von Verschwörungsautoren als eine Art früher Whistleblower, Insider und besonderer Kenner der Materie. Sein Enthüllungswerk war aber ein Ablenkungsmanöver und er präsentierte keine Informationen, die nicht ohnehin schon in Euro-pa zirkulierten. Robison stellt nicht die naheliegende Frage, ob sich die Britische Krone vielleicht dafür gerächt hat, indem sie als Retourkutsche die Französische Revolution förderte. Noch verheerender für Robisons Glaubwürdigkeit ist die Tatsache, dass er sich für „Proofs of a Conspiracy“ mit allerhand Material hatte versorgen lassen von dem Geheimagen-ten und Diplomaten Alexander Horn, der eng mit der Familie Thurn und Taxis in Deutschland arbeitete, die wiederum der britischen Krone nahestand. Karl Alexander von Thurn und Taxis (1770-1827) heiratete die Tochter von Erbprinz Herzog Karls zu Mecklenburg und Friederike von Hessen-Darmstadt. Der Erbprinz hatte niemand anderen als den englische König George III. (Haus von Hannover) zum Schwager und diente in der hannoverschen Armee. 1776 wurde er sogar Gouverneur von Hannover. Friederike war eine Tochter des Prinzen Georg Wilhelm von Hes-sen-Darmstadt, dessen Fürstentum mit Hessen-Kassel in adeliger Verbindung stand. Hessen-Kassel wiederum war eng verbunden mit dem Haus von Hannover vom britischen Königshaus und darüber hinaus förderte Hessen-Kassel die Karriere von Baron Knigge, dem zweitwichtigsten Mitglied des Illuminatenordens. Weishaupt selbst flüchtete nach dem Verbot des Illuminatenordens aus Bayern nach Sachsen-Gotha-Altenburg. 1771 machte Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel den jungen Knigge zum Hofjunker und Assessor der Kriegs- und Domänenkammer zu Kassel. Die zweite Ehefrau des Landgrafen soll Knigge sogar eine Ehefrau vermittelt haben. Auch nach seiner Illuminatenzeit wurden ihm Jobs zugeschanzt, wie etwa der Posten eines Oberhauptmanns der großbritannisch-hannoverschen Regierung. In seinem berühmten Buch „Über den Umgang mit Menschen“ schrieb er enttäuscht über Geheimgesellschaften:

Der junge Weishaupt verließ das Jesuitenkolleg Ingolstadt im Alter von 15 Jahren und wurde von Christian Wolffs Schüler Johann Adam von Ickstatt adoptiert und im Geiste der „aufgeklärten“ Wolff’schen Philosophie erzogen. Wolff war Mitglied der britisch-königlichen Wissenschaft-lervereinigung Royal Society, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für Spionage benutzt wurde, befand sich zeitweise in der Welfen-Hochburg Hessen und lehrte an der Welfen-Universität Marburg. Adams Vater hatte Rechtswissenschaften in Würzburg studiert bei Johann Adam von Ickstatt, ein Mann der „Aufklärer“-Szene. Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim ernannte Adam Weishaupts Vater zum öffentlichen Corepitor der Rechte und zum außerordentlichen Lehrer für Rechtsgeschichte. Die von Schönborns stiegen in den Hochadel auf und hatten Verbindungen zu den Häusern Schaumburg, Diez und Nassau-Weilburg.

Augustin (Abbé) Barruel

Während Robison das protestantische und freimaurerische Publikum bediente, kümmerte sich Augustin Barruel um die Katholiken und schuf fast zur gleichen Zeit eine Bestseller-Buchreihe, die in ganz Europa und in den USA für mächtig Wirbel sorgte und bis weit in das 20. Jahrhundert fleißig (und unkritisch) zitiert wurde von Verschwörungsautoren. Barruel stammte aus einer alten Adelsfamilie, trat in jungen Jahren den katholischen Jesuiten bei und arbeitete nach dem Verbot des Ordens als Hauslehrer in Frankreich in hochadeligen Häusern. In London bekam er Hilfe von dem adeligen Parlamentsabgeordneten und Freimaurer Edmund Burke, der als großer Kritiker der Französischen Revolution galt, nicht aber als Kritiker der Amerikanischen Revolution. Burke heiratete die Tochter von Dr. Christopher Nugent, ein Mediziner und Fellow der Wissenschaftsvereinigung Royal Society, deren Ableger in Edinburgh einst John Robison zum Präsidenten hatte, den Autor von „Proofs of a Conspiracy“. Später wurde Burke Privatsekretär des Chief Secretary for Ireland und danach Privatsekretär des britischen Premierministers Charles Watson-Wentworth, 2nd Marquess of Rockingham, ausgezeichnet mit dem Order of the Garter, Mitglied im Kronrat und Fellow der Royal Society. Später wurde Burke selbst Mitglied im Kronrat. 1797 und 1798 erschien Barruels vierbändige Reihe „Mémoires pour servir à l’histoire du Jacobinisme“, die in mehreren Übersetzungen zum Bestseller wurde. Ohne Zugang zu besonderen Quellen und ohne direkt im Umfeld der Illuminaten geforscht zu haben, konnte Barruel eigent-lich überhaupt nichts Neues erzählen. Die britische Spur verfolgte er seltsamerweise auch nicht, obwohl er als katholischer Jesuit eigentlich höchst misstrauisch hätte sein sollen. 1798 trug die Reihe in den Vereinigten Staaten zu einer regelrechten Illuminaten-Panik bei, als konserva-tive Geistliche die Demokratisch-Republikanische Partei und namentlich deren Gründer Thomas Jefferson bezichtigten, Agenten der Illumina-ten zu sein. Barruel beschuldigte neben Adam Weishaupts Illuminatenorden noch die französischen Jakobiner, diverse Freimaurerlogen des europäischen Festlands, und den preußischen Hohenzollern-König Friedrich II. Die Welfen und generell britische Geheimdienste werden nicht untersucht.

Nesta Webster

Nesta Webster wurde in Trent Park geboren, einem herrschaftlichen Anwesen nördlich von London, das immer wieder von Geheimdiensten und dem Militär verwendet wurde, wie z.B. als Kriegsgefangenenlager für wichtige deutsche und italienische Offiziere. Das Haus war 1777 von König George III. an seinen Arzt vermietet worden. Später ging es über in den Besitz der Familie Bevan, deren Männer Partner der Barclays Bank waren. Auch Nesta Websters Vater war Partner bei Barclays. Das Freimaurertum auf Kontinentaleuropa beschrieb Webster als düster und subversiv, während sie gleichzeitig das britische Freimaurertum (das die Hannoveraner Welfen 1717 neu gegründet hatten) „eine ehrenwerte Vereinigung“ und als „Unterstützer von Recht, Ordnung und Reli-gion“ nannte. Genau dieses Muster kennen wir ja bereits aus der frühen Phase der Verschwörungsliteratur kurz nach der Französischen Revolution.  Freimaurer der Vereinigten Großloge von England unterstützten Websters Schriften. Sie wurde die führende Autorin von „The Patriot“, einer antisemitischen Zeitung, die von Alan Percy finanziert wurde, dem 8th Duke of Northumberland, der ausgezeichnet war mit dem Order of the Garter, dem Order of the British Empire und dem Royal Victorian Order. Percys Essay „The First Jewish bid for world power“ von 1930 beruft sich als Quelle auf eine drei Jahre jüngere Studie zum Römischen Reich, die von der Oxford University Press verlegt worden und an der ein Professor für antike Geschichte der Universität Yale beteiligt gewesen war. In der Studie wird festgehalten, dass die Aufstände der breit verteil-ten Juden den Römern ernste Probleme bereitet hätten und dass Juden später viel Handel mit Luxusgütern betrieben. Dies soll illustrieren, dass Juden gefährliche Störenfriede seien, die es andauernd wagen, sich mit großen Imperien anzulegen. Ein einflussreicher Jude am Hof von Kaiser Nero hätte sich für andere Juden eingesetzt (gegen Bestechung versteht sich). Juden seien allzeit bereit zu Massenmord wie beispiels-weise an hunderttausenden Griechen in der Antike oder im 20. Jahrhundert an unzähligen Russen im Zuge der kommunistischen Revolution. Der Römische Kaiser Claudius hätte damals sogar Angst gehabt vor den Millionen an Juden in Rom, Ägypten, Jerusalem und anderswo. Schließlich sei Rom untergegangen, teilweise wegen der jüdischen Subversion und „Anarchie“, während die Juden weiterexistierten konnten. Es liest sich wie entsprechende NS-Literatur, die exakt dieser Argumentationsschiene folgt und praktisch unterstellt, dass Juden immer eine massive Gefahr darstellen würden für „zivilisierte“ Großreiche, die sich auf die römische Tradition berufen. Juden seien nicht reformierbar, sondern könnten nur vertrieben oder vernichtet werden. Zusammen mit dem Rothschild-Waterloo-Mythos und den Protokollen von Zion er-weckte diese Geschichtsinterpretation den Eindruck, der britische Welfen-Adel hätte die Kontrolle über das römisch inspirierte britische Reich verloren an verschwörerische jüdische Revoluzzer, und der Welfen-Adel in Russland sei gar von einer jüdischen Revolution hinweggefegt wor-den. Es verwundert nicht, dass sich die Nationalsozialisten zum Welfen-Adel hingezogen fühlten, weil sie dachten, man könne gemeinsam die jüdische Weltverschwörung zurückdrängen und neue Imperien nach Vorbild Roms schaffen. Der Duke of Northumberland dankt Nesta Webster am Schluss seines Essays. In späteren Editionen von “The First Jewish bid for world power” ist Werbung enthalten für weitere antisemitische Verschwörungs-Pamphlete die man bestellen kann, wie

•           „The Talmud Unmasked“

•           „The Jewish war of survival (dokumentierte Belege dafür, dass die Juden verantwortlich waren für den Zweiten Weltkrieg)

•           eine annotierte Version der Protokolle von Zion (frisch aus der Druckerpresse!)

•           Pawns in the Game von William Guy Carr

•           „Der internationale Jude“ von Henry Ford

•           „Der Mythos der sechs Millionen“ [gemeint sind Holocaust-Tote]

Eines von Websters Hauptwerken ist „Secret Societies and Subversive Movements“ von 1924. Im Vorwort erwähnt sie sogleich, wie wichtig das Buch „Proofs of a conspiracy“ von John Robison und die Werke von Abbé Barruel doch gewesen seien. Sie handelt verschiedene historische Geheimgesellschaften ab und stellt die Behauptung auf, dass eine jüdische Gruppe es irgendwie geschafft habe, Geheimgesellschaften zu infiltrieren und dadurch zu großer Macht zu gelangen auf dem europäischen Festland. Sie benutzt dazu uralte Versatzstücke aus der frühen Verschwörungsliteratur, die sich kurz nach der Französischen Revolution verbreitet hatte, wie zum Beispiel das Ablenkungsmanöver mit den „unbekannten Oberen“ der „Strikten Observanz“.  Das freimaurerische Hochgradsystem namens „Strikte Observanz“, das ab Mitte des 18. Jahr-hundert die meisten deutschen und viele weitere europäische Logen bestimmte, beinhaltete adelige Personen mit Verwandtschaft zu Großbri-tannien, wie etwa Herzog Ferdinand von Braunschweig und  Karl von Hessen-Kassel. Es war die Rede davon, dass es „unbekannte Obere“ gäbe, die die wahren Meister der Organisation seien. Seinerzeit kam immer wieder der Verdacht auf, es könnte sich bei den „Oberen“ um Agenten des Hauses Stewart handeln, die von den Welfen vom britischen Thron vertrieben worden waren, oder vielleicht um Jesuiten oder irgendwel-che Franzosen. 1776 wurde der Illuminatenorden gegründet, der manche enttäuschten Mitglieder der zerstrittenen Strikten Observanz anzog. Nesta Webster jedoch hatte keinerlei Interesse daran, die Möglichkeit einer Welfenverschwörung zu untersuchen, sondern sie schreibt von einem mysteriösen Herrn Johnston, der in der Freimaurer-Szene auftauchte und von den „unbekannten Oberen“ geschickt worden sei. Laut den Schriften des Prinzen von Hessen sei dieser Johnston ein Jude mit dem tatsächlichen Namen Leicht oder Leucht gewesen. Weil er zu viel Misstrauen erregte, ließ man ihn verhaften und er starb in der Wartburg. Genau an diesem Punkt sollte man sich daran erinnern, dass der Adel absolut die Mittel besaß, um eine resolute Spionageabwehr durchzuführen, mit tiefschürfenden Hintergrundprüfungen und notfalls mit bruta-len (und illegalen) Methoden. Sicherlich konnten Hochstapler und Schaumschläger wie Cagliostro immer wieder einen gewissen Erfolg genie-ßen, aber wenn es um mögliche Bedrohungen von Bedeutung ging, hätte der Adel sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Spionagenester aufzudecken.

Die preußischen Hohenzollern unter Friedrich dem Großen und die Juden seien laut Webster irgendwie im Bunde gewesen, um die Kontrolle über das Freimaurertum zu erlangen und ihre eigenen Interpretationen des Tempelrittertums zu verbreiten. Im Jahr 1786 sei die französische Freimaurerei „vollständig preußifiziert“ gewesen. Sicherlich hatte Friedrich ein Interesse daran, die französische Monarchie zu stürzen und dafür u.a. das Freimaurertum als Spionagevehikel zu missbrauchen, aber auch die Welfen hatten das gleiche Motiv, Frankreichs Bourbonen-herrschaft zu stürzen. Friedrich war der Sohn von Sophie Dorothea von Hannover. Sie war das zweite Kind und die einzige Tochter des Kurfürs-ten von Hannover und späteren britischen Königs Georg I. und dessen Frau Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg-Celle. Zu allem Übel, so Nesta Webster, kam es in Frankreich zu einer Trendwelle des Okkultismus und der Gründung der „Französischen Erleuchteten“, deren Grün-der ein spanischer Jude gewesen sein soll. Jüdisch-kabbalistische Martinisten wurden zudem zu einer großen freimaurerischen Macht in Frank-reich.

Um eine groß angelegte jüdische Verschwörung zu konstruieren, blieb Leuten wie Webster gar nichts anderes übrig, als Erklärungen zu liefern, die in die nebulöse Welt der Logen hineinreichten, wo nichts wirklich eindeutig war. Richtige Beweise brauchte sie nicht vorlegen, sondern ihr reichten Behauptungen, dass diese oder jene Person jüdisch war und dass jüdischer Mystizismus irgendwie bösartig gewesen sei im Vergleich zu dem sehr ähnlichen Mystizismus vieler anderer Gruppen, die sich auch auf die Antike beziehen. Seit tausenden Jahren existieren geheime Orden und Mysterienkulte, die für Spionagezwecke verwendet werden konnten. Alle Gruppen hatten im Wesentlichen die gleichen Optionen und Werkzeuge zur Hand. Warum sollen ausgerechnet Juden so viel besser und erfolgreicher darin gewesen sein, geheime Gruppen zu nutzen? Webster benutzt eine altbekannte zirkuläre Argumentation, wenn sie den Juden ein natürliches und ganz besonders ausgeprägtes Talent für Subversion andichtet, im nächsten Schritt diverse Revolutionen als jüdische Verschwörung interpretiert und dann diese „jüdischen“ Revolutio-nen wiederum als Beweis hernimmt für die ursprüngliche Behauptung, Juden seien ganz besonders subversiv. Webster schreibt explizit von jüdischen „Super-Spionen“, Geheimdienstlern und einem Netz aus „Krypto-Juden“ (gemeint sind jüdische Männer die nicht-jüdische Tarn-Identitäten angenommen hätten).

„Es ist offensichtlich, dass ein solcher „Geheimdienst“ den Juden zu einer erheblichen verborgenen Macht verhalf, umso mehr da sei-ne Existenz an sich meistens der restlichen Bevölkerung unbekannt war.“

Was sollen die besonderen Techniken und Fähigkeiten des Juden-Geheimdienstes gewesen sein? Juden waren besonderen Registrierungs-pflichten und vielfältigen Einschränkungen unterworfen, was es besonders einfach machte, jüdische Gemeinschaften zu überwachen. Der Rechtsstatus von Juden war dermaßen schlecht, dass es ein Kinderspiel war, verdächtige Personen zu beseitigen, einzuschüchtern, gewaltsam zu verhören und deren Angehörige zu bedrohen. Nach allen Maßstäben, die wir von dem modernen, dokumentierten Geheimdienstwesen kennen, hatten Juden die schlechtesten denkbaren Voraussetzungen, um irgendwelche nennenswerten geheimdienstlichen Erfolge verbuchen zu können. Es erinnert an die sozialistische Propaganda unter dem russischen Diktator Stalin, in der völlig paranoid unterstellt wurde, es be-fänden sich überall Geheimdienst-Netzwerke von Staatsfeinden, obwohl die Überwachung und Kontrolle längst totalitäre Ausmaße ange-nommen hatten. Jeder, der als Staatsfeind eingestuft wurde, musste entweder sterben oder in Arbeitslagern reformiert werden. Das Konzept des „Staatsfeinds“ im real existierenden Sozialismus ähnelte sehr stark dem Feindbild des verschwörerischen, subversiven Juden aus der Ver-schwörungsliteratur und dem real existierenden deutschen Faschismus. Websters Text ist die altbekannte Mischung aus aufgewärmten Gräu-elmärchen aus dem Mittelalter und den Bausteinen der frühen Verschwörungsliteratur aus der Zeit nach der Französischen Revolution. Sie lässt es sich nicht nehmen, gegen den britischen König Charles II. von den verhassten Stewarts zu schießen, der sich auf jüdisches Geld eingelassen hätte, um den britischen Thron führen zu können und im Gegenzug ließ er die Ansiedelung von Juden wieder zu, die natürlich sofort wieder subversiv-geheimdienstlich tätig wurden. Charles hatte in Wirklichkeit eine teils geheime Abmachung mit den Franzosen, die eine Konvertie-rung von ihm zum Katholizismus vorsah, was Webster wohl bekannt sein musste. Schließlich kommt Webster auf den bayerischen Illuminaten-orden und Adam Weishaupt zu sprechen. Sie betont erwartungsgemäß Weishaupts Ausbildung bei einer katholisch-jesuitischen Universität, verschweigt aber, dass sein prägendes familiäres Umfeld aus Leuten bestand, die den Welfen gegenüber loyal waren. Weishaupt hätte sich von den Jesuiten in gewissen Techniken ausbilden lassen, aber letztendlich für eine jüdische Verschwörung gearbeitet. 1771 sei ein Händler na-mens Franz Kölmer von Ägypten nach Europa gekommen, um Mitglieder für seinen Geheimorden zu rekrutieren.  In Malta hätte er den Mystiker Cagliostro getroffen (der wahrscheinlich jüdisch war) und beinahe einen Volksaufstand angezettelt, dann hätte er ein paar Rekruten gefunden aus den französischen „Erleuchteten“ und schließlich wäre er in Deutschland angekommen, um Adam Weishaupt in die Geheimnisse der mys-tischen Doktrin einzuweihen. Weishaupts geheimer Ordensname war „Spartacus“ in Anlehnung an den berühmten Aufstands-Führer, der sich gegen das Römische Reich aufgelehnt hatte. Webster munkelt, ob Kölmer ein heimlicher Jude gewesen sein könnte. Die ganze Kölmer-Legende basiert jedoch auf den Schriften von Abbé Barruel. Websters „Beweisführung“ verliert sich wieder einmal im undurchdringlichen Nebel.

Juden spielten in der ursprünglichen Verschwörungsliteratur unmittelbar nach der Französischen Revolution keine Rolle, aber Webster ver-sucht hier im Nachhinein, ein jüdisches Komplott zu konstruieren, obwohl keine relevanten neuen Informationen in diese Richtung deuten. Sie erwähnt, wie der Herzog von Braunschweig (Mitglied der Illuminaten und Großmeister der deutschen Freimaurerei), 1794 ein Manifest an alle Logen verteilte, in dem er die Geschichte erzählte, dass ganz geheime Verschwörer das Freimaurertum infiltriert hätten und dass diese Ver-schwörer verantwortlich seien für die Französische Revolution und diverse Aufstandsbewegungen.

„Drei Jahre nachdem der Herzog von Braunschweig sein Manifest an die Logen verteilt hatte, erschienen die Bücher von Barruel, Robi-son und anderen, die die ganze Verschwörung offenlegten“.

Barruel und Robison erfüllten aber damals nur den Zweck, die Welfen aus der Schusslinie zu nehmen und den Verdacht auf die Stewarts, die Jesuiten und irgendwelche französischen Freimaurer und Erleuchteten zu lenken. Später dann, durch Autoren wie Webster, wurden Juden der Mittelpunkt des Ablenkungsmanövers. Die Welfen hätten nur beste Absichten besessen, aber hätten leider zu spät gemerkt, dass sie von unsichtbaren Kräften manipuliert werden. Die Bücher von Robison und Barruel hatten einen Einfluss darauf, dass 1799 im englischen Parlament ein Gesetz verabschiedet wurde, dass alle Geheimgesellschaften außer dem Freimaurertum verbot. Der Unlawful Societies Act 1799 machte es illegal für Gruppen, von ihren Mitgliedern einen Eid zu verlangen. Die Gesellschaften waren auch verpflichtet, Mitgliederlisten zur Einsichtnah-me bereitzuhalten. Für alle Räumlichkeiten, in denen öffentliche Vorträge abgehalten wurden, sowie für kostenpflichtige öffentliche Lesesäle war eine richterliche Genehmigung erforderlich. Die Druckereien wurden streng reguliert, da eines der Hauptprobleme nach Ansicht der Regie-rung darin bestand, dass aufrührerische Flugblätter weit verbreitet waren. Letztendlich wurde jede Freimaurerloge, die zum Zeitpunkt der Verabschiedung des Gesetzes existierte, ausgenommen, sofern sie eine Mitgliederliste führte und diese den Richtern vorlegte. Die Bücher von Robison und Barruel wurden auch in Amerika sehr erfolgreich, wobei auffällt, dass Webster die Amerikanische Revolution in ihrem Buch, die nur kurz vor der Französischen stattfand, nicht ebenfalls einordnet als das Ergebnis jüdischer Illuminaten. Immerhin predigten George Washington (ein Freimaurer des Royal Arch Systems) und andere Revolutionäre Slogans über Freiheit und das Abschütteln der Monarchie. Webster behandelt genauso wenig die Amerikanische Revolution wie einst Barruel und Robison, weil die Welfen diesen Rahmen so vorgege-ben hatten für die Verschwörungsliteratur. Die jüdische Illuminaten-Verschwörung soll sich fortgesetzt haben im Sozialismus und auch die „Phraseologie der illuminierten Freimaurerei“ sei übernommen worden in die Sprache des Sozialismus. Sie schließt mit einem Plädoyer für eine faschistische Erneuerung.  Sie hatte Verbindungen zu mehreren einschlägigen, rechtsradikalen britischen Gruppen, wo sich unter Militäroffizie-ren und Adeligen höchstwahrscheinlich auch einige britische Spione tummelten. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg lebte die britische Desin-formation und Propaganda von Webster und anderen weiter und beeinflusste immer neue Generationen an Verschwörungstheoretikern und Neonazis. Sie wurde auch fleißig gelesen in den USA bei dem Ku Klux Klan, der John Birch Society und der Milizbewegung.

Heimbichner, S. Craig; Parfrey, Adam (2012). Ritual America: Secret Brotherhoods and Their Influence on American Society: A Visual Guide. Feral House

https://archive.org/stream/FirstJewishBidForWorldPower1930/NORTHUMBERLANDDukeOf-The_First_Jewish_Bid_For_World_Power_1930#page/n1/mode/2up

Theodor Fritsch

Mit der Schrift „Leuchtkugeln. Altdeutsch-Antisemitische Kernsprüche“, die er 1881 unter dem Pseudonym Thomas Frey veröffentlichte, be-gann Fritsch eine lange Reihe judenfeindlicher Pamphlete. Im September 1882 nahm er neben Max Liebermann von Sonnenberg und 200 wei-teren Teilnehmern am „Ersten Internationalen Antijüdischen Kongreß“ in Dresden teil. Von Sonnenbergs „Deutschsoziale Reformpartei“ (DSRP) sah vor, die rechtliche Gleichberechtigung der in Deutschland lebenden Juden rückgängig zu machen, und sprach zudem von einer „Endlö-sung der Judenfrage“ und der „Vernichtung des Judenvolks“. Es folgte 1887 der „Antisemiten-Katechismus: eine Zusammenstellung des wich-tigsten Materials zum Verständniss der Judenfrage“. Darin wird zunächst in einer einfach gehaltenen Frage-und-Antwort-Form erklärt, was eigentlich das „Sündenregister“ der Juden sein soll. Dem Leser wird vermittelt, dass es sich dabei um eine Kurzusammenfassung aus hunderten Büchern zu dem Thema handle:

„Die Juden bilden unter dem Deckmantel der Religion in Wahrheit eine politische, soziale und geschäftliche Genossenschaft, die, durch gleiche Instinkte geleitet und im heimlichen Einverständnis unter sich, auf die Ausbeutung und Unterjochung der nichtjüdi-schen Völker hinarbeitet. Die Juden aller Länder und aller Sprachen sind in diesem Ziele einig und arbeiten einander zu diesem Zwe-cke in die Hände.“

Die Juden würden dabei so clever vorgehen, dass man sie nicht mit den gewöhnlichen Gesetzen verfolgen könne; was praktisch bedeutet, dass der „Antisemiten-Katechismus“ offen zugibt, keine gerichtsverwertbaren Beweise und nachrichtendienstliche Erkenntnisse gegen Juden liefern zu können, was wir genauso bei all den anderen antisemitischen Publikationen gesehen haben, die größtmögliche Enthüllungen versprechen, aber letztendlich keine nachprüfbaren Geheimnisse von Bedeutung vorweisen können. Praktisch alle Probleme im Deutschen Reich, von Sit-tenverfall bis hin zu niedrigen Löhnen, sei der Judenverschwörung anzulasten. Wir erkennen das grundlegende Argumentationsmuster aus der angloamerikanischen Verschwörungsliteratur, laut dem die Juden eine Art Supergeheimdienst bilden würden. Überall säßen Juden an den Schalthebeln und würden die organsierte Machtübernahme Deutschlands selbstverständlich aus ihrer internationalen Presse heraushalten. Während die Juden vermeintliche geheimdienstliche Wunder vollbringen, werden die nicht-jüdischen Eliten im Deutschen Reich als hilflose Versager dargestellt. Im Kapitel „Der Jude in geheimen Gesellschaften“ heißt es, Juden hätten den Tempelritterorden infiltriert und durch teuf-lische Mystik zersetzt, was jeglicher Grundlage entbehrt, abgesehen vielleicht von den Einflüssen antiker Mysterien bei den Templern, die aber eher auf Rom und Griechenland zurückgehen und die man auch bei den Welfen oder den Freimaurern finden kann. Selbstverständlich folgt die klassische Falschbehauptung, die Juden hätten das Freimaurertum unterwandert; ein Vorwurf der früher noch den Franzosen und den Jesuiten galt. Später folgt das Kapitel „Das Vermögen des Hauses Rothschild“ in dem 5000 Millionen geschätzt werden, ohne darauf hinzuweisen, dass die Rothschilds gezielt von dem Adelshaus Hessen-Kassel und dem britischen Thron aufgebaut worden waren. Der Autor führt an dieser Stelle nicht das Waterloo-Märchen an, laut dem Nathan Rothschild den britischen Aktienmarkt abgezockt hätte, aber es ist gesichert, dass Fritsch das Märchen kannte und glaubte, denn es wird angeführt in seinem „Handbuch der Judenfrage“. Dann folgt ein Kapitel über die Deutsche Reichs-bank, die als jüdische Privatbank bezeichnet wird, welche nur den Anschein der Staatlichkeit erweckt. Nach der Gründung der amerikanischen Zentralbank Federal Reserve zirkulierte Verschwörungsliteratur mit einem praktisch identischen Argumentationsmuster. Jüdisches Personal bei der Bank würde beweisen, dass es sich um ein Juden-Institut handle, das sich als staatliches Institut tarnt. Fritsch gründete 1902 den Ham-mer-Verlag und veröffentlichte deutsche Übersetzungen der Protokolle der Weisen von Zion und der von Henry Ford unter dem Titel „Der internationale Jude“ herausgegebenen Zeitschriftenaufsätze des Dearborn Independent. Die Ausgabe der Protokolle von Fritsch aus dem Jahr 1932 enthält ein Vorwort des Herausgebers, in dem verschwiegen wird, dass der Text längst als Fälschung aus älteren Quelltexten entlarvt worden war. Als Vorlage für die deutsche Übersetzung wählte Fritsch die englische Fassung von Victor E. Marsen und er lobt die Publikationen von Henry Ford und der englischen Zeitung „Morning Post“. Nach dem eigentlichen Text der Protokolle gibt es in der Fritsch-Veröffentlichung noch ein langgedehntes Schlusswort, in dem implizit eingestanden wird, dass der Text ziemlich abgehoben und übertrieben klingt. Fritsch will mit dem Schlusswort den Text glaubwürdiger wirken lassen. Der (Welfen-) Adel sei praktisch zu keinerlei Spionageabwehr fähig gewesen und hätte sich kinderleicht hereinlegen lassen von den Juden:

„Die alten Fürsten ahnten gar nicht, wie sie von schlauen Gauklern mißbraucht und genarrt wurden. Mit den Augen des Diebes ver-folgte der listige Einbrecher die täppischen selbstgefälligen Gebahrungen der „Machthaber“ und lenkte sie durch heuchlerische Ge-bärden zu seinem Nutzen. Mögen heute die gestürzten Großen aus den „Protokollen“ erfahren, welch unwürdige Rolle sie gespielt haben.“

Ein „arisches Gehirn“ hätte sowieso gar nicht die Vorstellungskraft, einen Text wie die Protokolle zu fälschen.

„Der englische Übersetzer Marsden erklärte, er habe täglich nur eine Stunde an dieser Übersetzung arbeiten können, da ihn diese wi-dernatürlichen und unehrlichen Gedankengänge seelisch krank machten.“

Es ist zu bezweifeln, dass Marsden irgendwelche seelischen Probleme hatte bei der Übersetzung, denn die Protokolle unterschieden sich ja keinen Deut von der restlichen antisemitischen Propaganda, die bei der britischen Zeitung „Morning Post“ ständig gelesen wurde. Wer die Protokolle nicht für echt hält, ist laut Fritsch entweder dumm und ungebildet, oder jemand, der die Wahrheit vertuschen will. Die Juden hätten den Ersten Weltkrieg zu verantworten und seien Ungeziefer, das man loswerden müsse. Hitler und die NSDAP hatten diese Sichtweise verinner-licht und glaubten, sich mit „den alten Fürsten“, den „gestürzten Großen“ verbünden zu können gegen die jüdischen „Diebe“ und „Gaukler“.

Theodor Fritsch – Die Zionistischen Protokolle (11. Auflage 1932, 85 S., Scan, Fraktur)

AlexBenesch
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